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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe
Autoren: Molly Molay
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Minuten hier und stecke schon in Schwierigkeiten!
    Er lehnte sich lässig gegen den Türrahmen und sein Blick glitt über ihr altmodisches Baumwollkleid und die bequemen, praktischen Schuhe, an denen nichts modisch oder attraktiv war. “Sie sind also Miss … Kramer?”
    Ihm war also ihr Stottern nicht entgangen. Dabei hatte sie wirklich lange geübt, ihren neuen Namen zu benutzen!
    Annie versuchte zu lächeln, aber leicht fiel es ihr nicht. Immerhin gelang es ihr, dem aufmerksamen Blick des Mannes mit ausdrucksloser Miene zu begegnen. Ihr war bewußt, daß sie sein Mißtrauen erregt hatte. Aber welche Rolle spielte das schon? Wer auch immer er war, er hatte nicht darüber zu entscheiden, ob sie eingestellt wurde. Mrs. Edythe Matthews war ihre zukünftige Arbeitgeberin. Egal, was dieser Typ dachte, sie hatte vor, ihre Rolle weiterzuspielen und den Job als Kindermädchen an Land zu ziehen.
    “Sie wollen also das neue Kindermädchen werden, ja?” fragte er.
    Er hatte offenbar nicht vor, sie ins Haus zu lassen. Hätte sie sich den ganzen Aufwand von heute morgen etwa sparen können?
    “Zuerst einmal geht es gar nicht um meine Kinder”, bemerkte er lässig in ihr Schweigen hinein, “sondern um die Kinder von Robert Matthews. Und da ich ihr Bodyguard bin, werden Sie vorerst mit mir vorliebnehmen müssen. Aber was noch wichtiger ist …” Der Mann richtete sich auf und zog eine Augenbraue hoch.
    ” … woher wissen Sie eigentlich, daß hier eine Stellung als Kindermädchen frei ist?”
    Annies Mut drohte sie zu verlassen. Warum hatte man ihr nicht gesagt, daß sich ein Bodyguard auf dem Anwesen befand? Und was war geschehen, daß überhaupt einer benötigt wurde? Sie riß sich zusammen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, schwache Nerven zu zeigen.
    “Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich das lieber mit Mrs. Matthews besprechen”, antwortete sie.
    “Versuchen Sie es zuerst mit mir”, schlug er ihr vor. “Schließlich haben Sie nichts zu verlieren und alles zu gewinnen.”
    “Hören Sie, Mr. … Wie-auch-immer-Sie-heißen-mögen …”
    “Cassidy.”
    “Cassidy?” wiederholte sie. “Das ist alles?”
    “Es ist alles, was Sie zu wissen brauchen. Übrigens”, sagte er mit einem Blick, der deutlich machte, daß er ihr ihre Story nicht abnahm, “bevor Sie weiterreden, sollten Sie eines nicht vergessen: Ich weiß, daß erst gestern abend die Entscheidung getroffen wurde, ein Kindermädchen einzustellen.”
    Annie überlegte rasend schnell. Da es so aussah, als könnte er ihre Gedanken lesen, mußte sie vorsichtig sein, wenn sie es mit der Wahrheit nicht so genau nahm.
    “Ich war zufällig im Büro der Arbeitsvermittlung, als der Anruf von Mrs.
    Matthews kam.” Sein Ausdruck verriet, daß sie mit dieser Erklärung nicht landen konnte. Annie versuchte es noch einmal. “Wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit wurde vereinbart, daß ich mich umgehend vorstelle. Ich habe bereits telefonisch mit Mrs. Matthews gesprochen. Sie erwartet mich.”
    “Großartiges Timing, oder?” antwortete er sarkastisch, während er ihre übergroße Tasche beäugte. “Haben Sie etwas dabei, um sich auszuweisen?”
    Voller Zuversicht, daß sie es nun fast geschafft hatte, begann sie in der Tasche nach den Empfehlungsschreiben zu suchen, die sie sich heute morgen selbst geschrieben hatte. Nachdem sie mit ihren drei besten Freundinnen gesprochen hatte und sie versprechen ließ, Stillschweigen zu bewahren, war der Rest einfach gewesen. Sie wußte, wie ein Empfehlungsschreiben aussehen mußte. Bitte, lieber Gott, laß ihn nicht nach weiteren Referenzen fragen, flehte sie, als sie ihm die Schreiben reichte.
    Er las sie. Als er damit zu Ende war, betrachtete er die Briefe sorgfältig.
    Vielleicht habe ich mit meiner Aufmachung doch ein bißchen übertrieben, dachte sie. Aber als sie ihre veränderte Identität plante, war es ihr wichtig erschienen, sich die blonden Haare braun zu färben und gefärbte Kontaktlinsen zu benutzen.
    “Sonst noch etwas, womit Sie sich ausweisen können?” fragte er schließlich, als er die Briefe wiedergab.
    “Meine Sozialversicherungskarte, falls Sie sie sehen wollen.”
    “Das will ich.” Als er erwartungsvoll eine Augenbraue hob, reichte sie ihm die Karte.
    “Führerschein?”
    “Mein Führerschein wurde … eingezogen, weil ich ein Strafmandat nicht bezahlt habe”, erklärte sie hastig.
    Er schaute über sie hinweg, als er ihr die Karte zurückgab. “Wie sind Sie denn
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