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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben
Autoren: Susan Andersen
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Mensch.“ Oh Gott, wo war John nur, wenn man ihn wirklich einmal brauchte?
    Zum Glück war Dee Dee für ihr Mitgefühl empfänglich. Außerdem wollte sie offensichtlich, dass jemand wusste, wie raffiniert sie gewesen war, denn sie nickte. „Genau. Dann musste ich mit dem Bastard leben. Komischerweise wusste ich von Anfang an, dass ich mit seinen Launen und seinen dämlichen Machtspielchen gar kein Problem haben würde. Was ich nicht wusste, war, dass ich jede einzelne verdammte Nacht mit einem Mann würde schlafen müssen, der alt genug war, um mein Vater zu sein.“ Sie schüttelte sich. „Das hat mich fast umgebracht.“
    Victoria wünschte wirklich, sie hätte andere Worte verwendet, denn diese hingen zwischen ihnen in der Luft und schienen Dee Dees Entschlossenheit noch zu verstärken. Die Witwe ihres Vaters – nein, Tori, die Mörderin deines Vaters – straffte die Schultern und machte einen Schritt auf sie zu.
    Victoria wich zurück und streckte die Hände vor sich aus. „Dee Dee, das willst du doch nicht wirklich tun.“
    Überraschenderweise blieb die andere Frau stehen. „Nein“, stimmte sie in einem Tonfall zu, der andeutete, dass sie tatsächlich nicht besonders glücklich darüber war. „Will ich nicht, sonst hätte ich dich schon abgestochen, bevor du überhaupt wusstest, dass ich im Zimmer bin. Du bist so ein braves Mädchen, dass ich kotzen könnte, aber du hast mich nach Fords Tod bleiben lassen, anstatt mich rauszuwerfen. Andererseits hätte mir das die perfekte Ausrede geliefert, mit den Aktien zu verschwinden, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hätte.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wie auch immer, du hättest nicht so anständig zu mir sein müssen und warst es trotzdem.“
    „Warum hast du die Aktien nicht einfach genommen? Warum musstest du Vater töten?“
    „Soll das ein Scherz sein? Du musst ihn doch besser gekannt haben. Es war purer Zufall, dass ich ihn dabei beobachtet habe, wie er die Kammer öffnete. Als ich später zurückkam, um nachzuschauen, was er darin versteckt hatte, glaubte ich, den Jackpot gelandet zu haben. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir klar, dass Ford es niemals kampflos akzeptieren würde, wenn ich mit den Papieren verschwände. Er hätte wahrscheinlich auf legalem Weg nichts gegen mich unternehmen können, aber seit wann hat ihn das aufgehalten? Ford hat niemals etwas aufgegeben, was ihm gehörte, und bevor ich mich versehen hätte, wäre schon ein Preis auf meinen Kopf ausgesetzt worden.“ Ihr kam ein weiterer Gedanke, der sie noch wütender machte. „Außerdem hatte er Kontakte überall auf der Welt. Er hätte dafür gesorgt, dass jeder gewusst hätte, dass ich ihn bestohlen habe. Selbst wenn ich also lang genug gelebt hätte, um die Aktien zu Geld zu machen, hätte niemand etwas mit mir zu tun haben wollen. Deshalb verwarf ich die Idee wieder.“
    Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. „Dann kam der Abend der Dinnerparty. Ford sagte mir, er würde sich scheiden lassen. Der Dreckskerl sagte mir wörtlich ins Gesicht, er erwarte von mir, bei seiner beschissenen Party noch die perfekte kleine Gastgeberin zu spielen und hinterher meine Sachen zu packen, weil er genug von mir habe!“ Sie funkelte Victoria an. „Er hatte genug von mir! Was dann geschah, war nicht geplant. Als ich ihn in der Bücherei fand, wo der Junge ihn umgeschubst hatte, und als er dann verlangte, ich solle ihm aufhelfen, als wäre ich einer seiner verdammten Lakaien – das war zu viel.“
    Victoria glaubte ihr jedes Wort, und die Tatsache, dass es keine kaltblütige Hinrichtung war, ließ sie kurzfristig hoffen. „Dann nimm die Aktien und geh, Dee Dee! Ich werde niemandem etwas erzählen.“
    Die Augen der anderen Frau verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Sehe ich so bescheuert aus?“
    „Nein, natürlich nicht. Aber du willst mit dem Geld abhauen, ich will leben und …“
    „Zehn Sekunden, nachdem ich zur Tür hinaus bin, schreist du nach deinem italienischen Hengst.“
    Victoria lachte bitter. „Klar, als ob er sich einen Scheiß darum kümmern würde.“
    „Verarsch mich nicht!“ Dee Dee sah sie skeptisch an. „Ihr könnt doch gar nicht die Finger voneinander lassen.“
    „Ja, das habe ich auch mal gedacht. Aber John hat mir mit deutlichen Worten klargemacht, dass es nichts als eine kleine Affäre war, die nun beendet ist.“ Da ihr die wachsende Entschlossenheit auf Dee Dees Gesicht gar nicht gefiel, schob sie schnell hinterher:
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