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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen
Autoren: Lois Faye Dyer
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an, und fragen Sie sie“, riet Eloise. „Ich erinnere mich nicht mehr, wie weit ich war, als ich es erfuhr. Aber Ihre Ärztin wird Ihnen sagen können, ob es sich jetzt schon per Ultraschall feststellen lässt.“
    „Ich werde sie sofort anrufen.“ Allison stand auf, in der Hand zerknüllte, tränennasse Papiertaschentücher, das Gesicht zugleich besorgt und entschlossen.
    Auch Eloise erhob sich. „Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee, Allison“, sagte sie lächelnd. „Und versuchen Sie, sich nicht so viele Sorgen zu machen. Ob sie nun ein oder mehrere Babys bekommen, Sie werden eine großartige Mutter sein.“
    „Wie wollen Sie das wissen?“ fragte Allison.
    „Ich weiß es, weil ich Sie kenne“, erwiderte ihre Chefin voller Überzeugung. „Und jetzt rufen Sie Ihre Ärztin an. Je früher Sie Bescheid wissen, desto früher werden Sie zur Ruhe kommen.“
    Allison bezweifelte, dass sie jemals wieder Ruhe finden würde – egal, was die Ultraschalluntersuchung ergab. Mit einem gemurmelten Dank verließ sie Eloise’
    Büro und ging in ihr eigenes. Zum Glück bekam sie schon für den nächsten Tag einen Termin bei der Frauenärztin.
    Jorge wusste, dass Allison sich wegen irgendetwas Sorgen machte. Obwohl sie ihm immer versicherte, dass es ihr gut ging, glaubte er ihr nicht recht.
    Auch jetzt, nach dem Abendessen, während er abräumte, spürte er, dass etwas nicht stimmte. Er sah, dass Allisons Schultern verspannt waren und ihre sonst so glatte Stirn in winzigen Falten lag.
    „So, das wär’s“, verkündete er, während er den Wasserhahn zudrehte und sich die Hände abtrocknete. „Was möchtest du heute Abend tun? Fernsehen? Oder einen Videofilm?“
    „Nein, ich glaube, nicht.“ Sie lächelte matt.
    „Wie wäre es mit Poker?“ Jorge verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich mit der Hüfte gegen die Arbeitsplatte. „Du darfst so viel schummeln, wie du willst“, scherzte er.
    „Danke, aber mir ist heute Abend nicht nach Kartenspielen?“
    Sie ging ins Wohnzimmer, und Jorge beobachtete, wie sie sich auf die Couch setzte, sich ein großes Kissen auf den Schoß legte und auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers starrte.
    Jorge stieß sich von der Kante ab, folgte ihr und setzte sich neben sie.
    „He“, sagte er sanft und wartete, bis sie ihn ansah. „Wirst du mir jetzt erzählen, was mit dir los ist?“
    Erneut warf sie ihm einen jener besorgten, fast ängstlichen Blicke zu.
    Er widerstand der Versuchung, eine sofortige Erklärung zu verlangen, und legte seine Hand auf ihre. Als er mit dem Zeigefinger über die weiche Haut strich, erbebte sie, entspannte sich jedoch ein wenig, als er seine Finger zwischen ihre schob. Er hob ihre Hand, legte sie an seine Wange und schaute ihr in die Augen.
    „Was ist los, Liebling? Ich sehe dir doch an, dass du dir Sorgen machst.“ Mit der freien Hand berührte er ihr seidiges Haar und schob es hinter ein Ohr.
    Sie wich seinem Blick aus. „Ich bin ein wenig beunruhigt über etwas, was Eloise mir heute gesagt hat. Ich wollte nicht mit dir darüber sprechen, bevor ich weiß, ob wir uns wirklich Sorgen machen müssen.“
    „Sprich jetzt mit mir darüber“, murmelte er. „Ich will nicht, dass du dich allein damit quälst. Darum geht es doch in einer Ehe, oder? Dass man auch die Sorgen miteinander teilt.“
    Allison nickte. „Ja, du hast Recht. Ich bin es nur nicht gewöhnt, jemanden zu haben, mit dem ich über meine Sorgen reden kann.“
    Zärtlich strich er über die Falten an ihrer Stirn. „Aber jetzt hast du jemanden.“
    Sie biss sich auf die Lippe, und Jorge wartete geduldig, während sie schwieg. „Es sind zwei Sachen“, begann sie endlich.
    Er antwortete nicht, denn er wollte sie nicht weiter bedrängen.
    Nach einer kurzen Pause holte sie tief Luft und fuhr fort. „Heute Nachmittag hat unsere Chefin uns alle zusammengerufen und verkündet, dass Manhattan Multiples möglicherweise bald die Türen schließen muss. Also werde ich in ein paar Monaten vielleicht arbeitslos sein. Und ich weiß nicht, wie ich dann meine Studiengebühren zahlen soll.“
    Jorge beugte sich vor, küsste sie auf die Stirn und fühlte, wie die winzigen Sorgenfalten sich unter seinen Lippen glätteten. Er hob den Kopf und sah ihr ins Gesicht.
    „Honey, ich kann mir deine Studiengebühren leisten.“ Als sie den Mund öffnete, sprach er hastig weiter, um ihrem Protest zuvorzukommen. „Und wenn du dir das Geld nicht von deinem Ehemann schenken lassen willst, dann
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