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Alarmstufe Rot

Alarmstufe Rot

Titel: Alarmstufe Rot
Autoren: Kristi Gold
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sollte. Also begann sie mit dem Unverfänglichsten. „Wie geht es deiner Hand?”
    „Danke, gut.” Er musterte ihr Gesicht, als würde er es zum ersten Mal sehen.
    Erneut breitete sich Stille aus.
    Dann begann er zu sprechen. „Die letzten Wochen waren die Hölle für mich.”
    Darauf konnte sie leicht eingehen. „Das kann ich mir vorstellen. So eine Operation ist keine Kleinigkeit.”
    „Ich meine nicht die Operation. Damit werde ich fertig. Was mich belastet, sind unsere ungelösten Probleme.” Er fuhr sich durch das blonde Haar und drehte das Gesicht zur Wand.
    „Ich habe keine Übung mit solchen Dingen.”
    Sie verschränkte die Arme. „Lass dir nur Zeit, ich bin sehr geduldig.”
    „Ja, das hast du mir schon oft bewiesen.” Er sah sie erneut an mit seinen ausdrucksvollen blauen Augen. „Mir ist klar, dass ich dich in eine üble Lage gebracht habe. Du hattest keine andere Wahl, als Nick die Diagnose der Sehnenverkürzung zu überlassen. Es tut mir Leid, dass ich dir deswegen Vorwürfe gemacht habe.”
    Das war es nicht, was sie hören wollte. Sie legte keinen Wert auf eine Entschuldigung. Er sollte lieber sagen, dass er sie noch immer begehre, aber offenbar wo llte er sich nur rechtfertigen und ihr nicht seine ewige Liebe erklären. Doch hatte sie das wirklich erwartet?
    „Okay, Dr. Granger, Entschuldigung angenommen. Mir tut das Ganze auch Leid.”
    In seinem Blick lag ein Schmerz, der ihr ins Herz schnitt.
    „Tut es dir Leid, dass du dich mit mir eingelassen hast?”
    Sie sah zu Boden, um ihre Fassung zurückzugewinnen. „Nein. Ich denke, das werde ich niemals bereuen. Es hat mir viel Spaß gemacht.”
    „Brooke, schau mich an.”
    Sie gehorchte. Er war sehr ernst.
    „Es war also nur ein … Riesenspaß?”
    „Wie würdest du es denn bezeichnen?”
    „Es war mehr. Jedenfalls für mich. Und ich glaube, dir hat es auch mehr bedeutet. Ich hoffe es.”
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren, was seine Worte gedämpft klingen ließ. Sie war nicht sicher, ob sie richtig gehört hatte. „Wie bitte?”
    „Du hast mir gefehlt. Dein Lächeln. Deine Spitzen. Sogar die Qualen, die du mir in den letzten Wochen bereitet hast. Und ganz bestimmt dein Körper.” Er schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an sich.
    Sie hatte weder die Kraft noch den Wunsch zu protestieren.
    „Ich kann den Gedanken nicht ertragen, auch nur einen weiteren Tag ohne dich zu verbringen.”
    Da war es um ihre Fassung geschehen. Tränen strömten ihr übers Gesicht. „Wirklich?”
    „Wirklich.” Er küsste ihre nasse Wange. „Ich liebe dich, Brooke. Das weiß ich schon länger, ich wollte es nur nicht wahrhaben. Jetzt tue ich es, und ich brauche dich mehr als irgendetwas und irgendjemanden auf der Welt. Es ist nicht wegen deiner Begabung als Physiotherapeutin, obwohl ich nichts dagegen einzuwenden habe. Du hast insgesamt einen heilsamen Einfluss auf mich, körperlich und seelisch. Es ist, weil du mich liebst - mich, den Mann, nicht den Arzt.”
    Jetzt schluchzte sie hemmungslos, dabei fühlte sie sich in Jareds Armen so sicher und geborgen wie noch nie im Leben.
    Zärtlich wischte er mit dem Daumen die Tränen von ihrem Kinn. „Meine Güte, ich wollte dich doch nicht zum Weinen bringen!”
    „Ich weine ja gar nicht. Okay, vielleicht ein bisschen.” Eine heillose Untertreibung. „Das kommt in letzter Zeit öfter vor.”
    „Wahrscheinlich ist auch das meine Schuld.”
    Sie schniefte. „Kann sein.”
    „Was meinst du nun, Brooke Lewis? Willst du diesem öden Kerl noch eine Chance geben?”
    Sie lächelte. „Kann sein.”
    Er berührte ihre Lippen mit seinen. „Was kann ich noch tun, um dich zu überzeugen?”
    Sie legte ihm die Arme um den Nacken. „Ein paar weitere Lippenbekenntnisse wären nett, aber nicht mit Worten.”
    Er sah sie mit gespieltem Entsetzen an. „Was? Hier in den hehren Hallen des Memorial und damit unseren Ruf ruinieren?”
    „Meinen ruinierst du vielleicht, deinen nicht. Das Volk erwartet so was vom ,Charmeur aus der Chirurgie’, der gar nicht mehr so unnahbar ist.”
    Er lächelte und küsste sie sanft. Es war ein Kuss voll inniger Gefühle und schwelendem Verlangen. Ihr Herz pochte laut, sie bebte am ganzen Körper. Er liebt mich, er liebt mich, klang es in ihr nach. Sie achtete nicht auf die Umgebung, es war ihr egal, ob jemand sie beobachtete. Ihr war nur eins wichtig: End lich war sie auf einen Menschen getroffen, dem sie sich rückhaltlos hingeben konnte, ohne Furcht vor Kränkungen. Einen
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