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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition)
Autoren: J. T. Brannan
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Licht.
    Noch einmal sah er, den Finger auf den Knopf gelegt, über das Meer zu dem zweiten Chinook hinüber und wartete auf den richtigen Zeitpunkt.
    »Es wäre nett, wenigstens zu wissen, wohin wir fliegen«, erklärte Devane und reckte sich auf dem kleinen, engen Sitz.
    Damit hatte er Lynns Gedanken gelesen. Sie sah aufs Meer hinaus und fragte sich genau das gleiche. Ach, zur Hölle . »Ich frage Gden Piloten«, verkündete sie, löste ihren Gurt und stand von ihrem eigenen schmalen Sitz auf. So hatte sie auf dem langen Flug wenigstens etwas zu tun.
    Sie schnappte sich ihren Rucksack, lief den schmalen Gang entlang und stieß dabei gegen die Knie ihrer Teamkollegen. »Den können Sie ruhig hierlassen, wissen Sie«, witzelte Otis Burns. »Wir werden ihn schon nicht stehlen.«
    Lynn errötete, denn sie wusste, dass Burns recht hatte. Und dennoch hatte sie das seltsame Gefühl, den Inhalt des Rucksacks schützen zu müssen; besonders jetzt, nachdem alle anderen Beweise sich im Besitz der US-Armee befanden.
    »Was soll ich sagen?«, gab sie in ebenfalls scherzhaftem Ton zurück. »Ich habe eben Probleme, Leuten zu vertrauen.«
    Lynn ging weiter durch den Gang und hatte zwei Schritte später die Tür zum Cockpit erreicht. Sie klopfte einmal, dann noch einmal. Keine Reaktion.
    »Hallo?«, sagte sie und klopfte lauter. Sie rief und klopfte noch weiter, immer lauter. Immer noch antwortete ihr niemand.
    Sie tastete nach dem Türgriff und drehte ihn um. Langsam öffnete sich die Tür, und Lynn trat in die Kabine.
    Angesichts des Anblicks, der sich ihr bot, riss sie die Augen auf, und der Atem stockte ihr.
    Commander Flynn Eldridge – der den Wissenschaftlern den falschen Namen Daley genannt hatte – korrigierte seine Haltung und reckte den Hals, um den zweiten Helikopter zu erkennen, der sich gerade einmal fünfhundert Meter auf ihrer Steuerbordseite befand. Seine Lichter waren winzige Punkte in der Dunkelheit.
    Er sah auf die Uhr und überprüfte ein weiteres Mal die Koordination.
    Dann warf er dem Navigator einen Blick zu. »Hier?«, fragte er, um sich zu vergewissern.
    Der Navigator nickte. »Hier.«
    Eldridge erwiderte sein Nicken und drückte auf den Knopf.
    »Es ist niemand da, der den Helikopter fliegt!«, schrie Lynn entsetzt.
    Als Lynn in die Kabine getreten war, hatte sie nicht wie erwartet Pilot und Navigator vorgefunden, sondern nur einen Raum, der bis auf ein einziges, grün blinkendes Licht an der Kontrolltafel vollkommen leer war.
    »Wir werden ferngesteuert!«
    Sofort geriet das ganze Team in Aufruhr. Alle sprangen von ihren Sitzen auf und liefen zum Cockpit, um es selbst zu sehen.
    Und dann sah Lynn, wie das grüne Licht schneller blinkte und dann aufhörte.
    Und zu Rot umschlug.
    Fünfhundert Meter entfernt über der Drakestraße sahen Commander Flynn Eldridge und sein Team mit distanziertem, professionellem Interesse zu, wie neben ihnen ein gewaltiger Feuerball am schwarzen Nachthimmel aufflammte.
    Sie beobachteten, wie der Feuerball sekundenlang in der Luft hing und versuchte, die Höhe zu halten, bevor er in das eisige Meer stürzte.
    Eldridge nickte zufrieden.
    Auftrag erledigt.

2. Teil

1
    Triefäugig kippte sich Matt Adams lauwarmes Leitungswasser über seine Frühstücksflocken. Milch war teuer, und in seinem jetzigen Zustand schmeckte er ohnehin kaum einen Unterschied zwischen Milch und Wasser.
    Adams hatte seit über einer Woche keine Nacht mehr gut geschlafen. Manchmal waren die Albträume so – sie kamen in Zyklen, oft zwei- oder dreimal pro Nacht, und dann ließen sie ihn wieder monatelang in Ruhe.
    In der letzten Woche hatte er hier und da eine Stunde geschlafen, wenn sein Körper buchstäblich zusammengebrochen war; aber dann kamen die Träume zurück, und er war wieder hellwach und wollte auf keinen Fall die Augen schließen, so müde er auch war.
    Er wusste, was sie verursachte – keinerlei Aussicht, dass er das je vergessen würde –, aber das änderte nichts daran, dass er nur noch ein Schatten seines alten Ich war, ein Wrack von einem Mann. Und die Nachricht, die er heute Morgen erhalten hatte, war auch nicht dazu angetan, seine Stimmung zu verbessern.
    Evelyn Edwards – früher Evelyn Adams , damals, als sie verheiratet gewesen waren – war tot. Umgekommen bei einem Hubschrauberabsturz auf dem Rückflug von einer NASA-Mission in der Antarktis.
    Die Wrackteile waren über die Drakestraße verstreut worden, und es war unwahrscheinlich, dass die Leichen je geborgen werden würden.
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