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Althalus

Althalus

Titel: Althalus
Autoren: David Eddings
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Karren. Althalus schaute eine Zeit lang zu. Der stete Strom von Männern, die durch die Vordertür hineingingen und herauskamen, ließ darauf schließen, dass Druigor eine Menge Geschäfte tätigte für Althalus stets ein viel versprechendes Zeichen.
    Er ging die Straße weiter und betrat ein ruhigeres Lagerhaus.
    Ein schwitzender Mann zog schwere Säcke über den Fußboden und stapelte sie an einer Wand. »Verzeiht, Nachbar«, sagte Althalus. »Wem gehört dieses Lager? «
    »Garwin«, antwortete der Schwitzende. »Ist zurzeit aber nicht da.«
    »Oh, schade, dass ich ihn nicht antreffe. Ich komme später wieder« , log Althalus. Dann kehrte er auf die Straße zurück und schritt noch einmal hinunter zu Druigors Lagerhaus. Er betrat es und schloss sich den anderen an, die darauf warteten, mit dem Besitzer zu sprechen.
    Als er an der Reihe war, betrat er eine gerammelt volle Kammer, in der ein misstrauisch dreinblickender Bursche an einem Tisch saß. »Ihr seid ein sehr beschäftigter Mann, wie ich sehe«, stellte
    Althalus fest und ließ den Blick unauffällig in die Runde schweifen.
    »Allerdings, also kommt zur Sache.«
    Doch Althalus hatte bereits gesehen, was er gesucht hatte. In der Ecke stand eine wuchtige Bronzetruhe, die mit einem offenbar komplizierten Schloss gesichert war.
    »Ich hörte, dass Ihr ein ehrenhafter Mann seid, Meister Garwin«, sagte Althalus so einschmeichelnd er konnte, während er sich weiterhin unauffällig umschaute.
    »Ihr seid im verkehrten Lagerhaus. Ich bin Druigor«, erklärte der Mann ihm missmutig. »Garwins Haus ist vier oder fünf Türen weiter nördlich.«
    Althalus warf die Hände in die Höhe. »Wie unbedacht von mir, auf einen Säufer zu hören. Der Mann, der mir sagte, dies sei Gar wins Lagerhaus, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich werde mich nach ihm umsehen und ihm was aufs Maul geben. Ver zeiht, das ich Euch die Zeit gestohlen habe, Meister Druigor. Dafür wird dieser versoffene Schwachkopf bezahlen.«
    »Wolltet Ihr ein Geschäft mit Garwin machen? «, erkundigte Druigor sich nun neugierig und um einiges freundlicher. »Ich kann Euch für fast jede Ware einen besseren Preis bieten.«
    »Es tut mir schrecklich leid, Meister Druigor«, sagte Althalus bedauernd, »aber mir sind die Hände gebunden. Mein Bruder, dieser Dummkopf, gab Garwin sein Wort, und ich wüsste nicht, wie ich mich da herauswinden könnte. Ich sollte meinem Bruder das Maul stopfen, sobald ich nach Hause komme. Wenn ich das nächste Mal in Maghu bin, kommen wir vielleicht ins Geschäft.«
    »Es wäre mir ein Vergnügen, Meister…?«
    »Kweso.« Althalus hatte den Namen aufs Geratewohl gewählt.
    »Seid Ihr etwa mit dem Salzhändler in Deika verschwägert?«
    »Er ist der Vetter unseres Vaters«, antwortete Althalus glatt. »Sie sind zurzeit nicht sonderlich gut auf einander zu sprechen. Eine dieser kleinen Familienstreitigkeiten, Ihr wisst schon. Nun, Ihr habt zu tun, Meister Druigor. Wenn Ihr mich entschuldigen würdet? Ich habe noch ein Hühnchen mit diesem Suffkopf zu rupfen und werde danach Meister Garwin aufsuchen, um herauszufinden, wie viel vom Familienbesitz mein geistig minderbemittelter Bruder verschleudert hat.«
    »Wir sehen uns dann also bei Eurem nächsten Besuch in Maghu?« »Darauf könnt Ihr euch verlassen, Meister Druigor.« Althalus verneigte sich knapp und ging.
    Mitternacht war vorüber, als Althalus die Tür von Druigors Laderampe aufbrach. Auf leisen Sohlen schlich er durch den Weizenduft der Lagerhalle zu der Kammer, in der er sich am Nachmittag mit Druigor unterhalten hatte. Die Tür war verschlossen, doch das war kein großes Hindernis für Althalus. Sobald er sich in der Kammer befand, brachte er mit Feuerstein und Zunder eine der Kerzen auf Druigors Tisch zum Brennen. In ihrem Schein begutachtete er das Schloss der riesigen Bronzetruhe. Wie in solchen Fällen üblich sollte das komplizierte Ding alle jene abschrecken, die sich unrechtmäßig für den Inhalt der Truhe interessieren mochten. Althalus war mit dieser Art Schloss jedoch vertraut und hatte es in kurzer Zeit geknackt.
    Er hob den Deckel und langte mit vor Erwartung zitternden Fingern in die Truhe.
    Doch es waren keine Münzen darin; stattdessen war sie mit Papierfetzen gefüllt. Althalus nahm eine Hand voll heraus und betrachtete sie eingehend. Offenbar waren Bilder auf den Fetzen, nur ergaben sie keinen Sinn. Er ließ sie auf den Boden fallen und fischte weitere heraus. Auch sie waren
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