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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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auf. »Deine Wohnung wird renoviert. Jetzt kapiere ich es.« Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. »Aber deswegen bist du dochnicht obdachlos. Der Vermieter wird dir bestimmt für die Zeit eine Alternative anbieten können, oder?«
    Wutz nickte zufrieden in die Runde. »Na, dann wäre das ja geklärt«, meinte er und stand erneut auf.
    »Dafür ist es zu kurzfristig. Ich muss noch heute aus der Wohnung raus. Es hat einen Wasserrohrbruch nebenan bei Lotte gegeben. Und ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass Helena und ich so lange zu euch in die WG ziehen können. Platz genug habt ihr ja.«
    Geschockte Stille. Wutz ließ sich schwerfällig auf den Stuhl zurückplumpsen.
    Plötzlich lachte Pa los. »Typisch Mary, immer ein Späßchen auf Lager.«
    Mary hüstelte. »Kein Späßchen, Philipp.«
    »Keins?«, murmelte Wutz. »Dein voller Ernst?«
    Mary nickte.
    Ich lehnte mich zufrieden zurück. Endlich würde mal wieder etwas Stimmung in die WG kommen. Seitdem Pa ständig bei Trulla-Linda rumhing, war es nämlich ziemlich langweilig geworden. Und bestimmt würde Mary dann jeden Tag Kartoffelpuffer braten und …
    »Das ist doch klasse!«, brach es mit einem Mal aus Linda heraus. »Einfach wunderwunderbar. Philipp und ich haben nämlich beschlossen, dass Finn und ich über die Sommerferien in die WG einziehen. Dann sind wir alle zusammen. Sechs Wochen lang. Das wird bestimmt total schön.«
    Ich setzte mich kerzengerade hin und schaute Linda entsetzt an.
    Offensichtlich drehte sie jetzt völlig durch. Sonst würde sie bestimmt nicht so einen Schwachsinn von sich geben.
    »Das darf nicht wahr sein, Susi Sonnenschein«, krächzte Wutz, ließ den Kopf auf die Tischplatte sinken und gab weinerliche Geräusche von sich.
    Und ich?
    Ich blickte einfach nur weiter meschugge hin und her und betete, dass Linda gleich grinsend »Das war ein Scherz!« rufen würde.
    Aber nichts dergleichen geschah.



Ich konnte es echt nicht fassen. Das war so demütigend! So ungerecht! So … ach, am liebsten hätte ich geflennt wie ein vollgekacktes Windelbaby.
    Mein Vater war absolut nicht davon abzubringen, dass Finn die ganzen elend langen Sommerferien in meinem Zimmer wohnen sollte.
    »Der Raum ist viel zu klein für zwei«, wehrte ich mich verzweifelt. »Und wo soll er denn überhaupt pennen?«
    Pa runzelte die Stirn. »Unsinn. Hier ist Platz genug und zum Schlafen legen wir einfach eine Matratze rein.«
    In mir zitterte alles vor Zorn, doch Pa lächelte mich nur väterlich an.
    »Aber das ist voll fies, weil …«
    Weiter kam ich nicht, denn es klingelte an der Wohnungstür, und Pa zog einfach ab, um aufzumachen.
    Zum Glück waren es Mary und Helena und nicht Pas Linda-Schatzi samt Knalltütensohn. Doch nicht alles, was gut für mich war, war auch gut für Wutz und Gismo.
    »Wie soll das funktionieren?« Wutz starrte Mary und Helena verzweifelt an und drückte sich seinen übergewichtigen Kater fest an die Brust.
    »Ach, Wutz«, winkte Mary ab. »Es sind nur drei Wochen. Höchstens vier. Das wird schon.«
    Wutz schluckte schwer. »Helena wird Gismo
töten
…«
    »Blödsinn. Jetzt übertreibst du aber«, fand auch Pa.
    Mary lächelte Pa engelsgleich an. »Erklärst du es ihm bitte, Philipp?«
    »Was soll er mir erklären?«, fragte Wutz alarmiert.
    Pa zierte sich ein bisschen, doch als Mary ihm einen sanften Stoß gegen den Oberarm verpasste, brach es schließlich aus ihm heraus: »Linda meint, das Ganze wäre super gegen deine Phobie.«
    »Meine Phobie?«, plapperte Wutz ihm verblüfft nach.
    »Na ja, wegen deiner krankhaften Angst vor Hunden …«
    »WAS?« In Wutz’ Gesicht entgleiste ein ICE. »Ich soll Angst vor Hunden haben? Deine Susi Sonnenschein hat doch echt den Schuss nicht gehört!«
    Damit wandte er sich um und rauschte davon.
    Keine halbe Stunde später standen Linda und Finn in unserem Billardzimmer – und mit ihnen drei Trolleys, eine riesige Sporttasche, eine Gitarre und ein Violinenkoffer!
    »Die Violine kommt auf keinen Fall in mein Zimmer!«, hatte ich gerade entschieden, als mich ein lautes Fauchen herumfahren ließ. Helena schoss mit schlackernden Ohren und nach Luft japsend quer durch den Raum – verfolgt von Gismo, dem Rächer aller übergewichtigen Kater.
    »Helena, Schnuckelchen, bleib stehen!«, rief Mary verzweifelt und sprintete auf ihren pfeildünnen Absätzen hinter den beiden her. »Wenn du nicht sofort deinen gestörten Kater einfängst, dann verpass ich ihm eins mit dem Nudelholz«, keifte
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