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Agrippina - Kaiserin von Rom

Agrippina - Kaiserin von Rom

Titel: Agrippina - Kaiserin von Rom
Autoren: Rolf D. Sabel
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machtlos, der K... Kerl ist einfach nicht zu fa... fa... fassen.«
    Er setzte sich wieder, faltete die Hände über dem gewölbten Bauch und wackelte ratlos mit dem Kopf hin und her.
    »Er hinterlässt keine Spuren«, ergänzte Narcissus, »und zwischen den Morden scheint es keinen Zusammenhang zu geben. Das letzte Opfer war ein Legionär namens Gratus Vitellius, ein verdienter Soldat und Großneffe eines ehemaligen Konsuls. Du kennst Aulus Vitellius?«
    Valerius nickte. Aulus Vitellius war vor einigen Jahren Konsul gewesen und galt in Rom als populärer und einflussreicher Mann.
    »Seitdem lässt mir der Mann keine Ruhe mehr«, stöhnte Claudius, »ich soll etwas unternehmen, den Tät... Täter fassen, aber w... wie?«
    Lauernd blickte der Kaiser seinem Tribun in die Augen.
    Plötzlich zeigte er mit dem Zeigefinger auf den überraschten Prätorianer und rief: »Du, edler Valerius, du wirst mir helfen. Wir haben beschlossen, d... dich nach Germania zu schicken, damit du die Mo... Mordfälle aufklärst. Ein ge... geheimer Auftrag. Du wirst mein Sonderermittler sein, mit allen Vollmachten, die du benötigst. Hier ...«, er griff nach einer Schriftrolle mit dem kaiserlichen Siegel, die ihm von Narcissus gereicht wurde, und übergab sie dem Tribun. »Hier sind dein Reisebefehl u... und die Sondervollmacht, alles, was du brauchst. Wem immer du dies Do... Doku... Dokument zeigst, er wird dir zu Diensten sein und alles tun, was du ihm aufträgst. Aber mache nur in Notfällen Gebrauch davon. Offiziell wirst du in deiner Eigenschaft als Prätorianertribun den Aufbau der örtlichen Polizeitruppe leiten. Der kaiserliche Befehl liegt den Papieren bei. Alles Weitere wird dir mein guter Na... Na... Narcissus mitteilen.«
    Mit einem Ruck raffte Claudius seine Toga zusammen und stand auf. Zu Halotus gewandt rief er: »Vergiss nicht, dass ich heute Abend Pilze wünsche, Pilze in Garum , und viele davon!«
    Die Audienz war beendet, der Kaiser winkte huldvoll, während der Tribun zusammen mit Narcissus den Raum verließ. Narcissus führte den Offizier in einen schlichten Nebenraum und übergab ihm eine weitere Schriftrolle.
    »Du wirst dich morgen in Ostia einschiffen und von dort mit der Aquila nach Massilia segeln. Das ist ein Schnellsegler, du wirst höchstens vier Tage brauchen. Dort wirst du dich einer Reitereinheit der Legio XIII Gemina anschließen. Wenn alles gut geht, bist du in drei Wochen in Colonia Agrippinensium. Unser Agent dort heißt Manlius Pertinax. Er residiert als schlichter Weinhändler, du wirst ihn leicht finden. Nach deiner Ankunft wirst du sofort Kontakt mit ihm aufnehmen. Er wird dir eine Liste aller Mordopfer geben. Vielleicht gelingt es dir ja, einen Zusammenhang herzustellen und Licht in diese ominöse Angelegenheit zu bringen. Er selbst hat auch schon begonnen zu ermitteln, und wir erwarten täglich seinen Bericht.«
    Dann senkte sich seine Stimme. »Der Kaiser ist sehr beunruhigt. Er befürchtet eine neue Verschwörung. Es wäre nicht die erste, die ihren Beginn in einer Provinz nimmt. Wie du sicher weißt, hat kurz nach dem Tode des göttlichen Augustus, vor jetzt ungefähr dreißig Jahren, in eben jener Ubierstadt eine Meuterei stattgefunden, die sich gegen den göttlichen Tiberius, seinen Nachfolger richtete. Nur dem raschen Eingreifen des Germanicus, des Vaters unserer verehrten Augusta, ist es zu danken, dass sie sofort niedergeschlagen wurde. Den Göttern sei Dank!«
    Leise fuhr er fort: »Also geh behutsam und diskret vor. Außer Pertinax soll dort keiner etwas von deiner Mission wissen. Mit den dortigen Magistratsbehörden arbeitest du nur zusammen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Selbst der Statthalter darf nichts von deiner eigentlichen Aufgabe wissen! Wem kann man heute schon trauen?«
    Narcissus flüsterte, als sei der Raum voller unerwünschter Zuhörer: »Wenn du Berichte für uns hast, so übergib sie dem Pertinax, der für den schnellstmöglichen Transport nach Rom sorgen wird. Arbeite gut und arbeite schnell, es wird dein Schaden nicht sein. Versagst du aber, kann dir auch das Wohlwollen des Kaisers nicht helfen. Du hast mich verstanden?!«
    Valerius nickte. »Ich werde mein Bestes tun, um den Cäsar zufrieden zu stellen. Wann soll ich aufbrechen?«
    »Morgen schon! Mit der Garde hier ist alles abgeklärt. Offiziell nimmst du einige Monate Urlaub, um ein erkranktes Familienmitglied in ferner Provinz zu besuchen. Aus der Wachrolle bist du bereits gestrichen. Und vergiss nicht, auch
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