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Albert Schweitzer

Albert Schweitzer

Titel: Albert Schweitzer
Autoren: Peter Muenster
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emotionalen Verrohung und Abstumpfung in Politik und Wirtschaft; Menschen, die nicht resignieren angesichts des globalen Raubtier-Kapitalismus;Menschen, die den Mut haben, Liebe und Herzenswärme in diese Welt zu tragen und dafür in Kauf nehmen, als naive „Gutmenschen“ belächelt zu werden; Menschen, die nach Vorbildern suchen, um Orientierung zu finden in dieser hektischen Welt; Menschen, die nicht nur jammern über die negativen Entwicklungen und Zustände auf diesem Planeten, sondern mithelfen und anpacken wollen, um Not zu lindern und Missstände zu beseitigen.
    Solche Menschen, davon bin ich überzeugt, können Hilfe finden und Kraft schöpfen bei Albert Schweitzer: Die Auseinandersetzung mit seiner Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben kann eine Art geistiger Kompass sein. In vielen Vorträgen und Unterrichtsstunden habe ich dies erlebt.
    Es ist nun bald ein halbes Jahrhundert her, seit Albert Schweitzer in Lambarene verstarb. Die Zahl derer, die ihn noch persönlich gekannt haben, nimmt naturgemäß ab. Doch sein Vermächtnis verdient es, lebendig zu bleiben. Das vorliegende Buch versteht sich in diesem Sinn auch als bescheidener Beitrag wider das Vergessen. Namen wie Albert Schweitzer, Bertha von Suttner, Albert Einstein, Mahatma Gandhi, Martin Luther King, Dietrich Bonhoeffer, Erich Fromm und viele andere, die sich für Wahrhaftigkeit und Frieden engagiert haben, dürfen nicht in den Schubladen der Geschichte abgelegt werden; denn sie haben uns gerade heute viel zu sagen. Für den unendlichen Kosmos mag es unerheblich sein, ob irgendwanndas Leben auf der Erde erlischt, möglicherweise vorzeitig durch menschliches Verschulden. Uns aber, die wir jetzt Verantwortung tragen für die Schöpfung, darf das Schicksal der Erde nicht gleichgültig sein. Sich darauf zu besinnen – das war das große Anliegen Albert Schweitzers.
    Am Schluss dieses Buches soll Albert Schweitzer noch einmal selbst zu Wort kommen. In einer seiner zwölf Predigten über ethische Probleme, die erst im Jahre 1974 zusammenhängend erschienen sind, heißt es:
    „Was ist das ewige Leben? Unsere Hoffnung.
Was ist
ein Christ sein
? Den Geist Christi in sich tragen.
Was ist Liebe? Güte und Barmherzigkeit zu allen Wesen.“

Anhang

Z EITZEUGEN ÜBER A LBERT S CHWEITZER
    Jeden, der mit Schweitzer Kontakt hatte, dürfte zweierlei frappiert haben: die einfache, ungezwungene, herzliche Art seines Verhaltens und sein unermüdliches Interesse für die verschiedensten Gebiete der Tätigkeit, sein Bedürfnis, sich sachgemäß zu informieren, etwas Neues hinzuzulernen und die eigenen Kenntnisse anderen zugute kommen zu lassen. Und weil dasselbe sich überall abspielt, wo er hinkommt, und weil neben die europäische Erfahrung die afrikanische tritt, verfügt Schweitzer über ein präzises Wissen universaler Art, das ihm einen ganz eigenartigen Überblick über die heutigen Verhältnisse erlaubt. Lambarene hat längst aufgehört, ein verlorener Ort im Urwald zu sein.
    Robert Minder, 1960
    Gestern Abend ruhte Schweitzer einen Augenblick auf der Treppe vor seinem Zimmer aus und gebot mir, mich daneben zu setzen. „Man kann Sie selten einen Augenblick erwischen“, sagte ich etwas unangemessen. „Ich erwische mich selber nicht“, war die Antwort. Dann erhob er sich überraschend leicht und ging, den Pelikan zu füttern. Der Gang – leicht gebeugt – ist zielstrebig. Mir begegnet ein Mann von stämmiger Figur, in der Kraft und Energie ihren altgewohnten Platz haben. Die Gesichtsfarbe ist frisch und überaus gesund, die Sprache lebhaft und bestimmt. Das leicht singende Auf und Ab seiner Stimme ist gemütlich und anheimelnd. Unter unbezähmbarerFrisur ruht ein forschendes Auge, glänzend und lebenszugewandt. Wo liegt das Geheimnis, dass man bei Albert Schweitzer – in einem Alter, das die meisten anderen nicht mehr erreichen – ganz andere Maßstäbe anlegt vom Bleiben und Dauern?
    Harald Steffahn, 1961
    Doktor Schweitzer faltet die Hände: „Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Amen.“ Ich hörte in meinem Leben viele Menschen beten, selten einen, bei dem ein stereotypes Gebet als tagtägliche Formel so innig und überzeugend und gleichzeitig so unpathetisch und ohne falschen Ton über die Lippen kam. Es sind immer die gleichen Worte, und sie haben täglich den gleichen Klang, aber das ‚denn er ist freundlich‘ kommt jedes Mal wie der Ausdruck einer freudigen Überraschung, einer ganz neuen Offenbarung.
    Roman
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