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Achtung: Die "Monsters" kommen!

Achtung: Die "Monsters" kommen!

Titel: Achtung: Die "Monsters" kommen!
Autoren: Stefan Wolf
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dem Karateclub — und Kung Fu mache ich ja
neuerdings auch. Daß wir auf dieselbe Kopfzahl kommen wie die Monsters, ist gar
nicht nötig. Von uns schafft jeder mindestens zwei. In meiner Wut bin ich
sowieso zwei Meter groß und wie ein Gorilla.“
    „Die Idee finde ich gut“, meinte Karl
nachdenklich. „Du stellst eine Schutztruppe auf die Beine. Und bei der nächsten
großen Party im Jugendmilieu werdet ihr... Hoffentlich sind nicht mehrere
Partys gleichzeitig. Sonst ergibt sich die Qual der Wahl, wo ihr euch postieren
sollt.“
    „Wir werden dort sein, wo es für die
Monsters am reizvollsten ist“, entgegnete Tim.
    Sie gingen zurück auf den Hof.
    Soeben fuhr der Krankenwagen ab. Er
hatte Guntram und Badatzki an Bord, die beiden Lehrer. Sie seien erheblich
verletzt, hieß es. Mit Rippenbrüchen und Prellungen am Kopf.
    Jetzt rückten auch Glockners Kollegen
an, denen die Ermittlungen im Fall ,Monsters“ oblagen. Ermittelt wurde vor
allem wegen Haus- und Landfriedensbruch, Nötigung und schwerer Körperverletzung.
Ein Kommissar Plinsel hatte die Leitung. Er galt als Schreibtischstratege, der
sich nur ungern zum Tatort begab. Böse Zungen sagten ihm nach, er wäre — trotz
normaler Sehschärfe — absolut blind und würde einen Kidnapper, zum Beispiel,
auch dann nicht erkennen, wenn ihm der bis an die Zähne bewaffnet mit dem
gefesselten Opfer huckepack im Dunkeln begegnet.
    Glockner winkte die TKKG-Bande zu sich.
    „Ich rausche ab. Wie ist es mit dir,
Gaby?“
    „Ich kann radeln. Du brauchst mich
nicht mitzunehmen.“ Prüfend sah ihr Vater sie an.
    „Mir ist kein bißchen übel“,
versicherte sie. „Und nachher bringen die Jungs mich nach Hause.“
    Drei Köpfe nickten.
    Klößchen zog eine Tafel Schokolade aus
der Tasche — und gleichzeitig drei 50-DM-Scheine. Sie flatterten zu Boden.
    „O nein!“

    Noch nie hatte sich Tims Freund so
schnell gebückt.
    „Du hast doch genug
Reißverschlußtaschen an deiner Jacke“, wies Tim ihn zurecht. „Eine, bitte, nur
für das Geld! Oder gib’s mir.“
    „Denkst du, ich kneife vor der
Verantwortung? Ich verwahre die Kohle. Schließlich hat man mich zum
Schatzmeister bestimmt.“
    Der Kommissar klopfte ihn auf die
Schulter und ging dann zu seinem Wagen.
    „Die bisherigen Infos“, sagte Tim,
„genügen mir nicht. Ich möchte noch einmal eine genaue Beschreibung von dem als
Frankenstein maskierten Monster. Zweitens: der blonde Typ, der Karl geschubst
hat, könnte ein Monster sein. Habt ihr ihn, nachdem er sich maskiert hatte,
vielleicht an der Kleidung wiedererkannt?“
    „Ja!“ rief Karl so laut, daß einige
Schülerinnen herschauten. „Kannst du hellsehen, Tim? Gerade wollte ich
anfangen, daß mir da was aufgefallen ist.“
    Er nahm seine Nickelbrille ab und
begann, die Gläser zu polieren: bei ihm immer ein Zeichen von Aufregung.
    In diesem Moment trat ein Mädchen zu
der TKKG-Bande, das Tim vom Sehen her kannte, dessen Namen er aber vergessen
hatte.
    „Meine Freundin Carina“, stellte Gaby
sie vor. „Sie hat Glück gehabt und nichts abgekriegt.“
    Carina lächelte scheu. „Ist dein Vater
schon weg? Vielleicht solllte ich’s dann dem anderen Kommissar sagen.“
    „Was sagen?“ Tims Stimme klang eine
Spur zu scharf. Er merkte das. Zum Ausgleich schickte er ein freundliches
Grinsen hinterher.
    Carina schluckte. „Ich... habe etwas
beobachtet. Zufällig. Ich glaube nicht, daß ich mich irre. Das bedeutet: Ich...
kenne zwei dieser Monsters. Ich meine, ich weiß, wie sie aussehen. Und ich
hörte die Namen, mit denen sie sich angeredet haben.“
    „Carina!“ Tim flüsterte beschwörend.
„Erzähl’s uns! Nicht dem Plinsel. Der hat seinen Beruf verfehlt. Sein Talent
liegt woanders. Besser, er wäre Kneippbademeister geworden oder
Gestütsbuchhalter. Daß wir kriminalistisch voll drauf sind, weißt du von Gaby.
Also?“

6. Was Carina beobachtet hat
     
    Aus seinem Fenster im dritten Stock
konnte Sascha Lechner auf die Gasse hinuntersehen.
    Während er mit einem Finger im Ohr
bohrte, beobachtete er, wie Bettina sich in Richtung Innenstadt entfernte.
    Die große Schwester!
    In gewisser Weise liebte er sie. Aber
noch mehr liebte er sich. Und er hörte nicht gern, wenn sie ihm vorhielt, daß
er ein verwöhntes Bürschchen sei. Früher hatten die Eltern ihn verzogen. Und
dann — naja, auch Bettina sah dem um acht Jahre Jüngeren so manches nach.
    Zwei Jahre vor dem Abitur hatte er die
höhere Schule verlassen. Die Lehre als Filmkaufmann gefiel ihm
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