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Als die Erde bebte

Als die Erde bebte

Titel: Als die Erde bebte
Autoren: Jill Shalvis
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verdiene.”
    “Du kennst die Wahrheit. Ich tauge nicht für die Ehe, und du … du magst Frauen doch viel zu sehr, als dass du deine Freiheit aufgeben würdest nur wegen eines Kindes.”
    “Seit ich dich kenne, habe ich keine andere Frau mehr angesehen.”
    “Das soll ich dir glauben?”
    “Ja”, entgegnete er grimmig.
    “Eine Heirat wäre eine logische Lösung für unsere Probleme”, sagte sie nachdenklich. “Wir haben eine Tochter, die wir beide von ganzem Herzen lieben und die keiner von uns hergeben möchte.”
    “Ja”, stimmte er ihr zu und witterte seine Chance. “Es würde zudem noch ein anderes, dringenderes Problem lösen.”
    “Welches?”
    “Ich will dich.”
    “Du …” Sie senkte den Blick. “Du hast mich erst neulich gehabt. Mehrmals sogar.”
    Ihre prüde Reaktion brachte ihn zum Lächeln. “Ich möchte mehr als Sex”, gestand er ihr. Und weil es auch für ihn ein völlig neues Geständnis war, eins, das ihm selbst Angst machte, schwand sein Lächeln. “Ich habe das noch nie zuvor zu einer Frau gesagt, aber es stimmt. Sex mit dir reicht mir nicht. Ich möchte mein Leben mit dir teilen. Ich weiß, dass wir unsere Beziehung auf ungewöhnliche Weise angefangen haben – irgendwie verkehrt herum –, aber lass uns das wieder gutmachen.”
    “Eine Ehe würde das aber nicht, Dax.”
    “Warum bist du so widerspenstig?”
    “Weil … weil, verflixt, es genügt mir nicht!” Sie errötete und schloss die Augen. “Es tut mir leid. Ich weiß, es klingt vielleicht sentimental, aber ich möchte eine Ehe nur aus … aus Liebe eingehen.” So, jetzt war es heraus.
    “Aus Liebe?”
    “Genau.”
    Er grinste. “Nun, das passt ja gut, denn ich bin ganz schrecklich in dich verliebt.”
    “Was?” Sie starrte ihn an, als wäre er ein Geist. “Was hast du gerade gesagt?”
    Er nahm sie bei den Schultern. “Ich glaube, dass du mich ganz gut verstanden hast.”
    “Ich … ich habe diese Worte noch nie zuvor gehört”, flüsterte sie fassungslos. “Ich würde sie gern noch einmal hören.”
    Sein Herz klopfte auf einmal wie wild. “Ich liebe dich.”
    “Das kannst du doch nicht.”
    “Warum nicht? Du bist eine äußerst liebenswerte Frau.”
    Sie öffnete hilflos den Mund und griff sich an den Hals. “Himmel, ich bekomme keine Luft mehr.”
    “Gut. Ich auch nicht.” Und das stimmte, denn es fiel ihm schwer zu atmen. Er räusperte sich. “Ich habe das auch noch nie zu einer Frau gesagt, Amber.”
    Sie sahen sich eine Weile stumm an.
    “Du irrst dich”, brachte sie schließlich mühsam heraus.
    “Nein.”
    “Du hast ja keine Ahnung. Ich lasse keinen an mich heran, ich bin nicht …”
    “Amber.” Zärtlich strich er ihr mit dem Daumen über die Wange. “Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt.”
    “Aber ich weiß nicht, wie ich deine Liebe erwidern soll.”
    “Du könntest es üben.”
    Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie schüttelte den Kopf.
    “Üb mit mir, Amber”, flüsterte er heiser.
    Mit tränenverschleiertem Blick sah sie ihn an. “Ich bin noch nicht so weit. Ich brauche Zeit.”
    “Wie viel Zeit?”
    “Ich weiß es nicht!”
    Weil sie noch immer weinte, zog er sie an sich.
    “Es tut mir leid”, flüsterte sie und schlang die Arme um ihn.
    Er streichelte ihr den Rücken, während er versuchte, sein Bedauern zu unterdrücken. “Mach dir keine Sorgen. Ich kann warten.”
    Und so merkwürdig es auch war, schöpfte er neue Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft.

12. KAPITEL
    Wie erwartet, traf Dax Amber in ihrem Lieblingscafé an. Er grinste übers ganze Gesicht, als er die große Portion Erdbeereis sah. “Darf ich dir beim Eisessen zusehen?”, fragte er höflich.
    Sie hörte auf, den Löffel abzulecken, und betrachtete Dax mit einer Mischung aus Freude und Verärgerung. Die Verärgerung hatte er erwartet, denn er hatte sich seit vier Tagen nicht mehr bei ihr gemeldet.
    Die Freude war eine nette Überraschung.
    “Nein”, sagte sie schließlich.
    Das Nein ignorierend, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich rittlings darauf. Dann beugte er sich vor und musterte ihr elegantes, blaues Kostüm. “Ich kann dich wohl nicht dazu überreden, noch einmal zu kleckern, damit du diese züchtige Jacke ablegst?”
    Sie lachte. “Ehrlich gesagt, habe ich an dich gedacht, als ich sie heute Morgen anzog.”
    “Ja?” Es freute ihn, dass sie an ihn gedacht hatte.
    Sie senkte verschwörerisch die Stimme. “Betrachte die Jacke als meinen
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