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Airframe

Airframe

Titel: Airframe
Autoren: Michael Crichton
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absolvieren müssen. Er wußte nicht, was er tat, und es hat ihn kalt erwischt.«
    Casey schloß die Tür und dachte: Und dich auch.

10 Uhr 05
    Yuma »Gottverdammte Scheiße«, sagte Dick Shenk. »Ich habe ein Loch in der Sendung so groß wie Afghanistan, und Sie erzählen mir, Sie haben eine Story über schlechte Teile? Mit schlitzäugigen Bruchpiloten als Hauptdarstellern? Ist das alles, was Sie haben, Jennifer? Das kommt mir nämlich nicht in die Sendung. Da laß ich mich lieber umbringen. Ich mach mich doch nicht zum Pat Buchanan des Äthers. Hören Sie auf mit diesem Quark.«
    »Dick«, sagte sie. »Die Sache läuft doch ganz anders. Es ist eine Familientragödie; der Kerl liebt seinen Sohn, und …«
    »Aber ich kann’s nicht verwenden«, sagte Shenk. »Er ist Chinese. Laß die Finger davon, heißt das.«
    »Der Junge hat vier Menschen getötet und fünfundsechzig verletzt … «
    »Na und? Ich bin enttäuscht von Ihnen, Jennifer«, sagte er. »Sehr, sehr enttäuscht. Wissen Sie, was das bedeutet? Das bedeutet, daß ich statt des rasanten Sturzflugknüllers diese lahme Rollstuhlbasketball-Story bringen muß.«
    »Dick«, sagte sie. »Ich habe den Unfall nicht verursacht, ich berichte nur über … «
    »Moment mal. Was soll denn diese Unverschämtheit?«
    »Dick, ich …«
    »Sie berichten über Ihre eigene Unfähigkeit, nichts anderes«, sagte Shenk. »Sie haben es verbockt, Jennifer. Sie hatten eine heiße Story, eine Story, die ich wollte, eine Story über ein beschissenes amerikanisches Produkt, und zwei Tage später kommen Sie mir mit ‘nem Haufen Quark über irgendeinen Spinner. Es ist nicht das Flugzeug, es ist der Pilot. Und Wartung. Und schlechte Teile. Schlechte Teile können wir aber nicht gebrauchen, Jennifer.«
    »Dick … «
    »Ich habe Sie gewarnt. Ich wollte keine schlechten Teile. Das haben Sie vermasselt, Jennifer. Wir reden am Montag.« Er legte auf.

23 Uhr 00
    Glendale
    Im Fernsehen lief eben der Abspann von Newsline, als Caseys Telefon klingelte. Eine fremde, barsche Stimme sagte: »Casey Singleton?«
    »Am Apparat.«
    »Hal Edgarton hier.«
    »Wie geht es Ihnen, Sir?«
    »Ich bin in Hongkong und habe eben von einem Mitglied meines Aufsichtsrats erfahren, daß Newsline heute abend keine Norton-Story gebracht hat.«
    »Das stimmt, Sir.«
    »Das freut mich sehr«, sagte er. »Ich frage mich, warum sie den Bericht wohl nicht gebracht haben.«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Casey.
    »Nun, was Sie auch gemacht haben, es war offensichtlich effektiv«, sagte Edgarton. »Ich fliege in wenigen Stunden nach Peking, um den Verkaufsvertrag zu unterzeichnen. John Marder sollte mich eigentlich dort treffen, aber ich habe gehört, daß er aus irgendeinem Grund Kalifornien noch nicht verlassen hat.«
    »Darüber weiß ich nichts«, sagte sie.
    »Gut«, sagte Edgarton. »Freut mich, das zu hören. Wir werden in den nächsten Tagen bei Norton einige Änderungen veranlassen. Unterdessen wollte ich Ihnen erst einmal gratulieren, Ca-sey. Sie haben sehr unter Druck gestanden. Und Sie haben hervorragende Arbeit geleistet.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Hal.«
    »Danke, Hal.«
    »Meine Sekretärin wird einen Termin für ein Mittagessen ausmachen, wenn ich zurück bin«, sagte er. »Machen Sie weiter so.«
    Edgarton legte auf, und gleich darauf kamen weitere Anrufe. Von Mike Lee, der ihr, mit zurückhaltenden Worten, gratulierte, und sie fragte, wie sie es geschafft habe, die Story zu verhindern. Sie sagte, sie habe nichts damit zu tun, Newsline habe wohl aus irgendeinem Grund beschlossen, sie nicht zu bringen.
    Dann riefen Doherty und Burne und Ron Smith an. Und Norma, die sagte: »Kleine, ich bin stolz auf Sie.«
    Und schließlich Teddy Rawley, der meinte, er sei zufällig in der Nachbarschaft, und wissen wollte, was sie tue.
    »Ich bin wirklich müde«, sagte Casey. »Ein andermal, okay?«
    »Ach, komm, Babe. Es war ein großartiger Tag. Dein Tag.«
    »Ja, Teddy, aber ich bin wirklich müde.«
    Sie stöpselte das Telefon aus und ging ins Bett.

Sonntag, 17 Uhr 43
    Glendale
    Es war ein klarer Abend. Casey stand im Zwielicht vor ihrem Bungalow, als Amos mit seinem Hund daherkam. Der Hund leckte ihr die Hand.
    »Na«, sagte Amos. »Sind wohl ‘ner Kugel ausgewichen.«
    »Ja«, sagte sie. »Sieht so aus.«
    »Der ganze Betrieb redet. Alle sagen, Sie haben Marder Paroli geboten. Wollten kein Lügen über den 545er verbreiten. Stimmt das?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Dann waren Sie dumm«, sagte Amos. »Sie
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