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Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)

Titel: Aeternus - Eisiger Kuss: Roman (German Edition)
Autoren: Tracey O´Hara
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er untersucht ein weiteres Labor, über das er gestolpert ist. Es liegt in der Nähe eines Lastenaufzugs, mit dem er die anderen Gefangenen nach oben befördern will.«
    Das Knistern des Feuers kam näher und wurde von einer weiteren kleinen Explosion unterstrichen.
    Christian !
    Antoinette wandte sich an Oberon. »Ich muss ihm helfen. Kümmern Sie sich bitte um meinen Vater.« Sie rannte zurück durch den Gang.
    »Antoinette!«, rief der alte Mann.
    »Ich bin bald wieder bei dir, Papa. Das verspreche ich!«, brüllte sie über die Schulter, während sie lief.
    Die rauchgeschwängerte Luft stach ihr in die Augen, und dadurch hätte sie das Labor beinahe übersehen. Vor der Tür kam sie schlitternd zum Stillstand.
    Christian war drinnen und lud kleine Phiolen in einen Metallbehälter. Dieser Raum war fast identisch mit dem, in dem Lucian sie festgehalten hatte, doch es gab einen großen Unterschied. Statt mit Zellen waren die Wände hier mit bis zur Decke reichenden Gefrierschränken bedeckt, in denen Tausende vielfarbige Phiolen standen.
    Der Körper eines Laborassistenten in weißem Kittel – falls man das, was von ihm übrig geblieben war, noch als Körper bezeichnen konnte – lag in mehreren Stücken verteilt auf dem Boden. Antoinettes Fangzähne stießen ihr gegen den Gaumen, als sie das alte vergossene Blut bemerkte, aber es roch abgestanden, sodass sie ihr Verlangen nach Nahrung leicht bezwingen konnte.
    Christian folgte ihrem Blick, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. »Ich habe ihn so vorgefunden. Einige Gefangene sind sehr lange hier gewesen.« Er war fertig, schraubte den Deckel auf und sah sich um. »Das hier war Lucians wahre Arbeit. Er hat biochemische Waffen entwickelt, die nur auf paramenschliche DNA reagieren und für Menschen unschädlich sind.«
    »O mein Gott«, flüsterte Antoinette.
    »Wir müssen raus hier.« Er nickte auf eine Stoppuhr an der Wand, die 5.59 zeigte und abwärts zählte. »Leider hat unser unglücklicher Freund hier sie noch in Gang setzen können, bevor die Insassen die Gelegenheit für eine kleine Racheaktion genutzt haben.«
    Ein gedämpftes Grollen wurde lauter. »Wir sollten uns beeilen, denn das Feuer wird bald hier sein«, rief sie.
    Christian warf sich die Behälter über die Schulter. »Dann lauf!«, schrie er.
    Sie zog die Labortür hinter ihnen zu und folgte Christian zum Lastenaufzug. Doch das Feuer war schneller gewesen. Es blockierte den Korridor vor ihnen mit einer Flammenwand und den Trümmern der eingestürzten Decke.
    »Mist«, sagte Christian. »Wir müssen den anderen benutzen.«
    Er packte ihre Hand und zerrte sie zurück. Das Feuer leckte über die Wände neben ihnen, die Flammen schlugen bis zur Decke, es wurde immer heißer, und der Rauch verdichtete sich. Wäre Antoinette noch ein Mensch gewesen, hätte sie nun ernste Schwierigkeiten zu atmen.
    Vor ihnen fiel ein brennender Deckenbalken zu Boden Antoinette hielt sich den Arm vor das Gesicht, als die Funken durch die brennende Luft wirbelten. Christian sprang über das Hindernis und nahm sie mit. Die Haut auf ihrem Gesicht fühlte sich gespannt und trocken an.
    Sie hatten den anderen Aufzug fast erreicht, als die roten Signallampen zu flackern begannen. Ein elektrisches Knistern ertönte, und das Brüllen des Feuers, das sich wie ein lebendiges Tier auf sie stürzte, wurde noch lauter. Christian drückte auf den Knopf in der Wand.
    Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sich die Türen endlich öffneten. Antoinette betrat den Aufzug zuerst, und hinter ihr brach die Decke zusammen und bedeckte Christian mit Schutt. Ein großes Betonstück traf ihn an der Schläfe und machte ihn bewusstlos.
    »Christian!«, kreischte sie, und ihr Herz krampfte sich in ihrer Brust zusammen.
    Sie griff nach seiner Hand und zerrte den Ohnmächtigen in den Lift. Dann drückte sie den »Aufwärts«-Knopf, sobald Christian im Lift lag.
    Nichts geschah.
    »Komm schon!«, rief sie und drückte immer wieder auf den Knopf.
    Noch immer nichts. Das Feuer kam näher. Als Aeternus konnte sie zwar Hitze und Rauch überleben, nicht aber Feuer.
    Wie rasend hämmerte Antoinette wieder gegen den Knopf. Zu ihrer Erleichterung schlossen sich endlich die Türen, und der Lift stieg nach oben. Sie lehnte sich gegen die Wand, starrte das Schild an, auf dem stand: »Im Fall eines Feuers nicht benutzen«, und lachte in beinahe hysterischer Erleichterung.
    Christian ächzte. Sie kniete sich hin, bettete seinen Kopf in ihren Schoß und
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