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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine
Autoren: Carter Brown
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so sicher, daß
ich es war?«
    »Sie sind der einzige aus der
Gruppe, der einen wirklichen Grund dafür hatte«, erwiderte ich. »Die übrigen
waren nur allzu zufrieden mit dem, was Hardesty ihnen bot, oder sie zahlten
willig die von ihnen erpreßten Gelder, um ihn bei
Laune zu halten. Meiner Ansicht nach war Hardesty keineswegs gierig. Er hat
niemand ausbluten lassen. Ein kleines, stetiges Blutrinnsal genügte ihm völlig.
Aber Sie hatten kein schlechtes Gewissen, und selbst wenn es Ihnen behagte, was Hardesty bewerkstelligt hatte — nämlich Sie und
Corinne zusammenzubringen — , so waren Sie doch zu verdammt neugierig, um nicht
wissen zu wollen, warum das alles geschah und was dahintersteckte.«
    Er nickte bedächtig. »Sie haben
recht. Ich hatte keinerlei Erfahrung in solchen Dingen. Ich fragte einen
Freund, ob er mir einen Privatdetektiv empfehlen könne, und er schlug Thompson
vor.« Seine Brauen zogen sich zusammen. »Etwas verstehe ich nicht. Warum zum
Teufel hat Thompson den bewußten Brief an Corinnes Schwester und nicht an mich
adressiert?«
    »Vielleicht wollte er seinen
Kunden schützen?« meinte ich.
    »Darauf wäre ich nie gekommen.«
    »Sie engagierten also
Thompson«, sagte ich geduldig. »Was erzählten Sie ihm?«
    »Ich berichtete ihm von
Hardesty, der Stimme am Telefon, die aus dem Nichts zu kommen schien und mein
ganzes Dasein bestimmte«, sagte er. »Ich erzählte ihm auch von den anderen, von
Ray und den übrigen. Ich unterhielt mich mit Ray einmal darüber, und er sagte
mir, ohne Hardesty hätten wir weder Madden noch Russell, noch Nesbitt als
Auftraggeber bekommen. Er meinte, weshalb wollten wir uns gegen den ganzen
Zauber wehren, wenn er doch so gut für uns war? Aber ich war mir da nicht so
sicher.«
    »Wann beauftragten Sie
Thompson?« fragte ich.
    »Vor ungefähr zwei Monaten.«
    »Hörten Sie irgendwas von ihm?«
    »Nichts«, sagte er. »Ich begann
mich allmählich zu wundern. Aber dann fand ich, ich müsse ihm noch eine Woche
Zeit lassen. Vielleicht hatte er gleichzeitig einen anderen Auftrag zu
erledigen.«
    »Haben Sie sonst noch jemand
erzählt, daß Sie Thompson engagiert hatten?«
    »Ich wäre ja wohl komplett
verrückt gewesen, wenn ich Ray oder den anderen davon erzählt hätte, nicht?«
sagte er.
    »Wie steht es mit Corinne?«
    »Natürlich habe ich ihr davon
erzählt«, sagte er leichthin. »Ich wußte, daß sie es für sich behalten würde.
Im übrigen...«, er grinste mich verlegen an, »sobald es mit meiner Scheidung
geklappt hat, wollen wir heiraten.«
    »Ich hoffe, es geht Ihnen alles
nach Wunsch«, sagte ich, trank mein Glas leer und stellte es hin.
    »Danke.« Er sah vage überrascht
drein. »Ist das alles, Lieutenant?«
    »Ja, das ist alles. Ich möchte
Sie nicht länger von Ihrem Weitsprung zurück ins Schlafzimmer abhalten.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß mir
körperliches Training Freude machen würde«, sagte er mit verwunderter Stimme.
»Aber das war natürlich vor meiner Bekanntschaft mit Corinne.«
    »Achten Sie auf die Arterien-Druckpunkte«,
sagte ich und strebte der Tür zu.
    Die Rotblonde wartete im
Eingangsflur auf mich. Ich sagte auf Wiedersehen und verließ das Apartment. Sie
kam mit und zog die Wohnungstür fast ganz hinter sich zu.
    »Hat er es Ihnen erzählt?«
flüsterte sie.
    »Daß er Thompson engagiert
hat?«
    »Er ist ein miserabler Lügner«,
sagte sie. »Bedeutet das, daß er Ärger mit Ihnen bekommt?«
    »Nein«, sagte ich. »Wie ich
höre, wollen Sie beide heiraten?«
    »Wenn seine Scheidung durch
ist«, antwortete sie. »Für eines bin ich Ihnen dankbar, Lieutenant — Sie hätten
ihm ja auch alles über mich erzählen können.«
    »Ray Bullen wird für eine Weile
nicht mehr ins Büro kommen«, sagte ich. »Aber Sie sind im Augenblick doch wohl
nicht übermäßig beschäftigt?«
    »Nein«, erwiderte sie. »Warum
wird er nicht ins Büro kommen?«
    »Er hatte so was wie einen
Unfall«, sagte ich. »Eine Zeitlang wird er im Krankenhaus bleiben müssen. Aber
wenn Sie derzeit nicht viel zu tun haben, warum machen Sie und Wolfe dann nicht
einen kurzen Erholungsurlaub? Acapulco soll um diese Jahreszeit großartig sein,
habe ich gehört.«
    »Einen Urlaub?« flüsterte sie.
    »Fahren Sie heute abend weg. Am
besten gleich jetzt.«
    »Warum?«
    »Ich versuche Ihnen gerade
klarzumachen, daß Sie umgehend aus Pine City verduften
und für zwei Wochen wegbleiben sollen«, sagte ich. »Hinterlassen Sie keine
Adresse und suchen Sie sich einen
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