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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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wurden wir von Marys französischer Bulldogge Helena empfangen, die sich vor Freude wie bekloppt im Kreis drehte und dabei heiser kläffte.
    »Schneckchen, nicht doch«, versuchte Mary, sie zu beruhigen. Aufregung war nämlich Gift für Helenas überzüchtetes Bulldoggenherz. Viele Menschen auf einem Haufen auch. Deshalb war sie für die Zeugnisvergabe in Pas Kofferraum geblieben.
    Aber natürlich beruhigte sich Helena nicht. Und schon gar nicht, als Wutz sie durch die Scheibe anbellte und Mary daraufhin loskeifte, dass sie ihm gleich eine klatschen würde, wenn er so etwas noch einmal machte.
    Wutz lachte sein Reibeisenlachen und Mary hob Helena ächzend aus dem Kofferraum.
    »Ich gehe zu Fuß ins Mikado«, verkündete sie und warf Wutz einen bitterbösen Blick zu.
    »Ach, Mary«, versuchte der einzulenken. »Ich habe doch nur ein Späßchen gemacht.«
    Aber Mary war nicht mehr umzustimmen. »Dann mach deine doofen Späßchen gefälligst mit der Parkuhr und nicht mit mir und Helena.«
    »Parkuhren gibt es hier nicht mehr. Parkscheinautomaten heißen die jetzt«, erklärte Finn mit seiner typischen Besserwisserstimme.
    Linda verpasste ihm einen Stoß in die Seite, Pa verdrehte die Augen und Wutz entfuhr ein unheilvolles »Oh-oh«.
    Mary schaute kurz und ziemlich finster in Finns Richtung. Dann marschierte sie mit Helena an der Leine davon.Wir starrten ihr nach, bis sie hinter der nächsten Hausecke verschwunden war.
    »Meine Güte, Finn, musste das sein?« Linda schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
    »Was denn?« Er hob unschuldig die Schultern. »Ich habe nur darauf hingewiesen, dass es hier keine Parkuhren mehr gibt.«
    »Linda-Schatz, lass gut sein. Finn hat keine Schuld an Marys schlechter Laune.«
    Linda nickte langsam. »Vielleicht sollte ich mit Mary mal einen Bachblütenspaziergang bei meiner Freundin Angelika machen?«, überlegte sie laut.
    »Bachblütenspaziergang?«, prustete Wutz los. »Was ist das denn schon wieder für ein Schwachsinn?«
    »Das war ja klar, dass du für so etwas kein Verständnis hast«, regte sich Linda prompt auf.
    Ich blickte von Linda zu Wutz und von Wutz zu Linda. Beide hatten ihren Das-diskutieren-wir-auf-der-Stelleaus-Blick.
    Ich seufzte. Das konnte dauern. Also beschloss ich, mich ebenfalls zu Fuß auf den Weg ins Restaurant zu machen – das Mikado befand sich im Kellergeschoss des alten Rathauses und war nicht allzu weit von meiner Schule entfernt.
    »Ich geh schon mal vor«, murmelte ich in Pas Richtung. Doch der war voll und ganz damit beschäftigt, kummervoll zwischen Wutz und Linda hin und her zu schauen und beruhigend auf beide einzureden.
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern, warf meine Tasche ins Auto und machte mich aus dem Staub.
    Kaum hatte ich mich ein paar Meter entfernt, hörte ich Finn neben mir keuchen: »Renn doch nicht so!«
    »Was willst du?«, maulte ich ihn an, ohne mein Tempo zu verringern.
    »Ähm …« Finn legte den Zeigefinger oberklug an sein Kinn. »Mal überlegen … ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Ich möchte genau wie du zum Mittagessen ins Mikado.«
    Ich ersparte mir einen giftigen Kommentar und gab stattdessen ein genervtes Stöhnen von mir. Dann starrte ich wieder nach vorn und legte noch einen Zacken zu. Finn blieb mit seinen schnellen Trippelschritten den ganzen Weg über an meiner Seite.
    Kurz vorm Mikado wagte er tatsächlich noch, mich furztrocken zu fragen: »Sag mal, Rick, warum bist du eigentlich vorhin gegen die Glastür gerannt?«
    Mist!
    »Blödsinn! Bin ich gar nicht!«, gab ich zurück.
    »Da hat Nelly mir aber was ganz anderes erzählt«, erwiderte er skeptisch.
    Wumms!
    Verdammter Vogelschiss, was war bloß los mit mir? Ich brauchte nur den Namen Nelly zu hören, schon fühlte sich mein Magen an, als ob ich einen Sumoringer verschluckt hätte.
    »Rick? Was ist los mit dir? Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    Ich überlegte kurz – zu kurz für eine so schwierige Frage. Das ist jedenfalls die einzige Erklärung dafür, warum ich mich im nächsten Moment mit Vollmemmenstimme erkundigte: »Und was hat Nelly sonst noch so über mich gesagt?«
    Finn blieb abrupt stehen und blickte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Ich spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss, bis ich glühte wie ein Pavianarsch. Irgendwann konnte ich Finns Blick nicht mehr standhalten. Seufzend ließ ich den Kopf hängen und starrte auf die Spitzen meiner neuen Turnschuhe.
    »Das sind doch die Mercurial Vapor VI FG, oder? Ich wusste gar
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