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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus
Autoren: Nina Nell
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Jemand mit Absätzen. Aina hörte das klackernde Geräusch auf dem Holzfußboden. Und in diesem Moment lösten sich die Schatten auf. Sie verschwanden, wie sie damals verschwunden waren, als Rece Aina vor diesen Wesen beschützt hatte.
    Als Aina den Kopf hob, entgleisten ihr vor Entsetzen die Gesichtszüge. »Ma?«

30
Wiedersehen
     
    Ihr Blick war kalt wie diese Nacht. Doch, als sie Aina sah, wurden ihre Gesichtszüge warm und weich. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Sie sah plötzlich aus wie früher. Wie damals, als sie noch bei ihr gewesen war und sie so oft in den Arm genommen hatte. Aina brach in Tränen aus. »Ma?«, sagte sie wieder und stand auf. Sie taumelte auf sie zu und konnte nicht glauben, dass sie tatsächlich vor ihr stand. Ihre Mutter! Sie hatte sie so sehr gehasst und so sehr vermisst.
    Sie starrten sie alle an. Ramon war vor Staunen erstarrt. Sie war wunderschön! Und sie sah Aina wirklich ähnlich, obwohl ihr Gesicht kälter und härter wirkte. Doch, was ihn am meisten faszinierte, war die Macht, die sie ausstrahlte. Und die Kraft. Sie war ein vom Teufel erschaffenes Wesen. So, wie er. Doch sie wusste viel besser mit ihrer Kraft umzugehen. Sie hatte diese Schatten einfach aufgelöst. So, wie Rece! Es interessierte ihn brennend, wie sie das geschafft hatte!
    Walter und Alva starrten Emilia ebenfalls an, wobei in Walter sichtlich ein Gefühlschaos tobte und ihn erschütterte. Er wusste nicht, welchem Gefühl er nachgeben sollte. Seiner Wut darüber, dass sie so lange fort gewesen war? Seiner Traurigkeit darüber,dass Aina sie so lange nicht gesehen hatte? Oder seinem Glücksgefühl sie nach all den Jahren wiederzusehen? Er wusste es nicht. Er war überrascht, schockiert und überwältigt zugleich. Sie sah atemberaubend aus. Und doch erschreckend! So gefühlskalt. Obwohl ihr Tränen über die blassen Wangen liefen und ihre Gesichtszüge ihr altes Wesen zeigten, das er einmal geliebt hatte. Vor langer Zeit.
    »Aina«, hauchte Emilia und streckte die Hand nach ihr aus.
    Aina lief sofort zu ihr und ließ sich in ihre Arme fallen. Sie weinte bitterlich. »Du hast es geschafft?«, fragte sie sie schluchzend. »Du hast dich befreit?«
    Doch Emilia antwortete nicht. Sie hielt ihre Tochter nur fest. Ganz fest. Und sie weinte. All der Schmerz, der sich über die Jahre angesammelt hatte, floss aus ihr heraus. Sie fühlte so viel Glück ihre Tochter endlich in den Armen zu halten und so viel Stolz. Doch sie durfte nicht darüber nachdenken, dass sie ihr Leben verpasst hatte. Dass sie nicht hatte zusehen können, wie sie so groß geworden war. Und so wunderschön. »Es tut mir so leid«, flüsterte sie Aina ins Ohr. »So leid.«
    Aina löste sich aus ihren Armen und sah sie an. Ihre Augen sahen verändert aus. Das Grün wirkte dunkler. Oder färbte es sich gerade rot? »Er hat mir erzählt, warum du es getan hast«, sagte sie.
    »Recedere«, hauchte sie seinen Namen gefühlvoll aus. »Ich werde ihm ewig dankbar sein.« Dann hob sie den Blick und sah Ramon an. »Du bist sein, nicht wahr?«
    Aina wandte sich um und sah, wie Ramon stolz die Brust rausdrückte. »Ja!«, sagte er mit einer festen von Stolz erfüllten Stimme. »Aber er hat mich frei gelassen.«
    Emilias Augen weiteten sich. Sie sah Ramon lange an, wandte sich dann wieder Aina zu und betrachtete eine Weile ihr Gesicht. Es sah aus, als würde sie ihre Gedanken lesen. Vielleicht spieltesie ihre Erinnerungen ab, um zu erfahren, was geschehen war, denn irgendwann lächelte sie. »Du hast ihn verändert«, sagte sie.
    »Ich glaube, sie haben ihn geschnappt«, ertönte plötzlich Ramons Stimme.
    »Nein!«, schrie Aina ihn an und wandte sich dann wieder ihrer Mutter zu. »Er kann nicht sterben. Oder?«
    Emilia machte ein schmerzerfülltes Gesicht. »Ich weiß es nicht«, sagte sie und schien dabei mit ihren Gedanken abzudriften. Sie zog die Stirn kraus, als habe sie Kopfschmerzen und sah zur Tür. »Ramon«, sagte sie dann auf einmal. »Was hat er dir aufgetragen?«
    »Aina und ihre Familie zu beschützen«, sagte Ramon sofort.
    Emilia nickte und sah ihn dann ernst an. »Tu dies bitte auch für mich. Beschütze sie mit deinem Leben.«
    Aina sah irritiert von einem zum Anderen. Ramon nickte fest entschlossen und einen Moment lang sah es so aus, als würde er mit Emilia ein paar Gedanken tauschen. »Was… was soll das heißen?«, fragte Aina panisch. »Du gehst doch nicht wieder fort, oder? Du hast dich befreit!«
    Emilia umfasste das Gesicht ihrer
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