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Alle Naechte wieder

Alle Naechte wieder

Titel: Alle Naechte wieder
Autoren: Shannon Stacey
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als in der Highschool.
    „Ich hätte nichts dagegen, da mal meinen Stecker reinzustecken.“
    Scott musste aufpassen, dass er sich nicht verschluckte. „Du bist ein Armleuchter, Freddy.“
    „Ich spreche nur die Sprache, die du verstehst, Alter.“
    Anders als er hatte Freddy sich seit der Schulzeit kaum verändert. Sein Kumpel war noch immer übergewichtig, seine Anzüge saßen schlecht und Körperpflege war auch nicht seine Stärke. Seit die Bakers in die Stadt gezogen waren, waren sie befreundet. Das war, als sie in die sechste Klasse gingen. Sie waren wie Pech und Schwefel, sie beide gegen den Rest der Welt.
    Nachdem ihm einige Achtklässler mal in aller Öffentlichkeit die Hose heruntergezogen hatten, hatte er sich weinend hinter den Mülltonnen versteckt und an Freddys Schulter Trost gesucht. Freddy wiederum hatte bei ihm Trost gesucht, als er vom letzten Mauerblümchen der Schule eine krachende Abfuhr bekommen hatte, als er sie gefragt hatte, ob sie mit ihm zum Fasching gehen würde. Als sie erwachsen wurden, entwickelten sie sich zwar in sehr verschiedene Richtungen, aber für Freddy würde er nach wie vor barfuß über blanke Stromkabel laufen, auch wenn sein Kumpel ein Armleuchter war.
    „Das Einzige, womit ich mich bei den Burkes befassenwerde, sind die Stromanschlüsse. Ich begebe mich da hin, um zu arbeiten und nicht, um Chloe an die Wäsche zu gehen.“
    „Trotzdem möchtest du es.“
    Welchen Zweck hatte es, das abzustreiten? „Ja, eigentlich schon, aber sie ist ein Großstadtmädchen geworden, und wir wissen ja, wie so etwas ausgeht.“
    „Es sagt doch niemand, dass du sie gleich heiraten musst. Ihr geht ein paar Mal miteinander ins Bett und fertig.“
    Damit er ihn mit Bettgeschichten versorgen konnte. Das war es zweifellos, worauf Freddy aus war. „Für solch flüchtige Romanzen bin ich zu alt. Ich habe keine Lust, eine Beziehung anzufangen, von der ich von vornherein weiß, dass nichts daraus wird.“
    Freddy warf einen kummervollen Blick auf seinen halb aufgegessenen Stapel Blaubeerpfannkuchen. „Ja, ja, alt werden ist Scheiße. Besonders, wenn man noch nicht mal dreißig ist.“
    „Du sagst es.“ Tatsächlich fühlte Scott den Lebensabschnitt, in dem man beginnt, sich nach einer Frau und Familie umzusehen, näherkommen. Einmal war er kurz davor gewesen, doch nach vier Jahren hatte Janie entdeckt, dass ihr die Lichter der Großstadt mehr bedeuteten als ein ländlich-sittliches Familienleben, daher war er noch immer auf Brautschau.
    Und Chloe Burke? Wenn es eine Frau gab, für die er liebend gern alle Vernunft über Bord werfen würde, um sich in ein wildes Abenteuer zu stürzen, war sie es. Von nichts anderem hatte er früher geträumt.
    Sicher, in ihrer Schulzeit war sie ein heißer Feger gewesen, doch heute, als erwachsene Frau, war sie eine Schönheit, dazu eine mit einem warmen Lächeln und Sinn für Humor. Außerdem war sie großzügig, wenn es um ihre Familie ging.
    „Mist. Ich bin spät dran und es ist Montag“, sagte Freddy plötzlich. Er zog einen zerknüllten Zehner aus der Tasche und stürzte den Rest seines Kaffees in einem Zug hinunter. „Mrs D’Onorio kriegt einen Nervenzusammenbruch, falls sie nicht pünktlich um acht ihr Vogelfutter bekommt.“
    Nachdem Freddy aufgebrochen war, zahlte Scott sein Frühstück und ging hinaus zu seinem Lieferwagen. Als er einstieg, warf er Kojak den Donut hin, den die Kellnerin ihm immer für den Hund mitgab. Dann startete er den Motor und machte sich auf den Weg zu Chloe.
    Knapp drei Jahre lang übte Chloe ihren Beruf nun von zu Hause aus. Das erforderte Disziplin, denn die war die Voraussetzung dafür, dass regelmäßig Geld hereinkam. Arbeit aufzuschieben, tagsüber fernzusehen oder sich anders ablenken zu lassen, hatte unweigerlich zur Folge, dass sich der Speiseplan auf Tütensuppen reduzierte.
    Scott Quinn um sich zu haben, war Ablenkung schlechthin. Zwar verbrachte er einen Großteil des Tages im Keller und draußen, aber von Zeit zu Zeit wanderte er an ihr vorbei durchs Haus. Auch wenn er sich dabei sichtlich Mühe gab, sie nicht zu stören, brachte sie es nicht fertig, ihm nicht jedes Mal nachzuschauen. Dazu saß seine Jeans hintenherum einfach zu gut.
    Erschwerend kam hinzu, dass ihre gegenwärtige Auftraggeberin, für die sie einen Internetauftritt gestalten sollte, Autorin von Liebesromanen war. So verging kein Morgen, an dem ihr nicht unzählige Bilder von feucht schimmernden Brustmuskeln und eng umschlungenen Paaren im
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