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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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den Wagen schon vorgestern beseitigen sollen, Mann. Mach es endlich, und zwar jetzt sofort.«
    Die Stimme klang laut und vorwurfsvoll. Der Lärm des Autocrashers war für einen Augenblick verstummt, sonst hätte Alex die beiden Männer nicht kommen hören können. Schnell bückte er sich und blickte über das Lenkrad zur anderen Seite hinaus. Die Männer trugen ausgebeulte Mechaniker-Overalls. Alex kamen sie irgendwie bekannt vor – richtig, bei der Beerdigung: Einer der beiden war der Fahrer gewesen, der die Pistole im Halfter unter der Jacke getragen hatte.
    Doch er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, woher er glaubte, auch den anderen Mann zu kennen, noch was die beiden hier wollten. Sie waren jetzt nur noch wenige Schritte von Ians BWM entfernt und redeten miteinander, jetzt allerdings leiser als zuvor, sodass Alex nicht mehr verstehen konnte, worüber sie genau sprachen. Ohne weiter nachzudenken warf sich Alex in das einzige Versteck, das sich ihm bot – in Ians Wagen. Er hakte den Fuß unter die Fahrertür und zog sie leise hinter sich zu. Gleichzeitig setzte der Lärm der schweren Maschinen wieder ein und er konnte die beiden Männer nicht mehr hören. Er wagte nicht, den Kopf zu heben. Ein Schatten fiel kurz in das Wageninnere, als die beiden vorbeigingen. Alex blieb reglos liegen, dann endlich hob er vorsichtig den Kopf. Die Männer waren verschwunden. Er seufzte erleichtert auf.
    Doch plötzlich krachte etwas mit so unheimlicherWucht auf den Wagen herab, dass Alex laut aufschrie. Sein Körper wurde wie von einer Riesenfaust geschüttelt, von den Vordersitzen hochgerissen und wie eine leblose Puppe durch das Wageninnere auf die Hintersitze geschleudert. Das Dach des Autos senkte sich hinab; drei riesige Eisenfinger krachten durch die Metallwände wie eine spitze Gabel in eine Eierschale, gefolgt von einer Staubwolke. Einer der Eisenfinger knirschte direkt über Alex’ Kopf – ein paar Zentimeter weiter und sein Schädel wäre zerdrückt worden.
    Alex schrie erneut auf. Blut rann ihm in die Augen. Er versuchte, sich aufzurichten, wurde aber im selben Augenblick wieder auf die Sitze zurückgepresst, als der Wagen mit irrer Wucht in die Höhe gerissen und durch die Luft geschwenkt wurde.
    Er konnte nichts sehen, konnte sich nicht bewegen. Sein Magen schien sich umzudrehen, als er mit dem Auto in weitem Bogen durch die Luft flog. Metall kreischte, das Sonnenlicht irrte in wildem Muster durch das Wageninnere. Schlagartig wurde ihm bewusst, dass der Wagen vom Kran erfasst worden war. Der BMW war auf dem Weg zur Autopresse. Und er, Alex, ebenfalls.
    Verzweifelt versuchte er noch einmal, sich aufzurichten. Aber die schwere Greifzange hatte das Dach weit niedergedrückt; Alex’ Bein war schmerzhaft eingeklemmt. Doch das spürte er nicht. Er hob die Faust und schlug, so heftig er konnte, gegen die Hinterscheibe, schaffte es aber nicht, sie zu zertrümmern. Und selbst wenn einer der Arbeiter auf dem Schrottplatz den Abgang des BMW beobachtete,würde er von dort unten nicht sehen können, dass sich jemand im Auto befand.
    Der kurze Flug über den Platz endete mit einem ohrenbetäubenden Krachen, als der Kran das Auto auf die Plattform des Autocrashers fallen ließ. Verzweifelt versuchte Alex, den aufsteigenden Brechreiz zu unterdrücken und sich darauf zu konzentrieren, was er jetzt tun sollte. Schon in wenigen Sekunden würde der BMW mit einem Knopfdruck in die Presse befördert werden. Die Maschine war tödlich wie eine Guillotine, nur funktionierte sie viel langsamer. Nach dem Druck auf den Schalter würden sich die zwei Pressflügel über dem Wagen schließen und ihn bis zur absoluten Unkenntlichkeit zusammenpressen – mit Alex im Wageninnern. Das längliche Paket aus Metall (und Menschenfleisch) würde dann in kleinere Teile zerstückelt. Niemand würde je bemerken, was passiert war.
    Alex unternahm eine letzte verzweifelte Kraftanstrengung, sich zu befreien. Es war umsonst. Er war völlig eingeklemmt. Dann plötzlich drehte sich alles um ihn her und er merkte, dass er in die Dunkelheit stürzte. Der rückwärtige Teil der Plattform hatte sich angehoben; der Wagen rutschte über die schräge Ebene und fiel ein paar Meter hinunter in den Trog der Presse. Alex spürte, wie das Metall um ihn herum förmlich zusammenbrach. Das Hinterfenster explodierte, ein Schauer von winzigen Glasscherben ging über ihn nieder und Staub und Benzingestank drangen ihm in Mund, Nase und Augen. Vom Tageslicht war fast nichts
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