Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Als die Welt zum Stillstand kam

Als die Welt zum Stillstand kam

Titel: Als die Welt zum Stillstand kam
Autoren: G Neumayer
Vom Netzwerk:
Elektromobilität in Deutschland und vielen anderen Ländern gelungen.
    Laufroboter: Laufroboter werden zurzeit von vielen unterschiedlichen Forschungseinrichtungen entwickelt. Sie werden heute schon im Weltraum und auch auf der Erde in unwegsamem oder verstrahltem Gelände (zum Beispiel in Tschernobyl) für verschiedene Arbeiten eingesetzt. Es gibt heute auch schon zweibeinige Laufroboter, die als Rollstuhlersatz dienen können, vierbeinige wie »Big Dog«, der fürs amerikanische Militär entwickelt wurde, sechsbeinige wie den 2011 vom Bielefelder CITEC vorgestellten »Hector«, der kein festes Steuerprogramm hat, sondern eher wie ein Gehirn arbeitet und damit flexibel und lernfähig ist. Und auch achtbeinige Laufroboter gibt es.
    In der Welt meines Romans gewinnen Laufroboter nach dem Aufbau des Tornetzes an Bedeutung, weil die meisten Straßen und Wege nicht mehr gewartet werden und die Laufroboter in unwegsamem Gelände am besten zurechtkommen. Außerdem sind Laufroboter beim Ernten sehr viel effizienter als heutige Erntemaschinen. Das liegt daran, dass sie nur wenige Punkte des Ackerbodens »betreten«, während ein Mähdrescher breite Fahrspuren braucht. Und bei wachsenden Bevölkerungszahlen wird die effiziente Nutzung von Ackerboden immer wichtiger.
    Tarnung: Die Tarnplane, die Bernie im Roman benutzt, wirkt wie reine Fantasy – und zurzeit gibt es so etwas auch noch nicht. Die unglaublichen Tarnfähigkeiten der Tintenfische werden aber schon länger erforscht, und man versucht, eine technische Umsetzung zu finden.
    Beamen: Im Gegensatz zur Tarnplane gibt es das Beamen (Teleportation) tatsächlich schon. Allerdings sind wir noch weit davon entfernt, Menschen oder größere Gegenstände beamen zu können. Wie weit, darüber gehen auch die Meinungen der Wissenschaftler erheblich auseinander. Tatsache ist: 1998 wurde das erste Photon gebeamt, 2002 dann ein ganzer Lichtstrahl. Zurzeit wird an Experimenten gearbeitet, bei denen größere Objekte gebeamt werden sollen. Ob und wann das funktionieren kann, steht allerdings noch in den Sternen.
    Den wissenschaftlichen Hintergrund kann man nicht in wenigen Worten zusammenfassen, daher hier nur so viel: Alle bisherigen Experimente basieren auf dem Phänomen der »Verschränkung«. Dabei bleiben Teilchen, die einmal verschränkt wurden, immer verbunden – ganz gleich, wie weit sie voneinander entfernt werden. Das Verblüffende: Ungeachtet der im Makrokosmos geltenden »Geschwindigkeitsbegrenzung« auf Lichtgeschwindigkeit reagieren verschränkte Teilchen sofort aufeinander. Das ist so, als ob zwei Menschen in zwei getrennten Räumen würfeln würden, die Augenzahl wäre zwar jedes Mal Zufall, aber bei beiden immer genau gleich – und zwar augenblicklich –, auch wenn sie Lichtjahre voneinander entfernt wären. Auf Quantenebene ist diese Verschränkung seit Langem nachgewiesen, so unglaublich sie auch anmutet – sie spielt beispielsweise bei der Photosynthese eine Rolle.
    Beim Beamen musste ich in meinem Roman am meisten spekulieren. Ich habe versucht, dennoch so nah wie möglich an dem zu bleiben, was wir heute über Teleportation und Quantenverschränkung wissen.
    Die technische Seite des Beamens bildet zwar die wissenschaftliche Grundlage für das Tornetz – wichtiger für die Geschichte sind mir aber die gesellschaftlichen Folgen dieser Erfindung und später die Folgen des Netzausfalls.
    Gesellschaftliche Entwicklungen sind oft schwieriger zu fassen als technische, weil sie von einer Unmenge von Faktoren beeinflusst werden und nicht auf dieselbe Weise untersucht werden können. Trotzdem kann man als Autorin glaubwürdige gesellschaftliche Entwicklungen gestalten. Für meinen Roman habe ich mit einer Migrationsexpertin gesprochen, soziologische Studien gelesen und mich in der Trendforschung umgesehen. In meiner Geschichte spielt beispielsweise Co-Housing als Lebensform eine große Rolle: Dabei leben viele Menschen in eigenen privaten Häusern oder Wohnungen, teilen sich aber darüber hinaus zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie Küchen, Waschräume, Kindertagesstätten oder Büros. Die ersten Co-Houses entstanden in den 1960er-Jahren in Dänemark. Für die nächste Zukunft sagen Trendforscher einen enormen Aufschwung dieser Lebensform voraus. – Für die Welt in meinem Roman, in der die Menschen wegen der Tore kaum noch in größeren örtlich definierten Gemeinschaften leben, erscheint mir die Wahrscheinlichkeit besonders groß, dass man sich neben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher