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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe
Autoren: Miranda Lee
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verletzen. Und einem anderen die Frau wegzunehmen kam für ihn nicht infrage. Für ihn stand Sex ganz oben auf der Liste der wichtigen Dinge im Leben – aber nur, solange sich daraus keine Komplikationen entwickelten.
    Wäre Kathryn frei gewesen, hätte Hugh einfach versucht, sie zu verführen, sodass die tägliche Arbeit in der Firma für ihn zum spannenden erotischen Dauerlauf geworden wäre. So jedoch durfte er sich nicht einmal anmerken lassen, dass er seine persönliche Assistentin begehrte. Und das war er nicht gewöhnt. Er hatte jedes Interesse an anderen Frauen verloren, fand sie inzwischen richtig langweilig. Im Moment faszinierte ihn nur eine einzige.
    Und ausgerechnet sie konnte er nicht haben. Das war ihm noch nie passiert.
    „Bist du jetzt ins Penthouse deines Dad übergesiedelt?“, fragte James.
    Hugh schüttelte den Kopf. „Er hat es mir angeboten, aber ich wollte nicht. Mein eigenes Apartment in Bondi ist mir lieber.“
    Ohne die Hilfe seines Vaters hatte er es vor Jahren von einem Vermögen gekauft, das er an der Börse verdient hatte. Das Geld für die Aktien hatte er sich als Student in den Sommerferien mit Obstpflücken verdient, während seine Freunde glaubten, er würde in Europa Ski laufen. Er hatte sich kreuz und quer durch Australien gejobbt, um sich zu beweisen, dass er das Geld seines Vaters nicht brauchte und ebenso hart arbeiten konnte wie andere.
    Eine Sache des männlichen Stolzes.
    Sein kürzlich neu eingerichtetes, inzwischen sehr wertvolles Apartment mit Blick auf den Bondi Beach lag nur wenige hundert Meter von der Felsenbucht entfernt, wo er morgens bei jedem Wetter schwamm. Sein Apartment war ein ideales Junggesellennest, nicht zu groß, aber es bot alles, was ein Single sich wünschen konnte.
    In dem viel zu weitläufigen, luxuriösen und eher seelenlosen Penthouse seines Vaters zu wohnen reizte ihn nicht, obwohl es sich in der Stadt direkt über den Büroetagen von Parkinson Media befand.
    „Aber dann müsstest du nicht täglich in die Stadt fahren und würdest nie zu spät kommen“, gab James zu bedenken. „Das würde auch deiner persönlichen Assistentin gefallen, die dich ständig anruft. Wie heißt die Sklaventreiberin noch?“
    „Kathryn.“ Die Vorstellung, nie zu spät zu kommen, ließ Hugh schaudern. Zu spät zu kommen war das einzige Machtmittel, das er bei der kleinen Hexe ausspielen konnte.
    Pünktlichkeit war Kathryns Tick, und er wusste, dass es sie auf die Palme brachte, wenn er zu spät kam.
    Oje, da fiel ihm ein …
    Hugh blickte auf die Uhr. Fast Mittag. Für den Nachmittag war eine Vorstandssitzung angesetzt. Zu der durfte er auf keinen Fall zu spät kommen. Das wäre den anderen Direktoren gegenüber unhöflich und passte nicht zum Firmenchef, auch wenn er die Rolle nur vorübergehend spielte. Er musste einen guten Eindruck machen.
    Nur gut, dass er in weiser Voraussicht einige Sachen ins Penthouse seines Vaters geschafft hatte, sodass er sich dort notfalls duschen und umziehen konnte. Im saloppen Golfoutfit durfte er sich bei der Sitzung nicht präsentieren.
    „Tut mir leid, Jungs, aber ich kann nicht bleiben.“ Hugh trank den Rest seines Biers in einem Zug aus. „Muss am Nachmittag an einer wichtigen Sitzung teilnehmen.“
    Einfach göttlich, die verdutzten Gesichter seiner Freunde!
    Hughs Lächeln verschwand, als er bei seinem Wagen ankam. Mit grimmiger Miene glitt er hinters Lenkrad seines Sportflitzers und startete den Motor.
    In einer guten Viertelstunde würde er im Zentrum von Sydney, in knapp zwanzig Minuten in der Höhle der Löwin sein.
    Widerstreitende Gefühle kämpften in ihm, er beschleunigte das Tempo des Ferrari. Er begehrte Kathryn, fühlte sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen, doch der Verstand sagte ihm, dass er so nicht weitermachen konnte. Eines Tages würde er sonst noch eine Klage wegen sexueller Belästigung am Hals haben.
    War es nicht vernünftiger, die Frau loszuwerden?
    Aber wie?
    Wiederholt hatte Hugh sich den Kopf darüber zerbrochen, nach einem Vorwand gesucht, Kathryn ein für alle Mal aus seinem Leben zu verbannen. Doch sie war unerhört tüchtig und gewissenhaft, machte einfach keine Fehler, kam nie zu spät oder ging zu früh. Sie war die ideale persönliche Assistentin.
    Es hatte sie nicht im Geringsten beeindruckt, dass er vorübergehend zum Chef von Parkinson Media aufgestiegen war. Ohne mit der Wimper zu zucken, war Kathryn in die Rolle der Vorstandsassistentin geschlüpft, nachdem die tüchtige Sekretärin
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