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Alle Naechte wieder

Alle Naechte wieder

Titel: Alle Naechte wieder
Autoren: Shannon Stacey
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pennt.“
    „Jetzt im Winter?“
    „Das ist doch kein Pudel. Er ist ein Deutscher Schäferhund. Falls es mal zu kalt wird, bleibt er zu Hause, wenn ich ihn nicht mitnehmen kann. Oder ich lasse den Motor laufen.“
    „Beef Stew klingt gut. Und wie du sagtest, sollte ich meine Mom nicht anschwindeln.“
    Sie fuhren auf Chloes Vorschlag hin getrennt, jeder in seinem Wagen, und saßen sich bald darauf im Diner gegenüber, wo sie einen Platz so weit vom Tresen entfernt wie möglich gewählt hatten. Mit etwas Glück würde man sie in Ruhe lassen, vor allem, da Freddy montags meistens den Abend bei seinen Eltern verbrachte. Seine Mutter kochte Spaghetti, was sich sein Kumpel kaum je entgehen ließ.
    „Erzähl mal ein bisschen von deinem Großstadtleben in Boston“, forderte Scott sie auf, nachdem sie ihren Kaffee bekommen und die Bestellungen aufgegeben hatten.
    „So aufregend ist das gar nicht. Ich habe eine kleine Eigentumswohnung, die ich mit Glück und gutem Timing und dank eines gestressten Verkäufers günstig ergattern konnte. Dort verbringe ich die meiste Zeit, weil ich zu Hause arbeite. Ab und zu gehe ich mit Freunden aus. Mir ist erst richtig aufgefallen, wie hell und laut die Stadt ist, als ich hierher nach Hause kam.“
    Scott fragte sich, ob ihr bewusst war, dass sie gesagt hatte, sie sei nach Hause gekommen. Auch wenn viele Menschen ihr Elternhaus oftmals noch als Erwachsene ihr Zuhause nannten, ließ ihn das aufhorchen. „Ja, die Uhren gehen hier ein wenig langsamer.“
    „Stimmt, ein wenig. Aber es ist mal eine schöne Unterbrechung in der üblichen Hektik. Da hoffe ich, dass ich ein paar Rückstände in meinen Aufträgen abarbeiten kann.“
    Unterbrechung . Dieses Stichwort sollte er sich merken. Mit anderen Worten, sobald die Feiertage vorbei waren,wäre es ihr in der Kleinstadt zu langweilig und sie würde auf der Überholspur zurück nach Boston fahren.
    „Was macht ihr hier nach Feierabend? Hoffentlich nicht dasselbe wie früher nach der Highschool.“
    Scott hatte damals einen Großteil seiner Freizeit bei Freddy verbracht, wo sie Videospiele gespielt hatten, aber das war es vermutlich nicht, was sie meinte. Die coolen Kids, zu denen sie gehörte, trieben sich auf der Suche nach einem verschwiegenen Plätzchen herum, an dem man ein Bier trinken konnte, oder sie vergnügten sich auf den Rückbänken der Autos ihrer Eltern.
    „Ich sitze vor dem Fernseher. Wenn das Wetter danach ist, fahre ich mit dem Motorschlitten durch die Gegend oder tobe mit meinem Hund.“ Es hatte keinen Zweck, irgendetwas zu beschönigen. Für ihn gab es eigentlich nur die Arbeit und Erholung, nicht viel dazwischen. „Falls es einen guten Film gibt, schließe ich mich auch manchmal Freddy und seiner Freundin an und wir gehen ins Kino.“
    „Freddy Baker? Der hat eine Freundin?“
    „Hat er. Sie haben sich in einer Videothek kennengelernt. Wie kommt es, dass du dich an ihn erinnern kannst und nicht an mich?“ Nicht, dass er eifersüchtig wäre. Jedenfalls nicht sehr.
    „Du warst wohl eher ein stiller Typ. Er nicht. Wir hatten Sport zusammen.“
    Scott musste laut lachen. „Dass das unvergesslich war, glaube ich gerne.“
    „Und was ist mit dir?“, fragte Chloe und zupfte an ihrer Serviette. „Keine Freundin?“
    „Augenblicklich nicht.“ Er zuckte die Achseln. „Hin und wieder mal eine Verabredung, aber nichts Ernstes auf Dauer. Deine Mutter hat dir wahrscheinlich gesteckt, dass ich Single bin.“
    „Da kannst du sicher sein. Sie hat auch nicht vergessen hinzuzufügen, was für ein netter Kerl du bist, und dass du einen tollen Job hast.“
    So, so, Anna ist also auf meiner Seite, dachte Scott. Nicht, dass es in diesem Fall so etwas wie gegnerische Seiten gäbe. Immerhin war gut zu wissen, dass sie grundsätzlich nichts dagegen hätte, sollte er was mit ihrer Tochter anfangen. Wobei ihre Gedanken garantiert in anderen Sphären schwebten als seine: Welches Kleid ziehe ich als Brautmutter an? Papiertaschentücher nicht vergessen, wenn wir zur Kirche gehen. Und dann natürlich die kleinen Enkelkinder, die all ihre Freundinnen schon hatten …
    „Wie steht es denn mit dir? Nichts Ernstes?“
    Chloe schüttelte den Kopf. „Ich habe den Richtigen wohl noch nicht getroffen. Ich hatte eine längere Beziehung, doch daraus ist nichts geworden. Eine Weile habe ich es mit einem Partnerportal im Internet versucht – untersteh dich, meiner Mutter davon auch nur ein Sterbenswörtchen zu sagen. Das habe ich in dem
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