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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition)
Autoren: J. T. Brannan
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Vielleicht hätten sie es besser wissen sollen, aber das passierte nie, und Adams hatte sich mit dieser Tatsache des Lebens schon lange abgefunden.
    Er wusste, dass die beiden Mädchen jetzt in seiner Nähe waren, denn er konnte sie miteinander schwätzen hören.
    »Herrje, du warst zu langsam!«
    »Er ist weggelaufen!«
    »Vielleicht sehen wir ihn ja noch einmal …«
    Er beschloss, sich einen Spaß zu machen und sich wenigstens teilweise für den verlorenen Tag zu entschädigen.
    In dem hohen Gras war er vollkommen unsichtbar. Er wartete, bis sie fast auf ihn traten, und richtete sich dann kerzengerade vor ihnen auf.
    Er hatte noch ein komisches »Buh!« ausrufen wollen, aber als er das linke der Mädchen erblickte, stockte ihm der Atem.
    Sie war die schönste Frau, die Matt Adams je gesehen hatte.
    Wie sich herausstellte, studierten die beiden Mädchen in Harvard und hatten Frühjahrsferien; und statt einen Flieger nach Florida oder Cancun zu nehmen und während dieser Woche betrunken über die Stränge zu schlagen, hatten sie beschlossen, in die Prärie zu reisen und sich einen persönlichen Einblick in die Geschichte ihres Landes zu verschaffen.
    Das schöne Mädchen hieß Evelyn Edwards und studierte als Hauptfächer Astronomie und Physik; Themen, von denen Adams sich nicht gleich vorstellen konnte, dass sie sich dafür interessierte. Sie sah eher wie ein Model als wie eine Physikerin aus.
    Das andere Mädchen war ihre Mitbewohnerin und deutlich unscheinbarer als Lynn – Adams hatte rasch herausgefunden, dass sie sich gern so nennen ließ –, und eher der Typ, den Adams mit Astrophysik in Verbindung gebracht hätte.
    Nachdem er sich dafür entschuldigt hatte, sie erschreckt zu haben, und erklärt hatte, wer er war und was er hier suchte, lud Adams die beiden zum Essen in seine Heimatstadt Pine Ridge ein.
    Lynns Freundin war nicht begeistert gewesen, aber Lynn, die ganz offensichtlich interessiert war, hatte für sie beide zugesagt.
    In den folgenden Tagen erlebten beide eine stürmische Romanze. Adams zeigte Lynn die Wunder der Prärie und schenkte ihr eine Unbeschwertheit, die ihr den Druck des Studiums nahm. Betrüblicherweise hatten sie Lynns Freundin bald vergessen, die, nachdem die ersten Tage deutlich machten, dass sie so etwas wie das fünfte Rad am Wagen war, allein abreiste.
    Am letzten Tag, bevor Lynn nach Harvard zurückkehren musste, hatte Adams sie noch einmal mit in die Badlands genommen, und sie hatten genau unter dem Baum gesessen, unter dem er jetzt lag. Sie hatten bis tief in die Nacht geredet, und dann hatte er die Hand ausgestreckt und mit den Fingern sanft ihre Wange berührt.
    Und als sie sich endlich küssten, hatte Adams instinktiv gewusst, dass sie vom Schicksal füreinander bestimmt waren.
    Gnädigerweise ging die Tour zu Ende, und Adams kehrte zu der Hütte zurück, die als Operationsbasis für diese Touristenausflüge diente. Er versorgte die Pferde, duschte und zog sich um.
    Nachdem der Veranstalter ihm sein Honorar gegeben hatte, beschloss er, auf sein Rad zu steigen und ohne Umwege zur nächsten Bar zu fahren. Eigentlich trank er nicht, aber gelegentlich – wenn die Albträume hartnäckig waren – versuchte er festzustellen, ob der Alkohol ihm beim Schlafen half. Manchmal wirkte er, manchmal nicht; und manchmal, wenn er wirkte, kehrten die Träume schlimmer denn je zurück. Da er fürchtete, im Beisein der Touristen Albträume zu haben, hatte er auf dem ganzen Rundritt nicht geschlafen und befand sich jetzt in einem Zustand, in dem sein Körper gebieterisch nach jeder Art von Schlaf verlangte, selbst einem von Albträumen erfüllten.
    Nach nur einer Stunde hatte Adams genug. Er befand sich kurz vor dem Stadium der Trunkenheit und fürchtete, was passieren könnte, wenn er noch mehr trank. Schon jetzt war ihm klar, dass der Alkohol ihm dieses Mal nicht helfen würde, Schlaf zu finden; daher bezahlte er seine Rechnung und fuhr nach Hause.
    Während er durch die kühle Nacht radelte, bog Adams zweimal falsch ab, worüber er laut lachen musste. Früher warst du der beste Fährtensucher von allen! Ha! Und jetzt sieh dich an – kannst nicht mal dein verdammtes eigenes Haus finden!
    Aber schließlich fand er es; ein baufälliges, einstöckiges Haus – Schlafzimmer, Bad, Wohnzimmer und Kochnische, dazu ein kleiner, von einem Maschendrahtzaun umgebener Garten.
    Es war nicht viel, aber es war sein Zuhause.
    Trautes Heim, Glück allein . Kichernd ließ Adams das Rad im Garten stehen,
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