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Am Samstag kam das Sams zurück

Am Samstag kam das Sams zurück

Titel: Am Samstag kam das Sams zurück
Autoren: P Maar
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dass diesmal alles gut gegangen war. Deswegen sagte er auch gleich: »Außerdem wünsche ich, dass der Stuhl wieder ganz ist. Sehr schön! Dann wünsche ich, dass die Tischplatte wieder fest auf dem Tisch liegt und ...«
    »He, Papa, pass doch auf!«, schrie das Sams mit dumpfer Stimme. »Wie soll ich denn da wieder rauskommen?«
    Herr Taschenbier schaute verblüfft: Oben auf dem Tischgestell lag jetzt eine neue Tischplatte, aber vom Sams war nichts mehr zu sehen. Er bückte sich und sah unter den Tisch. Das Sams hing zwischen den vier Tischbeinen in seiner Tischdeckenhängematte und konnte sich kaum bewegen, so eingeklemmt war es durch die Platte.
    »Oh, Verzeihung«, sagte Herr Taschenbier und fügte schnell hinzu: »Ich wünsche, dass die Tischplatte wieder weg ist!«
    Aufatmend stieg das Sams aus seiner Tischdeckenmulde, löste die Decke ab und stellte sich damit neben den Tisch.
    »So, jetzt kannst du es wünschen«, sagte es von dort.
    »Ich wünsche, dass die Tischplatte wieder fest auf dem Tisch liegt«, sagte Herr Taschenbier und schaute gespannt zu, wie die Tischplatte wieder zurückkam und sich fest auf das Tischgestell fügte.
    »So, nun die Tischdecke«, sagte das Sams und wollte die Decke ordentlich über den Tisch breiten.
    »Nein, ich will das machen!«, rief Herr Taschenbier, dem das Wünschen immer mehr Spaß machte. »Ich wünsche, dass die Tischdecke wieder hübsch über dem Tisch liegt!«
    Zufrieden schaute er zu, wie die Tischdecke sanft auf den Tisch glitt.
    »Das sah gut aus«, sagte Herr Taschenbier. »Und jetzt wünsche ich, dass ich mich nicht selbst waschen muss, sondern gewaschen werde. Aber nicht doch so kalt! Ich wünsche, dass ich mit warmem Wasser gewaschen werde. So war’s richtig. Jetzt wünsche ich, dass ich abgetrocknet bin. Sehr schön trocken! So, jetzt wünsche ich, rasiert zu werden! Und dass ich bereits angezogen bin.«
    Herr Taschenbier schaute an sich herunter: Er saß im blauen Anzug auf der Bettkante.
    »Doch nicht der Anzug!«, rief er. »Der ist viel zu feierlich. Ich wünsche, dass der Anzug wieder im Schrank verschwindet. Nun wünsche ich mir folgende Sachen an: Meine Unterwäsche! Richtig! Mein rot kariertes Hemd, sehr schön. Jetzt die braune Cordhose, gut, den linken Strumpf, den rechten Strumpf, und nun die Schuhe! Sehr gut, ganz ausgezeichnet!«
    Das Sams war überhaupt nicht begeistert. Im Gegenteil, es machte ein ganz bedenkliches Gesicht.
    »Was ist denn? Habe ich etwas falsch gemacht?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Das nicht, Papa. Aber hast du mitgezählt, wie viele Punkte du mir bereits weggewünscht hast? Vierundzwanzig! Vierundzwanzig Punkte in zwölf Minuten, das sind zwei pro Minute. Wenn du in diesem Tempo weiterwünschst, hast du mir in vier Minuten dreißig Sekunden sämtliche Punkte aus dem Gesicht gewünscht. Vielleicht solltest du ein paar übrig lassen für wichtigere Wünsche.«
    »Du hast recht, du hast recht«, sagte Herr Taschenbier erschrocken. »Das habe ich gar nicht bedacht. Höchste Zeit, dass wir die Wunschmaschine in Gang setzen. Sonst ist der letzte Punkt verbraucht, und die Wunschmaschine geht immer noch nicht.«
    »Wo hast du sie eigentlich, Papa?«, fragte das Sams und schaute sich im Zimmer um.
    »Ich habe sie oben auf dem Speicher verstaut. Hier stand sie mir im Weg. Ich konnte ja doch nichts damit anfangen«, erzählte Herr Taschenbier. »Ich werde uns gleich mal hinwünschen.«
    »Muss das sein? Da können wir doch zu Fuß hingehen«, sagte das Sams.
    »Ach was, bei deinen neun Punkten können wir uns ruhig noch einen Wunsch leisten«, sagte Herr Taschenbier. »Ich wünsche, dass wir auf dem Speicher stehen.«
    Kaum hatte er ausgesprochen, standen die beiden schon in einem halbdunklen Bodenraum. »Acht!«, sagte das Sams.
    »Wie bitte?«, fragte Herr Taschenbier.
    »Jetzt habe ich nur noch acht Punkte«, sagte das Sams vorwurfsvoll.
    »Ach so«, sagte Herr Taschenbier. »Schau mal, der Speicher sieht völlig verändert aus. Viel größer als vorher. Ich habe doch gar nicht gewünscht, dass er anders sein soll. Nur, dass wir dort stehen. Und die Wunschmaschine ist auch weg! Jemand muss die Maschine geklaut haben!«
    »He, hallo, wer ist denn da oben?«, ertönte plötzlich von unten eine tiefe Männerstimme, und dann hörten sie schwere Schritte die Treppe hochkommen.
    »Das ... das war nicht Frau Rotkohl«, sagte Herr Taschenbier überrascht. »Wen hat sie wohl zu Besuch?«
    Gleich darauf wurde die Speichertür aufgestoßen,
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