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Aina - Herzorgasmus

Aina - Herzorgasmus

Titel: Aina - Herzorgasmus
Autoren: Nina Nell
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intensiv. Wie konnte ein Wesen, das so böse war, so etwas tun? Er konnte nicht nur böse sein. Es gab zwei Seiten in ihm. Sieentfernte sich von der Tür und hasste sich dafür, dass sie ihn liebte. Und gleichzeitig hasste sie sich dafür, dass sie sich von ihm manipulieren ließ. Dass sie nicht die Kraft aufbringen konnte sich von ihm zu lösen. Er hatte sie zwanzig Jahre lang eingesperrt! Sie hatte ihre Tochter nicht aufwachsen sehen und nicht miterlebt, wie sie sich entwickelt hatte. Was für ein Mensch sie geworden war. Sie kannte nicht einmal ihre Stimme.
    »Öffne die Tür«, sagte sie zu sich selbst und hob die Hand. Doch sie wich sofort wieder zurück. Sie biss die Zähne zusammen und ging einen Schritt näher auf die Tür zu. Dann hob sie wieder die Hand. Es war doch nicht schwer! Sie musste nur den Griff hinunter drücken, einen Schritt machen und sie war frei. Dann konnte sie ihre Tochter wiedersehen! Doch es fühlte sich an, als würde sie gegen eine meterdicke Betonwand angehen. Etwas zog sie zurück und fesselte sie an diese Räume.
    »Öffne dir Tür«, sagte sie wieder. Es schmerzte körperlich und seelisch die Hand auf den Türgriff zuzubewegen. So sehr, dass ihr die Tränen kamen und die Schweißperlen auf die Stirn traten. Doch sie sah immer wieder ihre Tochter vor sich. Ihr lächelndes Gesicht. Ihre Fröhlichkeit. Die Erinnerung daran, wie sie sie das letzte Mal in den Arm genommen hatte, gab ihr die Kraft, den Griff hinunterzudrücken. Doch es fühlte sich an, als würde sie dabei zerreißen.
    Sie biss erneut die Zähne zusammen, holte tief Luft und riss mit einem kräftigen Ruck und einem Schmerzschrei die Tür auf. Und wenn sie dabei drauf ging, dachte sie. Sie wollte ihre Tochter wenigstens ein letztes Mal sehen.

29
Kampf
     
    Das Wasser prasselte warm auf ihre Körper und lief an ihren Beinen hinunter, wie hunderte kleine Streicheleinheiten. Rece umarmte sie von hinten, berührte ihren Körper und fühlte sich in sie hinein. Er wollte fühlen, wie es für sie war von ihm berührt zu werden. Gleichzeitig genoss er ihren Po an seinen Lenden und ihren Rücken an seiner Brust. Es war vielleicht das letzte Mal für ihn mit diesem Körper fühlen zu können und er wollte es in Erinnerung behalten. Wenn das möglich war. Er wusste nicht, was mit ihm geschehen würde, wenn das hier vorbei war. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er vollständig vernichtet sein würde. Er hoffte, dass wenigstens ein Teil von ihm überlebte. Doch so wie jetzt würde er nie wieder existieren. Nicht mit diesem Körper. Nicht als das, was er jetzt war.
    Er drang ein letztes Mal in sie ein. Spielte ein letztes Mal das Spiel der Einheit mit ihr und wollte alles fühlen. Ihre weiche Wärme, ihre erregte Haut, ihr Haar, das nass an seiner Brust klebte. Sie berührte seine Hand und führte sie zum Zentrum ihrer Lust. Und auch das wollte er auskosten und mit allem, was er war, fühlen. Er spürte deutlich, dass es das letzte Mal war. Sie lehnte den Kopf zurück und ließ ihn auf seiner Schulter ruhen.Dabei küsste er ihren Nacken und fuhr mit seiner Zunge über ihren Hals bis zu ihren Lippen, die seine Küsse weich erwiderten. Es war ein Fest der Gefühle und der Wahrnehmungen und er genoss jede Sekunde. Er drang tiefer in sie ein als zuvor, presste sie an sich und hielt inne, nur um sie zu fühlen. Intensiv zu fühlen. Sie stöhnte auf. Genüsslich. Es klang so süß. Er würde den Klang ihrer Stimme in dieser Ekstase niemals vergessen. Sie presste ihm ihren Po entgegen, stützte sich an der Wand ab und hauchte: »Mehr.« Und er tat, was sie verlange, entzog sich ihr und stieß zu. Fest. Sie schmiss stöhnend den Kopf nach hinten und folgte seinem Rhythmus, bewegte sich auf ihn zu, wenn er zustieß und erschauderte jedes Mal vor Ekstase. Seine tiefe, seufzende Stimme lag ihr dabei genüsslich in den Ohren. Er saugte jeden Moment auf, als seien sie seine letzten Atemzüge, speicherte jede Empfindung in seinen Erinnerungen ab. Die feuchte Wärme in ihrem Inneren, ihre weiche Haut, ihre Stimme, ihr Duft. Doch als sie ihr Spiel beendeten und sie aus der Dusche ausstieg, stützte er sich schwer atmend und kraftlos gegen die Fliesen. Es war verrückt. Sie war das einzige Wesen auf dieser Welt, das ihn umbringen konnte und er ließ es einfach geschehen. Nur, um die Einheit mit ihr zu fühlen. Eine Einheit, die ihn vernichtete. Er war der Schöpfer der Pole und beherrschte die Schattenseite der Welt. Sich mit seinem Gegenpol, dem
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