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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe
Autoren: Molly Molay
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dann nahm sie sich zusammen. Sie konnte es sich nicht leisten, ihn oder Mrs. Matthews gegen sich aufzubringen. Sie mußte diesen Job haben, es hing mehr davon ab, als er ahnen konnte.
    Er quittierte ihren Einwand mit einer kurzen Handbewegung. “Natürlich. Mit dem größten Vergnügen.”
    Mrs. Matthews räusperte sich. “Wie ich sehe, haben Sie unseren Bodyguard Mike Cassidy bereits kennengelernt. Wir haben ihn letzte Woche zum Schutz der Jungen engagiert.” Sie deutete auf das zweisitzige Sofa vor ihrem Schreibtisch und setzte sich wieder. “Sie werden ja sowieso zusammenarbeiten, was die Kinder betrifft.”
    Mike? Sein Name war Mike Cassidy? Annie warf einen Blick auf den Bodyguard. Nun, wo sie seinen vollen Namen wußte, wirkte er auf einmal menschlicher, weniger bedrohlich.
    Er räusperte sich. “Mrs. Matthews will damit sagen, daß Sie mir Bericht zu erstatten haben”, stellte er klar. “Über alles, was die Kinder anbelangt, selbstverständlich. Und was den Rest betrifft …” Er ließ den Satz unvollendet, aber es war eindeutig, was er meinte: Er war nicht nur für die Kinder verantwortlich, sondern auch sonst für alles - zumindest führte er sich dementsprechend auf.
    Mit ausdruckslosem Gesicht nickte sie. Sie hatte es satt, daß Männer ihr immer sagen wollten, was sie zu tun hatte. Er mochte zwar die Verantwortung haben, aber er sollte nicht glauben, daß er mit ihr umspringen könne, wie es ihm gerade paßte.
    “Ich gehe natürlich davon aus, daß Sie gut miteinander auskommen werden.”
    Annies zukünftige Arbeitgeberin lächelte Mike und Annie an. “Aber jetzt wollen wir doch zur eigentlichen Sache kommen, Miss Kramer - oder heißt es Mrs.?”
    “Mrs.”, antwortete Annie, dabei entging ihr nicht, daß der Bodyguard einen skeptischen Laut ausstieß.
    “Gut. Ich ziehe es nämlich vor, wenn mein Personal verheiratet ist, mit der Ausnahme von Mike. Er muß nämlich seine ganze Aufmerksamkeit den Jungen widmen. Frauen sind sehr viel verläßlicher, was Kinder betrifft. Finden Sie nicht auch?”
    Annie nickte.
    “Und wo ist Mr. Kramer?”

    “In Übersee, beim Militär”, antwortete Annie. Sie bedeckte ihren leeren Ringfinger mit der rechten Hand und fing einen mißtrauischen Blick des Bodyguards auf. Sie würde sich eben einen neuen Ehering kaufen und sich einen Schnappschuß von ihrem Ehemann besorgen müssen, falls jemand ein Foto sehen wollte.
    “Ach, das muß wirklich schwer für Sie sein, meine Liebe.” Mrs. Matthews legte die Referenzen beiseite und lächelte Annie zum erstenmal aufrichtig an. “Ich weiß selbst, wie das ist. Mein Mann ist im Augenblick auf Wahlkampfreise unterwegs. Das ist auch ein Grund, warum wir außer Mike jetzt zusätzlich ein Kindermädchen benötigen. Robert ist Kongreßabgeordneter, wissen Sie, und Sie können sich bestimmt vorstellen, wie sehr sein Land ihn braucht.”
    Annie nickte. Sein Land brauchte ihn also mehr als seine Familie’? Dieses Lied kam ihr bekannt vor.
    “Ich nehme an, Sie haben keine eigenen Kinder?”
    Annie überlegte schnell. “Doch, ich hatte Kinder”, sagte sie ruhig. Ihr Privatleben mußte für die Dauer ihrer Stellung hier außen vor bleiben. Daß die neue Mrs. Matthews menschliches Interesse an ihr zeigte, hatte sie weder nötig, noch wollte sie es. Trotzdem machte es ihr die Frau, die Robert Matthews erst vor drei Monaten geheiratet hatte, ein wenig sympathischer.
    “Bei unserem Telefongespräch heute morgen erwähnten Sie Ihre umfassenden Erfahrungen mit Kindern”,’ fuhr Mrs. Matthews fort.
    “Ja.” Je weniger sie sagte, um so besser.
    “Auch speziell mit Jungen? Sie scheinen so ganz anders als die Mädchen aus meinem Bekanntenkreis zu sein”, fügte Mrs. Matthews zweifelnd hinzu. “Nicht, daß ich eigene Kinder habe, verstehen Sie. Die beiden Jungen stammen aus der ersten Elle meines Mannes.”
    “Ja, Jungen sind anders”, erwiderte Annie lächelnd. “Aber ich persönlich hatte damit nie Probleme. Wichtig bei Kindern ist nur, daß man ihnen zeigt, wie sehr man sie mag. Kinder reagieren auf Zuwendung.”
    “Na ja …” Edythe Matthews wirkte nicht überzeugt. “Also, haben Sie selbst vielleicht auch ein paar Fragen?”
    “Nur eine einzige”, antwortete Annie und blickte dabei hinüber zu Mike Cassidy. “Warum brauchen Sie einen Bodyguard?” Robert Matthews hatte vorher nie einen Bodyguard gehabt - warum ausgerechnet jetzt?
    “Die Einzelheiten sind uninteressant für Sie”, mischte Cassidy sich
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