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Als das Handy eine Buschtrommel war

Als das Handy eine Buschtrommel war

Titel: Als das Handy eine Buschtrommel war
Autoren: wissen.de
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Petersplatz, dass ein neues Kirchenoberhaupt gefunden wurde.
    Das Zeitalter der modernen Nachrichtenkommunikation
    Entscheidend verbessert wurde die Kommunikationstechnik mit der Erfindung von Telegrafen, die anfangs noch rein optisch funktionierten: Schwenkbare Balken an Türmen signalisierten je nach Stellung verschiedene Buchstaben, die mit Hilfe eines Fernrohres abgelesen wurden. Bereits 1794 standen zwischen Paris und Lille 22 solcher Signalstationen, mit deren Hilfe ein Buchstabe in nur zwei Minuten über eine Entfernung von 220 Kilometern übermittelt werden konnte. Vor allem die Militärs waren begeistert. 1832 errichtete der preußische Staat eine 700 Kilometer lange Kette von Telegrafentürmen von Berlin bis Koblenz. Der große Nachteil dieser optischen Telegrafen war, dass die Fernkommunikation bei schlechten Sichtverhältnissen und bei Nacht zum Erliegen kam.
    Zum Glück für die Generäle machte die Entwicklung der Elektrizität schnelle Fortschritte. 1837 konstruierte Samuel Morse einen Schreibtelegrafen, in dem verschieden lange Stromimpulse Buchstaben und Zahlen kodierten. Damit konnten nun Texte über lange Distanzen geschickt werden: 1847 ging die erste längere Telegrafenstrecke Europas zwischen Bremen und Bremerhaven in Betrieb, bereits 1858 wurde das erste Transatlantikkabel zwischen Europa und Amerika verlegt. 1876 revolutionierte Alexander Graham Bell die Fernkommunikation ein weiteres Mal durch die Erfindung des Telefons. Alle späteren Neuerungen wie Radio und Fernsehen sowie Fax, Internet und E-Mail verbesserten zwar die Menge und Qualität der übertragenen Daten, nicht aber die Geschwindigkeit: Elektrische Signale werden mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, die nach Albert Einstein nicht überschritten werden kann.

Ein Mensch, ein Wort: Die Entwicklung der Sprache
    In einer Schrift von 1863 nannte der Biologe Thomas Henry Huxley »die Gabe einer verständlichen und vernünftigen Sprache« den sichersten Beweis für die tiefe Kluft zwischen Mensch und Tier. Zahllose Forscher schlossen sich in der Folgezeit der Argumentation von Huxley an und noch heute gilt die Sprache als wichtigster Beweis für diese haushohe Überlegenheit des Menschen. Tatsächlich gibt es kein Tier, das über eine ähnlich komplexe und vielseitige Ausdrucksform verfügt. Einfachere Botschaften aber übermitteln die Stimmen der Tiere durchaus. Und einige von ihnen erfassen sogar die Bedeutung menschlicher Worte und Symbole.
    Menschen können über die Existenz Gottes, den Sinn des Lebens und die Prinzipien ihres eigenen Zusammenlebens diskutieren. Sie berichten über die Vergangenheit und machen Pläne für die Zukunft, schildern Orte, die ihr Gesprächspartner nie gesehen hat und Ideen, auf die er nie gekommen wäre. Es gibt keinen Bereich des menschlichen Lebens, für den es keine Worte gibt. »Die Sprache«, konstatierte daher der Schriftsteller Theodor Fontane, »ist doch das Menschlichste, was wir haben.«
    Quaken und Zwitschern
    Doch auch die Tiere bedienen sich oft ausgefeilter akustischer Botschaften. Froschmännchen der in China lebenden Art Amolops tormotus umwerben ihre Weibchen nicht mit eintönigem Quaken. Stattdessen liefern sie sich nachts regelrechte Gesangsduelle und versuchen ihre Konkurrenten mit immer komplexeren Liedern auszustechen. Ihre Melodien sind so vielfältig, dass Wissenschaftler in zwölfstündigen Tonbandaufnahmen von 21 Froschmännchen keine zwei übereinstimmenden Gesänge gefunden haben.
    Vögel benutzen Rufe und Melodien, um Partner zu werben, Konkurrenten einzuschüchtern oder einander zu warnen. Der jeweils arttypische Gesang ist ihnen nicht angeboren, sondern muss erlernt werden. In einer bestimmten Phase ihrer Jugend prägen sie sich die Melodien ihrer Artgenossen ein. Wie wichtig dieses Vorbild ist, zeigen Experimente mit Spatzen und Kanarienvögeln. Kanarienvögel haben einen komplexen Gesang, der einen Sperling eigentlich überfordert. Und doch brachten unter Kanarienvögeln aufgewachsene Spatzen plötzlich ganz neue Töne und Tonfolgen hervor; manchen gelang sogar ein nahezu perfekter Kanarienvogel-Triller.
    In der Natur behält jede Art das Grundmuster ihres Gesangs über Generationen bei. Doch innerhalb dieser Grenzen ist durchaus Platz für Variationen. Viele Vögel bauen Töne oder Melodiebruchstücke anderer Arten in ihren Gesang mit ein. Zudem erfindet jedes Tier auch kleine individuelle Abweichungen. Bei manchen Arten gibt es sogar regionale Dialekte, wie bei den
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