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Alzheimer u Demenz muessen nicht sein

Alzheimer u Demenz muessen nicht sein

Titel: Alzheimer u Demenz muessen nicht sein
Autoren: Dr. Klaus Bertram , Joelnoah S. A.
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ablehnt oder die erkrankte Person wird für eine bestimmte Zeit in einem Zimmer eingeschlossen. Für die Pflegekraft wäre es wichtig, sich selbst einzugestehen „mir war in dem Moment alles zu viel, ich konnte nicht mehr“. Aus der Erkenntnis heraus, die Situation beschrieben zu haben, kann man die Schuld erkennen und auch annehmen. Es kann auch helfen, der erkrankten Person gegenüber eine Entschuldigung auszusprechen und ihr Zuneigung zu zeigen.
    Beispiel für eine subjektive Schuld wäre , wenn ein Ehemann stets beim Pflegepersonal in einem Heim herumnörgelt. Hintergrund: er hatte seiner Frau versprochen, sie nicht in ein Heim zu geben, er selbst ist jedoch nicht in der Lage die Pflege seiner Frau zu leisten. Ein anderes Beispiel wäre, wenn Geschwister von einem erwarten, den Beruf aufzugeben und sich der Pflege eines Elternteils zu widmen. Hier muss einfach deutlich sein, eigene Bedürfnisse sind gerechtfertigt und es sollte Hil fe von außerhalb geholt werden.
    In jedem Fall sollte man den Schuldgefühlen auf den Grund gehen, hierzu eignen sich Gespräche mit Seelsorgern, Ärzten, vertraute Personen oder Sozialdiensten bzw. Selbsthilfegruppen. Die Folgen von verleugneten Schuldgefühlen würden sich zeigen, in dem Wunsch, der Kranke möge von „seinem Leid erlöst werden“ oder eine überfürsorgliche Versorgung oder in einer Übertragung auf andere Personen, z.B. auf die übrige Familie.

Begleitung in der Sterbephase
    Die Würde eines Menschen ist auch in der Phase des Sterbeprozesses unantastbar. Um ein würdevolles Sterben zu ermöglichen sollte auf die individuellen Bedürfnisse Rücksicht genommen werden. Der Lebensqualität sollte am Lebensende besonderer Aufmerksamkeit gewidmet werden, vor allem eine Reduzierung von Schmerzen oder allgemein Linderung von Beschwerden. Da Schmerzen oft nicht mehr verbal geäußert werden können, ist auf Verhaltensänderungen, Mimik oder Gestik besonders zu achten.
    Die Geborgenheit ist ein ebenfalls wichtiger Aspekt. Hierunter fällt der Aufenthalt in der gewohnten Umgebung und nicht alleine zu sein, sondern von geliebten Menschen berührt und gehalten werden. Die emotionale Erlebnis- und Aufnahmefähigkeit bleibt bis zum Tod erhalten. Daher gewinnt die nonverbale Kommunikation zunehmend an Bedeutung. Wenn Worte inhaltlich nicht mehr verstanden werden, so versteht der Sterbende dennoch Gestik, Mimik, Lautstärke und Tonfall. Die Sinnesorgane Augen, Ohren, Nase und die Haut nehmen bis zum Schluss Reize auf, daher können Farben, Musik, Düfte und Berührungen nach den individuellen Vorlieben gezielt eingesetzt werden.
    Wer die sterbende Person nicht so gut kennt (wenn die Person in Heimen, Pflegeeinrichtungen etc. lebt) sollte sich mit der Biografie auseinandersetzen. Darüber erhält man Informationen, ob und welche Religion der sterbenden Person wichtig ist oder auch welche spirituellen Erlebnisse, Weltanschauungen, Werte eine wichtige Rolle für den Sterbenden gespielt haben. Die Rolle von Angehörigen wird hier deutlich: sie sind mit den Vorlieben der sterbenden Person vertraut und eine gute Kommunikation und Kooperation zwischen den Ärzten, Pflegenden und Angehörigen hilft, die richtigen Entscheidungen zu treffen . Hektik, Stress und hoher Aktivismus sollte unterbleiben. Einfach für den Sterbenden da zu sein wird schon als wohltuend empfunden. Nach Möglichkeit sollte ein Ortswechsel unterbleiben, denn dies bedeutet nur überflüssige Belastung.
    Findet der Sterbeprozess in einem Krankenhaus oder in einem Heim statt, so sollten die Angehörigen informiert werden und die Chance zum Abschiednehmen erhalten, am besten in einem eigenen Raum, falls die sterbende Person kein Einzelzimmer hat. Die Form des Abschiednehmens sollte sich in jedem Fall nach dem Wunsch des Sterbenden richten.

Schlu ss bemerkung
    Es zeigt sich, bei all unserem immensen wissenschaftlichen Fortschritt, viele Erkrankungen haben wir noch nicht verstanden , so auch die Demenz und haben demzufolge nicht die einzig richtige Therapie zur Verfügung.
    Dabei blockieren wir uns teilweise selbst, indem Gruppierungen egoistisch nur dann bereit sind zu forschen und die Realität anzuerkennen, wenn eine gute Erfolgsaussicht besteht, langfristig gute Gewinne zu machen.
    Solange Menschen so agieren ist der wirksamste Schutz möglichst gesund zu leben. So vermeidet man nicht nur das Risiko an einer Demenz zu erkranken, sondern beugt gleichzeitig vielen anderen schwerwiegenden Erkrankungen vor.
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