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Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Akasha 03 - Das Exil der Messianer

Titel: Akasha 03 - Das Exil der Messianer
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Transportkapsel-Hangars, Maschinenräume und Computerzentren der Zitadelle, hatten ihre Waffenkuppeln bemannt, hüteten die Zugänge zum Laboratorium.
    Dennoch lieferten einige Umstände Anlaß zum Verdruß, so die Tatsache, daß die Magister es als erforderlich erachtet hatten, neben einer Biotiker-Leibgarde eine ganze Division spezieller Zuchtgeschöpfe mitzubringen, anaerobische Amphibien-Biotiker, die nun überall in der Methan- und Ammoniakatmosphäre umherschwärmten und die Medusen belästigten, mit denen es folglich noch Ärger geben mochte. Außerdem hatte sich Larissa ten Ghostens Zustand seit ihrer Translokation ernstlich verschlechtert, ein Ergebnis des Entzugs ihres Symbionten, der krepiert war, den sie zur Regulierung ihres gestörten Albinometabolismus benötigt hatte und von dem sich auch in den Genlabors des Demos kein zweites Exemplar auftreiben ließ (wahrscheinlich hatte fran Brigge ihn für sie besonders gezüchtet).
    DeTschenri mißfiel die Aussicht, möglicherweise sein wichtigstes Druckmittel gegen den Ex-Genetikus zu verlieren; zudem war bis jetzt weder von fran Brigge noch den drei Mitgliedern der Schutztruppe, die er der Ciristin Djamenah Shara als ›Begleiter‹ zur Überwachung zugeteilt hatte, irgendeine Nachricht eingetroffen.
    Aufgrund dieser nachteiligen Sachverhalte konnte DeTschenri keine volle Zufriedenheit empfinden, während er als Projektion in der Hauptkammer des Labors weilte, die man für den Empfang der Magister in einen Salon umgebaut hatte – die zuvor darin installiert gewesenen Apparaturen waren mitsamt dem Personal in eine andere, benachbarte Räumlichkeit verlegt worden – und mit seinen Magisterkollegen und Hyakken auf die Mitteilung des Laborchefs wartete, daß man mit der Aktion anfangen könne.
    »Anläßlich der nächsten Logenzusammenkunft sollten wir die Lösung der Erbrechtsfrage als Errungenschaft der Loge offiziell bekanntgeben«, tönte es aus dem Sprachprozessor des zweiten Magisters, eines Krakenhybriden, dem nur die Kußmund-Tätowierung fehlte, um ihn mit Wallmond dem Geküßten verwechseln zu können. Seine Menschenaugen schillerten von irrer Gier nach Leben und Macht. »Durch die propagandistische Verwertbarkeit dieses triumphalen Erfolgs kann die Loge enormen Zulauf erhalten. Nach meiner Ansicht ist es ohnehin höchste Zeit, daß wir endlich mit unserer Politik an die Kosmotopöffentlichkeit treten.«
    Lange hatte DeTschenri um die Entscheidung gerungen, ob es sich empfahl, um gegen etwaige Sabotageakte der anderen Magister geschützt zu sein, die Translokation zuerst an sich vorzunehmen, oder seinen Kollegen, um nicht das Opfer eines unvorhergesehenen Fehlschlags zu werden, den Vortritt zu lassen. Schließlich hatte er der letzteren Möglichkeit den Vorzug gegeben. Dabei fiel Vandenbrecht die Aufgabe zu, die Translokation von DeTschenris Ego abzusichern.
    »Meines Erachtens ist der Zeitpunkt verfrüht«, wandte der sechste Magister ein; bei ihm handelte es sich um einen reptiloiden Hermahumanoiden, dessen Abgeschupptheit und Tattrigkeit Greisentum bezeugte. Es hatte DeTschenri nicht überrascht, zu erfahren, daß die Schaffung der jahrzehntelang in Hibernationstanks in Reserve gehaltenen Biotikerarmee auf seiner Initiative beruhte. »Solange das Verschwinden der Messianer unaufgeklärt und ein Konterschlag zu befürchten ist, muß nach meiner Ansicht die konspirative Geheimhaltung gewahrt bleiben.«
    Hyakken stand still dabei, von den an den Wänden aufgereihten Hybriden voller Argwohn beäugt, sprach nur, wenn jemand eine Frage an ihn richtete.
    (Unruhig wand sich DeTschenri in der gegen Einsichtnahme von außen abgedunkelten Projektionskammer im Pneusessel.) Wo blieb Vandenbrecht? Er hätte längst im Labor sein müssen.
    »Ich schlage vor, daß wir dieses Thema auf die Tagesordnung der in Kürze fälligen Magistratsberatung setzen«, sagte DeTschenri ohne Interesse, nur um seine Nervosität zu überspielen. Er hoffte, daß Vandenbrecht nicht ausgerechnet jetzt irgendwie versagte: Nichts durfte schiefgehen.
    »Ich bin DeTschenris Auffassung«, äußerte sich der fünfte Magister, ein anscheinend optimalisierter, weil neben den Augen mit diversen ungewöhnlichen Sensorwarzen versehener Humanoide, der zur Gilde der Reparateure zählte.
    (Auch diesmal zeigten die Meßinstrumente Wohlwollen für DeTschenri und Vorbehalte gegenüber dem ersten Magister an, aber gegenwärtig bereitete diese wiederholte Feststellung DeTschenri keine Genugtuung.)
    Im
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