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Agent der Leidenschaft

Agent der Leidenschaft

Titel: Agent der Leidenschaft
Autoren: Annette Broadrick
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sie allein der Tatsache zu, dass sie endlich Kontakt zu ihrer Zielperson aufgenommen hatte.
    Sie sah mit Absicht auf ihre Uhr, trank dann noch mehr von ihrem Bier, ohne ihn wieder anzuschauen. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie Joe Chico zu sich rief und etwas zu ihm sagte. Bei der lauten Musik aus der Jukebox und den lebhaften Gesprächen konnte Elena kein Wort verstehen. Aber es bedurfte keiner besonderen geistigen Anstrengung, um zu erraten, dass er sich nach ihr erkundigte.
    Sie sah, wie schockiert er war, als Chico antwortete und dabei lächelte. Ja, Sanchez, ich bin wohl die Allerletzte, die du hier in Santiago zu treffen erwartet hättest, schoss es ihr durch den Kopf.
    Joe setzte sich aufrecht hin, ohne den Blick von ihr zu wenden. Nachdem er die Flasche zum Mund geführt und einen herzhaften Schluck genommen hatte, ging er an dem L-förmigen Tresen entlang, bis er bei Elena ankam.
    Den Ellbogen auf den Tresen gestützt, sah er sie unverwandt an.
    Sie bewegte sich kaum merklich. Ihre Finger schlossen sich fester um ihr fast leeres Glas.
    Elena sah die Linien, die seinen Mund einrahmten, und die Fältchen in seinen Augenwinkeln. Die Kerbe in seinem Kinn schien sich noch vertieft zu haben. Elena hatte sich an das Foto gewöhnt, in welchem er ausdruckslos in die Kamera starrte.
    Jetzt zeigten seine Augen Erschrecken, aber auch eine Wärme, die sie überraschte.
    „Ich glaube es nicht”, sagte er leise, aber so deutlich, dass sie seine Worte trotz der Musik und des Stimmengewirrs um sie herum gut verstehen konnte, „Da bin ich mal ein paar Tage nicht in der Stadt, und wer ist da, wenn ich zurückkomme?”
    Elena erschauerte unwillkürlich. Sie hatte vergessen, wie tief seine Stimme war, die immer eine so große Wirkung auf sie gehabt hatte. Und auf einmal war sie wieder der schüchterne Teenager, der auf Joes gutes Aussehen und seinen unverfrorenen Charme reagierte.
    Ich brauche Hilfe, und zwar sofort, sonst überrollen mich meine Erinnerungen, dachte sie voller Panik. „Hallo, Joe”, sagte sie ruhig, nahm ihr Glas und leerte es.
    Er gab Chico einen Wink, ihr noch ein Bier zu bringen, und setzte sich auf den Hocker, den Ellbogen auf den Tresen gestützt. Elena war dankbar, dass sie an der Wand saß. Sie drehte ihren Hocker so, dass sie sich an die Wand lehnen konnte, und hoffte, entspannt zu wirken. Sie war dankbar für die drei Barhocker zwischen sich und Joe.
    „Elena Maldonado.” Er ließ die Silben ihres Namens über die Zunge rollen, als würde er jede einzelne kosten. „Ich hätte dich nie erkannt, wenn Chico mir nicht gesagt hätte, dass du dich hier im Schatten verbirgst.”
    Chico kam mit dem Getränk und lächelte. „Was meinst du, Alter? Die sieht doch verdammt gut aus, oder?”
    Chicos Anwesenheit gab Elena die Zeit, die sie brauchte, um ihre Gefühle in den Griff zu kriegen. „Ich danke euch beiden”, sagte sie und lächelte. Als Chico fort war, nahm sie ihr Glas und schenkte sich Bier ein. „Ich glaube, Chico hat mir erzählt, dass du immer noch hier lebst. Du bist doch Joe Sanchez, oder?”  fragte sie.
    Er lächelte, und dabei blitzten seine weißen Zähne in seinem gebräunten Gesicht auf. „Stimmt. Ich bin überrascht, dass du dich erinnerst.”
    „Oh, du hast dich wirklich nicht sehr verändert, seitdem du der Football-Held der High School warst.” Sie klimperte kokett mit ihren Wimpern.
    Zu ihrem Erstaunen wurde er rot.
    „Was hast du denn getrieben, nachdem wir mit der High School fertig waren?” wollte sie wissen, als könnte sie ihm nicht selber alles aufsagen, was sie in dem Dossier über ihn gelesen hatte. Zumindest das, was er legal getan hatte. Er hatte kein Strafregister. Noch nicht. Elena hoffte das zu ändern.
    Er starrte auf sein Bier, als wäre er überrascht, ihn vor sich zu sehen. „Ich bekam ein Stipendium für das A & M College.
    Nachdem ich den Abschluss hatte, bin ich zur Armee gegangen.” Er hielt inne und räusperte sich. „Vor drei Monaten wurde ich entlassen.”
    Sie lächelte. „Und hast dich nicht weiter verpflichtet?”
    Er sah weg, und ihr Blick folgte dem seinen zu zwei Paaren, die tanzten. „Ich musste einfach nach Hause kommen.”
    Das glaube ich dir gern.
    Er beugte sich vor. „Das ist kein Witz. Ich kann einfach nicht glauben, wie toll du jetzt aussiehst. Keine Brille, das lange Haar abgeschnitten.” Er drehte sich so, dass er noch mehr von ihr sehen konnte. „Und du hast an den richtigen Stellen zugelegt.”
    Du auch. „Ich trage
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