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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)
Autoren: Anthony Horowitz
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ich.«
»Und was wollen Sie jetzt tun?« Ein kurzes Schweigen folgte.
»Nichts.« Ob Mrs Jones das bereits vor ihrem Treffen entschieden hatte oder erst jetzt, war letzten Endes unerheblich. »Ich kann mich in diesem Fall nicht der Verantwortung entziehen. Und ich verstehe Sie. Ich werde auch keinen Einspruch erheben, wenn Sie zum Ritter geschlagen werden. Fahren Sie ruhig nach Venedig. Genießen Sie den Urlaub. Wir haben lange Zeit zusammengearbeitet. Wir werden uns nicht wiedersehen.«
Blunt stand auf, ging zum Schreibtisch und legte die Hände auf den Schuhkarton. Doch er hob ihn nicht hoch. Stattdessen sah er Mrs Jones an. »Darf ich noch zwei Dinge sagen?«
»Bitte.«
»Sie dürfen nicht vergessen, dass das Ganze auch etwas Gutes hatte. Soviel ich weiß, hat Scorpia sich aufgelöst.«
»Scorpia hat sich zum Gespött der ganzen Welt gemacht und wird nie wieder in Aktion treten.« Mrs Jones nickte. »Einige Mitglieder, darunter Zeljan Kurst, wurden verhaftet, die übrigen werden von der Polizei gesucht. Sie haben Alex dreimal in ihre Gewalt gebracht und waren ihm dreimal unterlegen. Das war ihr Ende.«
»Man könnte sagen, allein deshalb habe sich das alles schon gelohnt.«
»Vielleicht. Was noch?«
»Nur noch eins. Ich möchte Ihnen zum Abschied einen Rat geben, Mrs Jones.« Blunt hob den Schuhkarton hoch. Jetzt gehörte der Schreibtisch ihr. »Das Attentat in Brookland war ein Fehler, wie sich herausstellte. Ich habe es ohne Bedenken arrangiert. Wenn Sie in diesem Job Erfolg haben wollen, Mrs Jones – in meinem Job –, dann werden Sie irgendwann einmal genauso handeln müssen. Sie wissen das natürlich bereits. Sie kennen die Entscheidungen, die wir treffen mussten. Ich frage mich nur, ob Sie auch wissen, wie es ist, mit ihnen zu leben. Ein deutscher Philosoph schrieb einmal, wer mit Ungeheuern kämpfe, möge zusehen, dass er dabei nicht selbst zum Ungeheuer werde. Unsere Arbeit ist oft ungeheuerlich, daran führt kein Weg vorbei.«
Mrs Jones überlegte und nickte dann. Zu sagen gab es nichts mehr.
»Auf Wiedersehen, Alan.«
»Auf Wiedersehen, Mrs Jones.«
Blunt klemmte sich den Schuhkarton unter den Arm, ging hinaus und machte die Tür hinter sich zu.
» D ie Fluggäste des Virgin-Airways-Fluges Nummer zwanzig nach San Francisco werden gebeten, zum Ausgang drei zu gehen.«
Edward Pleasure, der in der Business-Lounge von Virgin Airways in Heathrow saß, klappte sein Buch zu und steckte es ein.
»Wir müssen los«, sagte er.
»Okay.«
Alex Rider saß neben ihm. Er trug Jeans und einen schwarzen Pullover. Sein Handgepäck bestand aus einer Tasche mit Büchern und Computerspielen für seinen Nintendo DSi. Zwei weitere Koffer hatte er aufgegeben. Sie enthielten alles, was er jetzt noch besaß. Das Haus in Chelsea war leer geräumt und zum Verkauf ausgeschrieben. In die Koffer hatte Alex seine Kleider gepackt, einige Fotos, seinen Tennisschläger und einen Fußball mit den Unterschriften der FC-Chelsea-Spieler. Er hätte auch mehr mitnehmen können. Edward hatte angeboten, einen Container zu organisieren. Doch Alex ließ den Rest lieber zurück.
Er würde in San Francisco bei Edward und Elizabeth Pleasure leben – und natürlich bei Sabina. Die beiden hatten miteinander telefoniert und Sabina freute sich riesig auf ihn.
»Das wird wunderbar«, hatte sie gesagt. »Wir können die ganze Zeit zusammen sein. Und hier gefällt es dir bestimmt, Alex, das weiß ich. Ich habe schon das Zimmer für dich fertig gemacht. Und Mum kann es auch kaum noch erwarten.«
Edward und Elizabeth waren inzwischen auch im juristischen Sinn sorgeberechtigt für Alex. Es war fast, als hätten sie ihn adoptiert.
Merkwürdigerweise hatte ausgerechnet Mrs Jones vorgeschlagen, dass sie Alex zu sich nach Amerika holten. Vielleicht war es ihre Art der Wiedergutmachung für das, was passiert war. Jedenfalls hatte sie Edward Pleasure noch vor Alex’ Rückkehr nach England angerufen. Sie hatte alles Rechtliche erledigt und Alex ein Dauervisum für Amerika besorgt. Der MI6 besaß in New Forest ein Anwesen inmitten eines riesigen Parks, das zum Teil als Krankenhaus und zum Teil als Altersheim diente. Dort hatte Alex während der Reisevorbereitungen gewohnt. Vor zwei Tagen war dann Edward eingetroffen. Und jetzt waren sie unterwegs.
Edward Pleasure arbeitete als Journalist und hatte mit seinem Bestseller über Damian Cray viel Geld verdient. Er war in den USA ein viel gefragter Mann und schrieb für mehrere wichtige Zeitungen und
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