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Agenten der Galaxis

Agenten der Galaxis

Titel: Agenten der Galaxis
Autoren: Larry Maddock
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Rasenfläche und verschwand um die Hausecke. Fortune wartete in nervöser Wachsamkeit. Vögel zwitscherten in den Ästen der Bäume. Eine leichte Brise bewegte die Zweige und Blätter. Obwohl es noch ziemlich früh war, hatte die Morgenluft schon eine angenehme Wärme. Der Himmel war wolkenlos blau und klar.
    An diesem friedlichen Morgen in Kansas konnte man sich kaum vorstellen, daß im Fernen Osten ein blutiger Krieg tobte und Nordamerika von Rassenkrawallen heimgesucht wurde. Der ganze Planet schien in dieser Wachstumsperiode von politischen und kulturellen Konflikten erschüttert zu sein. Aber gerade dieser Zusammenprall verschiedener Menschheitsinteressen hatte die geschichtliche Entwicklung der Erde für Fortune so anziehend gemacht. Unwiderstehlich fühlte er sich immer wieder hingezogen zu der Zeit-Linie dieses besonderen Planeten am Rande der Galaxis: ungefähr zweitausend Lichtjahre von der Kommandozentrale von TERRA entfernt.
    Fortune hatte es sich längst abgewöhnt, über jene Technologie nachzudenken, die Nachrichtenverbindungen und Transportation durch Raum und Zeit in Sekunden und Minuten ermöglichte. Der Zeittransporter, der Fortune und seinen Gefährten in wenig mehr als einer Stunde von der Kommandozentrale von TERRA hierherbefördert hatte, flog nicht schneller als das Licht (das war immer noch unmöglich), sondern bewegte sich in einer völlig anderen Dimension. Einer von den Wissenschaftlern hatte ihm das einmal mit Kurvenzeichnungen und Relativitätsberechnungen auseinanderzusetzen versucht, es aber schließlich wieder aufgegeben.
    Fortune war ein reiner Tatsachenmensch, und seine Philosophie lautete: Wenn etwas funktioniert, dann ist es real, und wenn es nicht funktioniert, dann zum Teufel damit.
    Die Landschaft war so friedlich gewesen und Fortune so in seine eigenen Gedanken versunken, daß es eine halbe Sekunde dauerte, ehe die Schreie hinter dem Haus in sein Bewußtsein drangen. Die Schreie veränderten schnell ihren Klang und wurden zu Lauten des Erstaunens, als Webley mit flatternden Flügeln über dem Hausdach herabschwebte, über den Rasen glitt und auf der Straße landete. Dort verwandelte er sich sofort wieder in eine Katze und sprang durch das Wagenfenster in den perlgrauen Jaguar zurück.
    »Nun?« fragte Fortune.
    »Katzen«, schnaubte Webley verächtlich. »Der große Kater bereitet überhaupt keine Schwierigkeiten, aber dahinten sind drei kleine Weibchen, die mich am liebsten mit ihren Krallen zerfleischt hätten. Ich verwandele mich nicht gern vor Fremden, aber sie hatten mich umzingelt. Es tut mir leid.«
    Fortune lachte herzlich. »Ist das alles, was du gefunden hast: nur Katzen?«
    »Ich riskiere mein Leben«, sagte Webley gekränkt, »und du lachst. Ja, nur Katzen. Eingeborene dieses Gebietes. Keine Anzeichen von extra-zeitlichen Kunstgebilden. Es sind noch einige weitere im Hause.«
    »Außer Miß Mostly?«
    »Einige weitere Katzen«, ergänzte Webley. »Sieben oder acht, glaube ich. Die Frau ist allein.«
    »Ein richtiger Tempel von Bubastis! Die Frage ist, ob sie Ägypterin ist.«
    »Während du das herausfindest, warte ich hier auf dich.«
    »Nein, mein Freund«, sagte Fortune und schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich brauche dich.«
    »Dann öffne dein Hemd, und ich schlüpfe hinein. Ich möchte nicht gern, daß diese ganze Katzensippe Jagd auf mich macht.«
    Fortune schüttelte den Kopf. »Bleib so, wie du bist – verändere kein Haar. Du bist wunderhübsch, besonders für eine Katzenliebhaberin wie Marilyn Mostly.«
    Grollend gehorchte der Symbiont und ließ sich von seinem Partner auf den Arm nehmen, als dieser aus dem Wagen stieg.
    Hinter dem Haus waren Geräusche zu hören, also ging Fortune nicht auf die Eingangstür zu, sondern um die Hausecke herum nach hinten. Die Geräusche erwiesen sich als eine schnelle Schimpfkanonade einer jungen Frau, die ein pastellfarbig gestreiftes Hemd und kaum etwas mehr anhatte. Abgesehen davon, daß sie viel kleiner war, als er erwartet hatte, schien sie gut gebaut zu sein.
    »Es besteht überhaupt kein Grund, weshalb ihr nicht miteinander auskommen könnt«, schimpfte die junge Frau. »Casanova? Wo bist du, du großes Scheusal? Und du, Scarlett, sitz nicht da und schau so unschuldig drein. Was auch geschehen sein mag, du hast es bestimmt angefangen.« Die Worte prasselten nur so von ihren Lippen. »Du auch, Amber … was, in aller Welt, ist bloß mit euch los? Ihr habt den armen Casanova zu Tode erschreckt. Komm her, Junge,
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