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Al Wheeler und die tote Lady

Al Wheeler und die tote Lady

Titel: Al Wheeler und die tote Lady
Autoren: Carter Brown
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nach Hause bringen? Mir reicht’s jetzt.«
    »Klar!« sagte ich. »Es sei
denn, Sie ziehen vor, vorher noch all Ihre Kleider abzulegen und hinter mir
herzujagen?«
    »Bringen Sie mich bloß heim«,
stöhnte sie.
    Wir trafen unseren Gastgeber in
der Diele an, und seine Eulenaugen wirkten jetzt völlig verglast. Er machte
einen schlurfenden Schritt auf uns zu, überlegte es sich anders und plumpste
gegen die Wand zurück.
    »Gute Nacht, Camel «, sagte Mardi pflichtschuldigst.
    »Es ist noch so früh«,
protestierte er. »Die Party hat ja noch gar nicht richtig angefangen. Fast alle
haben noch ihr Zeug an.«
    »Sie muß mit einem guten Freund
zu Bett gehen«, erklärte ich.
    Er versuchte darüber
nachzudenken, gab es aber eine Sekunde später wieder auf. »Hör zu, Honey«,
sagte er zu Mardi, »das nächste Mal bringst du aber bestimmt Louise wieder mit.
Ja?«
    »Wenn sie bis dahin aus Nevada,
oder wo sie sonst ist, zurückgekehrt ist«, sagte Mardi. »Sie ist jetzt seit
fast drei Monaten weg, Camel.«
    »Sie wird zurück sein.« Er
schloß die Augen und konzentrierte sich. »Ja, ganz sicher ist sie zurück. Sie
war doch am letzten Samstagabend da mit dem... Wie heißt er noch? Du weißt
schon, mit Pats Partner in der Spielhölle.«
    »Dane Tenison?« fragte ich schnell.
    »Nein, der nicht.« Er
schüttelte entschieden den Kopf. »Mit dem anderen. Unter uns gesagt, den mag
ich nicht. Ahh !« Seine Finger kamen nicht zusammen,
als er versuchte, damit zu schnippen. »Jetzt fällt mir’s ein! Chuck Fenwick — der war’s.«
     
     
     

VIERTES KAPITEL
     
    Ich hockte unbehaglich auf
einem Stuhl, der sich anfühlte, als würde er sich jeden Augenblick unter mir
auflösen und trank den entsetzlichen Kaffee, den Mardi in gewaltiger Menge
zubereitet hatte. Sie saß mir gegenüber auf einer mitgenommen aussehenden
Couch, und der Diamant in ihrem Nabel blinzelte mir unentwegt zu.
    »Tut mir leid, daß die Party so
stinkend widerwärtig war, Al«, sagte sie in entschuldigendem Ton. »Aber die
meisten von ihnen, die dorthin gehen, sind Freunde von Louise; und ich dachte,
es mache Ihnen vielleicht Spaß, sie kennenzulernen.«
    »Es war immerhin eine
interessante Erfahrung«, versicherte ich ihr.
    »Ich mag die Leute alle nicht
besonders gern, aber Jamie geht gern hin, damit er sie beobachten kann.«
    »Sie beobachten kann?« wiederholte
ich.
    »Er schreibt eine Studie über
das Glücksspiel, nur soll das ein großes Geheimnis sein.« Sie runzelte die
Stirn. »Camel hat mich richtig unglücklich gemacht, als er sagte, Louise sei am
vergangenen Samstag dort gewesen. Ich meine, angeblich bin ich doch ihre beste
Freundin und wohne mit ihr zusammen, und man könnte eigentlich annehmen, sie
würde mich zumindest anrufen! Aber Camel war schließlich betrunken. Nicht?
Vielleicht war er bloß etwas durcheinander im Kopf.«
    »Vielleicht«, pflichtete ich bei
und schluckte den Rest des unaussprechlichen Kaffees hinunter.
    »Warum fletschen Sie so die
Zähne?« fragte sie besorgt.
    Ich brachte meine Lippen unter
Kontrolle. »Ich habe nicht die Zähne gefletscht, sondern nur gelächelt.«
    »Na, wenn Sie das nächste Mal das
Bedürfnis haben zu lächeln, dann wäre es mir lieber, Sie fletschten die Zähne,
Al. Ich meine das nicht persönlich, nur sind meine Nerven in keinem besonders
guten Zustand mehr, nachdem dieser gräßliche Kerl mit dem Bart hinter mir her
gewetzt ist. Und dann dachte ich auch noch, Pat Nelson habe ihn wahrscheinlich
umgebracht und wir landeten alle im Gefängnis. Und Sam!« Sie schüttelte
zweifelnd den Kopf. »Haben Sie je so was von widerlichem Exhibitionismus
gesehen?«
    »Sie mögen Sam nicht?«
    »Sam Conway ist ein sehr
verworrenes Geschöpf, das zuviel trinkt und dann scheint sie immer
überzuschnappen. Nein, ich mag sie nicht besonders gern.«
    »Wohnt sie auch am Paradise
Beach?«
    »Gleich neben Camel. Kein
Wunder, daß er die meiste Zeit über betrunken ist. Mit Sam als Nachbarin — !«
Ihre feuchten blauen Augen blickten mich liebevoll an — oder bildete ich mir
das bloß ein? »Darf ich Ihnen noch ein bißchen Kaffee einschenken, Al?«
    »Nein, danke. — « Ich
unterdrückte einen unwillkürlichen Schauder. »Aber ein Drink wäre großartig.«
    »Sie meinen, was Alkoholisches?
Es ist ein Jammer, daß wir Ihren Scotch nicht aus der miesen Party gerettet
haben.« Sie überlegte einen Augenblick. »Ich glaube nicht, daß ich
irgendwelchen Alkohol in der Wohnung habe, aber ich will nachsehen.«
    Ich
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