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Adobe Air (wiwobooks.com Release)

Adobe Air (wiwobooks.com Release)

Titel: Adobe Air (wiwobooks.com Release)
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(innerhalb derer sich die Webentwicklung als eine Disziplin begreift) als zweigeteilt betrachten, bestehend aus einem vorbereitenden Abschnitt und aus einem Abschnitt, in dem das vorbereitete Programm ausgeführt wird.
    Für den Kontext von Anwendungsprogrammierung bzw. Webentwicklung ergeben sich dabei unterschiedliche Voraussetzungen und Begebenheiten, die ich in den nächsten Abschnitten kurz erörtern möchte.
1.2.1 Anwendungsprogrammierung
    Von einer Desktopanwendung sind Sie einen reichen Funktionsumfang gewohnt und nehmen in der Regel, abhängig vom angestrebten Zweck des Programms, in Kauf, dass die Anwendung intensiven Gebrauch von Ihren lokalen Ressourcen macht.
    Es würde Sie wahrscheinlich nicht irritieren, würde ein Videoschnittprogramm exzessiv auf Ihre Festplatte zugreifen, um Videorohdaten zu speichern; von einer Adressverwaltung erwarten Sie, dass die entsprechenden Dateien auf Ihrem Dateisystem in irgendeiner Art lokaler Datenbank gespeichert werden. Die Bereitschaft, dem gewünschten Programm eine angemessene (Hardware-)Umgebung zu bieten, geht mitunter so weit, dass z. B. spielebegeisterte Computernutzer eventuell sogar die Ausstattung ihres Computers passend zur neuesten Version eines beliebten Spieltitels auswählen. Für die Entwickler dieser Programme bedeutet das, dass sie sich bei der Erstellung von Anwendungen mit den Besonderheiten der Hardware im Kontext der jeweiligen Plattform bzw. des Betriebssystems auseinandersetzen müssen. Das gilt umso mehr, wenn die Anwendungen effizienten Gebrauch von den durch die jeweilige Plattform angebotenen Ressourcen machen möchten.
Und was ist dann mit den Benutzern anderer Plattformen und Betriebssysteme? Je mehr sich eine Anwendung auf die Besonderheiten einer Plattform spezialisiert, desto höher ist der Portierungsaufwand auf ein anderes System und desto höher ist die Barriere zwischen den unterschiedlichen Plattformen. Auf der anderen Seite dieses Spektrums befindet sich die Webentwicklung.
1.2.2 Webentwicklung
    Bevor wir in Abschnitt 1.2.6 auf die Charakteristiken der Webentwicklung eingehen, werfen wir einmal einen kurzen Blick auf den Hintergrund, vor dem sich das WWW bis heute zu dem weltumspannenden Phänomen entwickelt hat, als das wir es heute kennen, und beleuchten die Unterschiede zwischen Entwurfszeit und Laufzeit.
    Eine kurze Geschichte des WWW
    Das Problem der hohen Barrieren zwischen den Plattformen und dem jeweiligen Betriebssystem war eine der wesentlichen Motivationen für die Entwicklung des World Wide Web. Dabei ging es zunächst weniger um aufwendige und komplexe Programme, sondern vielmehr um den dokumentenbasierten Austausch von Informationen. Es wurden bewusst gestalterische Erwägungen zugunsten des effizienten Informationsaustausches vernachlässigt, und es wurde mit HTML ein Weg gefunden, die inhaltliche Struktur eines Dokuments mit möglichst wenig zusätzlichem Ballast – sprich: Formatierungs- und Gestaltungsinformationen – plattformübergreifend abzubilden. Diese freiwillige Einschränkung hatte auch vor dem Hintergrund der Begrenztheit der damaligen Hardware und Verbindungsgeschwindigkeiten ihre Berechtigung: Jede Information, die nicht gesendet werden musste, sparte Ressourcen für die wesentlichen Informationen. Zusätzlich hatte dieser schmale, auf die zu übermittelnde Information konzentrierte Ansatz den unglaublich charmanten Vorteil der Unabhängigkeit von verschiedenen Plattformen und Betriebssystemen, die zur Entstehungszeit des WWW noch weitaus zahlreicher waren als heute.
    Noch heute ist es für viele eine gewöhnungsbedürftige Begleiterscheinung des Webdesigns, dass reine HTML-Inhalte in jedem Browsermodell auf den verschiedenen Plattformen grundsätzlich unterschiedlich aussehen können (stellen Sie sich an dieser Stelle ein leises Klagelied der Printdesigner vor). Im Verlauf der Entwicklung des Internets zu dem ubiquitären Phänomen, als das wir es heute wahrnehmen, wuchsen naheliegenderweise auch die Begehrlichkeiten von Benutzern (und Marketingabteilungen!), sodass die Form der Präsentation der Internetinhalte im Laufe der Zeit eine immer größere Rolle eingenommen hat. Nach einer Reise über holprige, steinige (und teilweise proprietäre Sonder-)Wege, die über Goldgräberstimmung im WWW, durch Browserkriege sowie durch die Dotcom-Krise führte, sind wir es heute gewohnt, im Internet einen Bedienkomfort bzw. ein Benutzererlebnis (eine etwas ungelenke Eindeutschung des englischen Begriffs User
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