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Agenten der Galaxis

Agenten der Galaxis

Titel: Agenten der Galaxis
Autoren: Larry Maddock
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heftiger Aktivität und unter ständiger innerer Anspannung hatten ihn innerlich so ausgehöhlt, daß er deutlich die Gefahr spürte, Halluzinationen zu erliegen. Die Vorschriften für Piloten verboten es jedoch ausdrücklich, einen Zeit-Transporter zu lenken, wenn man in einem solchen Zustand war.
    Fortune tat das einzig Vernünftige und ging schlafen. Er wußte ja, daß von seinem neuen Beobachtungspunkt in der Zeit-Linie das Feuergefecht zwischen Empire und den Apachen auf seine Rückkehr warten würde, ohne daß inzwischen ein Schuß abgefeuert oder ein Tropfen Blut vergossen würde. Erst wenn er auf den Knopf drückte, würde sich alles wieder in Bewegung setzen. Und da er im Augenblick der einzige Überlebende der TERRA-Mannschaft war, hatte er seiner Organisation gegenüber erst recht die Pflicht, sich auszuruhen und Kräfte zu sammeln, bevor er wieder in Tätigkeit trat. Mit diesem Gedanken versank er in tiefen, ruhigen Schlaf.
     
    *
     
    Als Fortune erwachte, spürte er starken Hunger. Die Uhren zeigten, daß er mehr als fünfzehn Stunden geschlafen hatte. Er untersuchte sich nach Verletzungen und fand Abschürfungen an seinen Handflächen und Fingerspitzen sowie ein zerschrammtes Schienbein. Glücklicherweise konnte er keine Brüche oder Muskelzerrungen feststellen, die Zeit zum Heilen brauchten, bevor er seine Aufgabe sicher zu Ende führen konnte. Am wichtigsten für ihn war jetzt ein Frühstück. Er fragte sich, ob die Morgenspeisekarte im Gasthof ebenso gut war wie ihr Abendessen.
    Nein. Mehrere Gründe sprachen dagegen, den Zeit-Transporter für diesen Zweck zu benutzen. Erstens einmal befand er sich jetzt im Jahre 1946. Der Ort Apache Junction existierte wahrscheinlich bereits – wenige Kilometer westlich der Berge. Aber er zweifelte sehr daran, daß er den Gasthof dort finden würde. Außerdem hatte er sich bis jetzt zu sehr auf Webleys ausgezeichneten Orientierungssinn verlassen, um sich allein zuzutrauen, den Weg hierher zurück in die Berge zu finden.
    Webley! Ihre Partnerschaft war so wirkungsvoll gewesen, daß es mitunter den Anschein gehabt hatte, als wären sie zwei Teile der gleichen Person. Fortunes Talent bestand darin, verwirrende und schwierige Situationen zu analysieren und Pläne zu ersinnen, mit ihnen fertigzuwerden. Webley hingegen hatte seine besondere Wandlungsfähigkeit dazu einsetzen können, Fortunes scheinbar verrückte Pläne in fast unglaubliche Wirklichkeit umzusetzen. Es kam Fortune zum Bewußtsein, daß er Webley sehr vermißte.
    Er holte sich eine der Notrationen aus dem Schrank und aß mechanisch, ohne richtig zu wissen, was er zu sich nahm. Nachdem er seinen Hunger gestillt hatte, setzte er sich an das Schaltpult und konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe.
    Von der Felsleiste herab lenkte er das Raumschiff an der Steilwand hinunter und dicht über dem Cañonboden bis zum Eingang der Höhle. Er entdeckte, daß Empire die natürliche Öffnung zu dreifacher Größe erweitert hatte. Aber im Jahre 1946 war sie noch so, wie die Natur sie geformt hatte.
    Behutsam lenkte er das Raumschiff ins Innere. Natürlich hatte er nicht vor, die ganze Höhle zu erforschen. Dazu war eine Mannschaft nötig, speziell ein Mannschaftsmitglied, das sich in eine Fledermaus verwandeln konnte.
    Als seine Scheinwerfer die Dunkelheit im Innern der Höhle erhellten, bemerkte er erst, was für eine gewaltige Arbeit die Bauingenieure von Empire geleistet hatten. Selbst mit den Molekular-Verwandlern, die sie wahrscheinlich in einem zukünftigen Planeten-Kolonisationsprojekt gestohlen hatten, war es eine schwierige Aufgabe. Dieser Molekular-Verwandler zerlegte festes Felsgestein und pulverisierte es zu sehr feinem Staub. Dieser Staub konnte in einem komplizierten Verfahren wieder in einen Baustoff zurückverwandelt werden, der leicht und zugleich fest genug war, um alle möglichen Oberflächenbearbeitungen damit durchzuführen.
    Nachdem Fortune nahezu eine Stunde in seinem Raumschiff durch die Höhle durchmanövriert war, steuerte er wieder ins Freie hinaus. Er ließ den Zeit-Transporter eine weitere Stunde durch die öde Felswüste gleiten und registrierte die Positionen eines Kampfes, der erst in zwanzig Jahren stattfinden würde. Nachdem er sich schließlich davon überzeugt hatte, keine wichtige Einzelheit übersehen zu haben, lenkte er den Zeit-Transporter zu einer Stelle auf dem glatten Cañonboden, der mindestens zwei Minuten lang – bevor er Marilyn verlassen hatte – unbesetzt
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