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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love
Autoren: Joe R. Lansdale
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nur für ein Idiot!?«, sagte Hanson laut vor sich hin und bearbeitete mit der Faust das Armaturenbrett, bis er beinahe die Kontrolle über das dahinrasende Auto verlor.
    Er fuhr nun auf einer geraden Strecke. Die Houston Ship Channel Bridge tauchte auf.
    Er hatte keine Möglichkeit zu halten, um zu telefonieren; das konnte er erst wieder auf der anderen Seite der Brücke. Danach aber wären es noch fünfundzwanzig Meilen bis zu Hause.
    Der Highway erstreckte sich vor ihm in aller Breite. Die Sicht war gut, also …
    Hanson trat das Gaspedal durch. Überholte das einzige Fahrzeug auf der Straße - ein dahinkriechender Viehtransporter, dessen saurer Gestank sich mit dem Nachtwind mischte.
    Als er die Brücke überquert und die Ausfahrt nach Pasadena genommen hatte, beschleunigte er auf hundertsechzig. Hundert waren erlaubt.
     
    Barlowe legte Clarks Leiche in den Bus zu den anderen beiden und ging zurück zum Haus.
    Dort begann er zu rufen: »Hey, ihr Nigger, kommt heraus, kommt heraus, wo immer ihr auch seid.«
     
    Rachel versteifte sich. Ihre Kehle war trocken, und ihre Hand verkrampfte sich um den Griff des Hammers. »Komm doch, hol sie dir, du Hurensohn«, sprach sie mit stockendem Atem und bewegte sich auf die Tür zu.
     
    Auf der geraden Strecke gab Hanson Vollgas. Der Wagen kam ins Schlingern, gab Geräusche von sich, als würden Bowlingkugeln aufeinanderprallen.

    »Reifen, bitte jetzt nicht platzen«, presste Hanson zwischen den Zähnen hervor. »Lasst mich nicht im Stich, meine Kleinen.«
    Die Straßenpfosten waren nur noch verwischte Flecken.
     
    Rachel hörte Schritte auf der Treppe.
    Bumm, bumm, bumm, so klangen die langsam herannahenden Schritte.
    Ihr blieb nichts weiter übrig, als den Stuhl wegzuziehen, die Tür aufzureißen und sich dem Scheißkerl in den Weg zu stellen.
    Sie streckte die Hand aus und hielt den Stuhl fest. Nein. Jetzt sich nur nicht idiotisch verhalten. Das ist genau das, was er will.
    Die Schritte waren jetzt noch viel deutlicher zu hören und kamen näher. Er war jetzt fast am oberen Treppenabsatz.
    Kurz darauf war nichts mehr zu hören.
    Denn er war oben.
     
    Wo sind die ganzen Polizisten, wenn man sie braucht?, fragte sich Hanson sarkastisch. Diese Beschwerde hatte er selbst schon viele Male gehört, und es hatte ihn immer aufgeregt. Nun wüsste er jedoch selbst gern die Antwort.
    Mit hundertsechzig raste er auf einer regennassen Straße entlang - und kein Verkehrspolizist weit und breit.
    Er bewegte sich in seinem Sitz vor und zurück, drückte gegen das Lenkrad, als könnte er durch bloße körperliche Anstrengung an Geschwindigkeit zulegen.

    Die Stimme war sehr nahe.
    »Hey, ihr Nigger, kommt raus, kommt raus, wo immer ihr auch eure glänzenden Ärsche versteckt.«
    Rachel presste ihr Ohr an die Tür.
    Die Stimme wanderte den Gang entlang und wiederholte den Kanon.
    Er durchsuchte ein Zimmer nach dem anderen. Und dies hier war das letzte.
     
    Nun fraß er die Meilen.
    Zehn.
    Neun.
    Acht.
     
    Barlowe stand vor ihrer Tür.
    »Hey, ihr Nigger, ich weiß, dass ihr da drin seid.«
    Barlowe rüttelte am Türknauf.
    »Ihr könnt mich auch gleich reinlassen, Nigger. Ich komme sowieso rein. Ich mag schwarze Pussys. Innen sind sie doch alle rosa, wisst ihr das?«
    Barlowe lachte. Es war das Lachen eines Irren.
    »Vielleicht wisst ihr es ja auch noch nicht, aber ich zeig euch schon noch euer Innerstes. Wäre das nicht lustig?«
    Er lachte wieder.
    »Nun gut - für mich wohl auf jeden Fall.«
     
    Rachel fing an zu zittern, als sie sich von der Tür entfernte. Wenn sie ihn nur mit einem Schlag treffen könnte - vielleicht mitten zwischen die Augen.
    Plötzlich drang wie eine silberne Zunge eine Metallspitze durch die Tür.

    Noch sechs Meilen.
    Noch fünf.
    Hanson war dennoch gezwungen, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Die Straßen waren zu eng. Zu nass.
    Nur noch vier Meilen.
    Da kam die Abzweigung und er versuchte, sie mit hoher Geschwindigkeit zu nehmen.
    Der Wagen kam ins Schleudern, rammte mit dem Heck eine Telefonzelle, drehte sich hin zur Mitte der Straße, wirbelte herum wie ein Derwisch, schlitterte über die Gegenfahrbahn, krachte gegen den Bordstein und überschlug sich.
     
    Das Bajonett stieß ein um das andere Mal durch die Tür. Seine glänzende Spitze schien auf Rachel zu zeigen.
    Mit beiden Händen stieß Barlowe das Bajonett durch das Holz, stöhnte vor Anstrengung und trieb sich selbst in die Raserei.
    Als er das Holz so zersplittert hatte, dass er ins Zimmer
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