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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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gewesen.
    Unmöglich.
    Natürlich hatte Ian den Gurt angelegt.
    Ian Rider hatte nie zu den Menschen gehört, die andere ständig belehren. Von Alex hatte er immer verlangt, dass erseine eigenen Entscheidungen treffen müsse. Aber Sicherheitsgurte bildeten da eine absolute Ausnahme: Von dieser Sache war Ian wie besessen. Und je mehr Alex darüber nachdachte, desto weniger glaubte er, dass Ian bei dieser letzten, fatalen Fahrt nicht angegurtet gewesen sein könnte. Ein Zusammenstoß an einem Kreisverkehr ... Plötzlich verspürte er den dringenden Wunsch, Ians Wagen zu sehen. Wenigstens würde er dann wissen, dass sich tatsächlich ein Unfall ereignet hatte. Dass Ian Rider wirklich verunglückt war.
    »Alex?«
    Alex blickte auf und merkte, dass ihn alle anstarrten. Mr Donovan hatte ihn offenbar etwas gefragt. Verlegen ließ Alex den Blick über die Gleichung an der Tafel huschen. »Ja, Sir«, sagte er dann, »x gleich sieben und y gleich fünfzehn.«
    Der Mathelehrer seufzte. »Wunderbar, Alex. Vollkommen richtig. Aber eigentlich hab ich dich nur gebeten, das Fenster zu öffnen.«
    Irgendwie überlebte Alex auch den Rest des Schultags. Aber als der Unterricht aus war, stand sein Entschluss unverrückbar fest. Während alle anderen Schüler förmlich aus der Schule flüchteten, drängte er sich gegen den Strom die Treppe zum Sekretariat hinauf und bat um das Branchentelefonbuch.
    »Suchst du was Bestimmtes?«, fragte Jane Bedfordshire, die Sekretärin, eine junge Frau Mitte zwanzig, die für Alex schon immer eine Schwäche gehabt hatte.
    »Autoverwertungen ...«, gab Alex wortkarg zur Antwort.Er blätterte durch das Buch. »Wenn ein Auto bei einem Unfall einen Totalschaden hat, würde man es doch zu einer Verwertungsfirma in der Nähe des Unfallortes bringen, nicht wahr?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Hier ...« Die Rubrik »Autoverwertungen« erstreckte sich über vier Seiten, auf denen Dutzende von Firmen in Kleinanzeigen ihre Dienste anboten.
    »Ist das für ein Schulprojekt?«, fragte die Sekretärin. Sie wusste nur, dass Alex’ Onkel gestorben war, aber sie wusste nicht, auf welche Weise er sein Leben verloren hatte.
    »So was Ähnliches«, gab Alex vage zur Antwort. Er las die Adressen der Firmen durch, aber seine Hoffnung sank, je näher er der vierten Seite kam.
    »Wie wär’s mit der hier?«, fragte die Sekretärin und tippte auf eine Adresse. »Die ist gar nicht weit von hier.«
    »Moment!«, rief Alex und zog das Buch dichter heran. Unter der Adresse, auf die die Sekretärin getippt hatte, fand er einen weiteren Eintrag:
     
    J. B. STRYKER
    Das letzte Paradies für Ihr Auto
    J. B. Stryker, Autoverwertung
    Lambeth Walk, LONDON
    Tel.: 020 71 23 53 92
    Rufen Sie einfach an –
    wir kümmern uns um den Rest!
     
    »Das ist in Vauxhall«, sagte Miss Bedfordshire. »Auch nicht sehr weit von hier.«
    »Ich weiß.« Alex hatte den Namen wiedererkannt – J.B. Stryker. Er dachte an den Kombi, der am Tag der Beerdigung vor seinem Haus geparkt gewesen war. Der Kombi mit der Aufschrift STRYKER & SON. Das konnte natürlich ein Zufall gewesen sein, aber wenn Alex der Sache mit dem Unfall nachgehen wollte, würde er wohl hier anfangen müssen. Er hatte nichts anderes in der Hand. Er schloss das Buch. »Bis bald, Miss Bedfordshire.«
    »Sei vorsichtig«, sagte die Sekretärin und sah ihm nach. Für einen kurzen Moment wunderte sie sich, warum sie Alex diesen Rat gegeben hatte. Irgendwas in seinem Blick? Seine Augen waren dunkel und ernst, aber es lag auch etwas Gefährliches darin ... Dann jedoch klingelte das Telefon und sie verdrängte den Gedanken.
     
    J. B. Strykers Autofriedhof lag auf einem großen Brachland hinter den Gleisanlagen, die zum Waterloo-Bahnhof führten. Das Firmengelände war von einer hohen Backsteinmauer umgeben, deren Krone mit Glasscherben und Stacheldraht gegen Eindringlinge geschützt war. Das große Flügeltor aus Holz stand offen. Alex hielt auf der Zufahrtsstraße an und blickte über das Gelände. Nicht weit hinter der Einfahrt sah er einen Schuppen, der ein vergittertes Fenster zum Tor hin hatte und möglicherweise als Büro diente. Dahinter erhoben sich Berge aus Schrottautos und Einzelteilen. Was noch in irgendeiner Weise weiterverwertet werden konnte, hatte man aus den Autoleichen ausgebaut;nur die rostigen Karosserien blieben übrig und warteten auf die Presse.
    Im Schuppen saß ein Pförtner oder Wächter und las in einer Zeitung. Rechts hinter dem Schuppen wurde der Motor eines Krans
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