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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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wurde langsam geöffnet, und er konnte einen großen Ork mit etwa fünf Menschen dahinter erkennen, welcher vorsichtig hereinkam, und daraufhin von Menno angesprochen wurde. Der Banditenführer war offenbar überrascht, keinen der Hauptleute der Söldner anzutreffen, und er befragte Menno recht eingehend, sodass Ragnor schon befürchtete ihr Plan würde auffliegen. Das waren bange Minuten und Ragnor verfluchte den Umstand, dass er nicht hören konnte, was dort gesprochen wurde. Schließlich beendete der Ork das Gespräch, trat aus dem Torbereich in die Gasse hinaus und spähte noch einmal prüfend die Gasse hinauf und hinunter. Rurig und Ragnor waren von den Fenstern weg an die Wand zurückgewichen um unter keinen Umständen gesehen zu werden. Das Risiko war zwar gering, da das Tor mit den Fenstern im Dunkeln lag, aber sicher war sicher.
    Die Prüfung fiel des großen Orks fiel nun offenbar doch zu seiner Zufriedenheit aus und er winkte seinen Begleitern zu. Schon schwang das Flusstor auf, und die Banditen strömten herein. Es war eine bunte Mischung von Gestalten mit unterschiedlichster Bewaffnung. Aber sie waren kaum mit Schilden ausgerüstet wie Rurig vorhergesehen hatte, lediglich die circa fünfzig Orks unter ihnen trugen ihre traditionellen, runden Schilde. Der große Ork und ein bulliger schwarzbärtiger Mann, die offensichtlich das Kommando hatten, teilten die Gesetzlosen in zwei Gruppen, welche, nachdem eine kleine Wache von sechs Mann zurückgelassen worden war, in die beiden Richtungen abmarschierten. Sie bewegten sich ziemlich leise, und Ragnor erkannte, dass sie offensichtlich einige Routine in Überfällen dieser Art hatten. Aber Ragnor hatte gar keine Zeit, richtig wütend zu werden, denn Rurig bedeutet ihm vorsichtig sein Fenster zu öffnen. Sie hatten die Scharniere gut eingefettet, sodass sie geräuschlos aufschwangen.
    Der Krieger flüsterte: „Die beiden an der Treppe zum Wehrgang sind Mennos Leute, also erschieße sie nicht aus Versehen. Nimm du die beiden am linken Torflügel. Jetzt muss es schnell gehen.”Ragnor nahm seinen Pfeil auf, zielte und zog ab. Er traf sein Ziel, einen kleinen Ork, mitten in die Brust. Den zweiten Pfeil brauchten er und Rurig nicht mehr, denn die als Söldner verkleideten Soldaten stürzten sich auf die beiden überraschten überlebenden Banditen und machten sie mit ihren Schwertern rasch von hinten nieder, bevor diese so recht mitbekamen, was eigentlich passiert war.
    Inzwischen war das Tor ihres Hauses geöffnet worden, die zwei Dreierreihen der Phalanx hatten bereits die Gasse gesperrt und eine Zweierreihe hatte sich vor dem Flusstor formiert. Ragnor staunte immer wieder über die lautlose Perfektion der königlichen Soldaten. Die Schildmauer mit den langen spitzen Lanzen sah für ihn unüberwindlich aus.
    Doch es war keine Zeit für lange Überlegungen, denn es klang bereits Kampflärm die Gassen hoch. Es war das Klirren von Waffen und das Schreien von Männern zu hören. Die Gesetzlosen waren also an den Barrikaden angekommen und auf die königlichen Soldaten gestoßen. Die beiden Leutnants rückten nun langsam mit ihren Dreierreihen vor und erwarteten die zurückflutenden Gegner. Die Stadtsoldaten auf dem Wehrgang der Stadtmauer und in den Häusern entzündeten die Fackeln und steckten sie in die bronzenen Halter, die alle paar Schritt an den Mauern angebracht waren. Die Gasse wurde in blutrotes Licht getaucht, welches das fahle Licht der beiden Monde verdrängte und es schien, als ob die Kettenhemden und Schilde der Soldaten plötzlich, wie eine Ankündigung dessen, was nun passieren würde, aus rotem Eisen, rot wie Blut, bestünden.
    Ragnor stand mit Rurig und fünf weiteren Soldaten, mit Schild und Schwert an der Einmündung der Gasse zum Flusstor und schaute der langsam vorrückenden Phalanx hinterher. Und da kamen die ersten Banditen auch schon und wurden keine fünfzig Schritt von Ragnor entfernt von ihren nachdrängenden Kameraden förmlich in die Lanzen der Phalanx gedrückt. Eingekeilt zwischen die schwerbewaffneten Phalanxen mit ihren langen Lanzen und eingedeckt von einem Hagel von Wurfspießen aus den Häusern und vom Wehrgang, versuchten die Gesetzlosen in Richtung Flusstor durchzubrechen.
    Der Kampf wogte auf beiden Seiten Hin und Her, und es sah lange so aus, als ob die Sperrriegel auf beiden Seiten halten würden. Ragnor konnte keine Details des Kampfes in dem flackernden Licht erkennen, doch er sah, dass der Blutzoll, den die Gesetzlosen
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