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Allein in der Wildnis

Allein in der Wildnis

Titel: Allein in der Wildnis
Autoren: Silvia Busch
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ihr. Carolin schmunzelte und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Wange, bevor sie Tim verließ.
    Tim fluchte: „Ich Idiot! Warum habe ich den Kuss nicht erwidert? Oder sie einmal in den Arm genommen?“ Er schaute ihr kopfschüttelnd nach, bis sie aus seinem Blickfeld verschwunden war.
    Auch Kevin verabschiedete sich von seinem Freund Jonas. „Hast du es gut“, meinte er zu Kevin. „Dir steht ein tolles Abenteuer bevor. Schade, dass mein Vater nicht auch beim Umweltamt arbeitet“, bemerkte er. „Ich würde alles dafür geben, auch dahin zu fahren. Zumal du auch keine Schule hast“. Die beiden Jungen drückten sich und dann ging Kevin nach Hause.

Die Fahrt ins Ungewisse
     
    Im Flur stapelten sich die Koffer und Kartons, als ihr Vater Nick sie mit seinem Jeep abholte. Mürrisch begrüßten ihn die Jungen, aber er ließ sich nicht von ihrer schlechten Laune anstecken. Er freute sich auf die nächsten sechs Monate mit seinen Söhnen. Endlich hatte er wieder einmal die Gelegenheit, mehr Zeit mit ihnen zu verbringen, und die wollte er auch nutzen.
    „Was habt ihr denn alles eingepackt? Ihr solltet nicht ausziehen, sondern nur einen längeren Aufenthalt bei mir haben“, lachte er.
    „Mensch, du kannst die Sachen ja dalassen“, maulte Tim. „Ich will schließlich gar nicht mit.“ Mit diesen Worten ließ er seinen Vater einfach stehen, und Nick schaute seinem Sohn perplex hinterher. Dann schleppte er wortlos die Koffer und Kartons ins Auto. Auf der Ladefläche musste er die Sachen stapeln, um alles unterzubringen.
    Nick schüttelte dabei leicht den Kopf, aber sagte nichts mehr dazu. Er wollte die Jungen nicht noch mehr verärgern. Kurz darauf verabschiedeten sich diese von ihrer Mutter. Sie drückte ihre Söhne an sich und küsste sie auf die Wangen.
    Tim befreite sich rasch aus ihrer Umarmung. Seine Mutter lächelte, denn sie wusste, dass diese Bekundung mütterlicher Zuneigung Tim nicht mehr sonderlich gefiel. Er war eben kein kleines Kind mehr.
    Kristin beobachtete ihren Exmann, wie er am Auto lehnte. Er sah noch immer gut aus, dachte sie sich. Athletisch gebaut, braun gewelltes Haar und ein markantes Gesicht. Ob er eine Freundin hat ? Aber sogleich verscheuchte sie den aufkommenden Gedanken.
    Der Vater öffnete die Tür des Jeeps und heraus sprang plötzlich ein Hund. Nick stellte seinen Kindern Ringo vor, sein ganzer Stolz, denn er war der schönste Husky weit und breit. Artig setzte er sich nach Nicks Zuruf auf sein Hinterteil und schaute die Brüder mit seinen leuchtend blauen Augen an.
    Kevin und Tim waren sofort begeistert, schließlich hatten sie sich schon immer einen Hund gewünscht, und fuhren diesem wild durchs Fell.
    „Er ist kein Spielzeug“, warnte Nick.
    „Dann behalte ihn eben“, maulte Tim. „Hier darf man aber auch gar nichts!“ Nick verabschiedete sich von Kristin und drückte sie an sich. „Du siehst immer noch toll aus“, flüsterte er ihr zu. Er fuhr leicht mit dem Finger über ihr Gesicht, drehte sich um und ging zum Auto zurück. Kevin beobachtete die Szene.
    Die Jungen setzten sich ins Auto, ihre Blicke wurde wieder lustlos und mürrisch. Noch nicht einmal mit dem Hund durften sie spielen. Das fing ja gut an. Beide holten ihre Player heraus und schalteten ihre Musik ein. Die Kopfhörer machten eine Unterhaltung unmöglich. Sehnsüchtig schaute Tim anderen Jugendlichen nach, als sie mit ihrem Surfbrett zum Strand gingen. Das würde er vermissen, den Strand, die Wellen und die Bikinis der Mädchen. Im Stillen schmunzelte er über seine Gedanken.
     
    Kristin packte ihre Sachen und machte alles für ihre Abreise bereit. Heute wollte sie noch einmal zum Friseur, bevor sie sich morgen auf die Reise machte. Sie freute sich schon auf die neue Aufgabe und war richtig aufgedreht. Ein Blick in den Spiegel bestätigte Nicks Urteil. Sie sah wirklich noch gut aus. Ihre langen blonden Haare fielen ihr bis auf die Schultern und mit ihren blauen Augen schaute sie fragend in den Spiegel. Auch mit 40 war sie immer noch schlank. Kleine Fältchen hatten sich allerdings um ihre Augen gebildet. Macht nichts , dachte sie sich, und drehte sich resolut weg.
     
    Stundenlang waren sie auf den Straßen unterwegs, die Landschaften vor dem Fenster wechselten einander ab. Tim ärgerte seinen Bruder, indem er ihn in die Seite boxte. Kevin schrie auf. „Weichei“, flüsterte Tim ihm zu, nachdem er seinem Bruder den Kopfhörer vom Ohr gezogen hatte.
    Der Vater stöhnte. Das konnte ja eine lange Fahrt
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