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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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ihm ins Gesicht zu sagen, aber sie würde es tun, sobald sie zurück war.
    Die vergangenen eineinhalb Wochen hatte Alice sich dem Tagtraum hingegeben, Italienerin zu sein, eine ganz normale Frau mit einem normalen Leben, und es hatte ihr gefallen. Ihren restlichen Urlaub wollte sie nur Alice Granville sein, Studentin der Kunstgeschichte, die sogar ein Sandwich auf ihre Stadttour mitnahm, um Geld zu sparen. Dass dieses Sandwich vom Küchenchef der Villa, die einem Freund ihres Vaters gehörte, zubereitet worden war, vergaß sie schnell wieder.
    Quietschende Bremsen, ein schriller Angstschrei und ein lautes Krachen rissen sie aus ihren Gedanken. Dann herrschte für einen Moment Totenstille. Alice sprang auf.
    Im ersten Moment sah sie nur zerbeultes Blech und Kleider am Boden. Ein Stand mit Lederhandtaschen war umgekippt. Daneben ein verzogenes Moped, dessen Räder sich noch drehten, und auf der Straße stand ein Auto quer. Ein Mann mühte sich heraus und stützte sich schwer auf der Motorhaube ab.
    „ Dio mio “, keuchte er sichtlich benommen. „ Dio mio … “
    Schockiert starrte Alice auf das kleine Mädchen, das bewegungslos dalag. Ein paar Schritte entfernt versuchte eine Frau vergeblich, sich aufzurichten. Stöhnend sank sie wieder zurück.
    Der Mann, den sie gezeichnet hatte, lief mit langen Schritten zur Unfallstelle, und Alice folgte ihm.
    „ Chiamate un’ ambulanza! “ rief er den Umstehenden zu, während er sich neben dem verletzten Kind niederkniete. Eine junge Frau zog ihr Handy heraus und tippte eine Nummer ein. Alle anderen starrten in stummem Entsetzen auf die Szene. Einige Zuschauer gingen zögernd weiter.
    „Kann ich helfen?“, bot Alice an und ließ sich neben dem Mann auf die Knie nieder.
    „Gehen Sie zu der Frau“, erwiderte er auf Englisch, mit deutlichem Akzent. „Sorgen Sie dafür, dass sie liegen bleibt und niemand sie bewegt, bis ich sie untersucht habe. Zuerst muss ich mich um das Kind kümmern.“ Als Alice zögerte, fügte er eindringlich hinzu: „ Prego ! Gehen Sie! Ich bin Arzt. Ich komme hin, sobald ich kann.“
    Mit hämmerndem Herzen eilte Alice hinüber zu der Frau. In der Schule hatte sie zwar einen Erste-Hilfe-Kurs mitgemacht, aber das war vier Jahre her. Als sie beruhigend auf die grauhaarige Verletzte einsprach, wünschte sie, sie könnte richtig Italienisch. Die Frau murmelte etwas, das sie nicht verstand.
    Zum Glück übersetzte die junge Frau, die den Krankenwagen gerufen hatte. „Sie fragt, ob es ihrer Enkelin gut geht.“
    „Sagen Sie ihr, ein Arzt kümmert sich um sie.“
    Die Großmutter des Mädchens wollte sich erheben, aber Alice hielt sie sanft, aber energisch davon ab. „Nein, nein, Sie dürfen sich nicht bewegen, bis der Arzt Sie untersucht hat.“ Voller Mitgefühl sah sie, dass die Frau sich wahrscheinlich den Knöchel gebrochen hatte. „Der Krankenwagen ist unterwegs.“
    Die ältere Frau starrte angestrengt hinüber zu ihrer Enkelin, die halb durch den knienden Arzt verdeckt war, und murmelte leise etwas vor sich hin.
    „Sie betet für ihre Enkeltochter“, erklärte die junge Passantin.
    Alice erhob sich, um nachzusehen, ob sie dem Fahrer des Wagens helfen konnte.
    Er blutete aus der Stirnwunde, aber Alice hatte irgendwo gelesen, dass Wunden am Kopf meistens gefährlicher aussahen, als sie waren. Abgesehen von der Platzwunde und der Benommenheit schien er unverletzt zu sein.
    „Ich habe sie nicht gesehen, weil ich telefoniert habe“, stammelte er schuldbewusst.
    „Es hat schon jemand einen Krankenwagen gerufen“, beruhigte sie ihn. „Er wird bald hier sein.“
    „Könnten Sie bei der alten Dame und dem Fahrer bleiben?“, bat Alice die junge Frau. „Ich bin gleich wieder da. Ich will nur fragen, ob der Arzt Hilfe braucht.“
    Mit wild klopfendem Herzen eilte sie zu ihm. Er hatte das Kind in die stabile Seitenlage gebracht. Es war beunruhigend blass, aber schlimmer noch war das Metallstück, das unterhalb des Schlüsselbeins aus der Haut ragte. Alice schnappte unwillkürlich nach Luft. Der Mann hatte sein T-Shirt ausgezogen und zusammengerollt, um es als Kompresse zu benutzen.
    „Wie geht es den anderen beiden?“, erkundigte er sich, ohne aufzublicken.
    „Der Fahrer scheint okay zu sein, aber die Großmutter hat sich wohl den Knöchel gebrochen.“
    „Wie heißen Sie?“
    „Alice.“
    „Ich bin Dante. Alice, ich brauche Ihre Hilfe, damit ich mich um die anderen Verletzten kümmern kann“, sagte er, nahm ihre Hand und führte sie zu
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