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Ach so!

Ach so!

Titel: Ach so!
Autoren: Ranga Yogeshwar
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Lecks auf clevere Weise minimiert: Der Behälter in der
     Thermoskanne besteht aus dünnem Glas. Schon beim Einfüllen geht daher nicht so vielWärme für das Aufheizen des Gefäßes verloren, denn das dünne
     Glas nimmt wesentlich weniger Wärme auf als zum Beispiel ein dicker Keramikkrug. Der
     eigentliche Trick der Thermoskanne besteht jedoch darin, dass das dünne Glasgefäß
     doppelwandig ist und über ein Vakuum verfügt.
    In modernen wärmedämmenden Fenstern nutzt man ebenfalls
     Doppelglasscheiben. Zwischen den Scheiben befindet sich Luft, denn Luft ist ein
     wesentlich besserer Isolator als Glas. Der Luftraum zwischen den Scheiben wirkt
     dabei wie eine Dämmschicht. Zwei dünne Scheiben mit Luft dazwischen halten die Wärme
     sehr viel besser als eine einzelne dicke Glasscheibe. Doch bei näherer Betrachtung
     kann man die Sache noch verbessern: Die Luftmoleküle im Zwischenraum erhitzen sich
     an der wärmeren Innenscheibe und geben die Wärme an die Außenscheibe ab. Innerhalb
     der Doppelglasscheibe entsteht also auch ein Konvektionsstrom. Kluge Ingenieure
     haben daher einen idealen Abstand im Doppelglas berechnet, bei dem immer noch
     genügend Luft als Isolator vorhanden ist und trotzdem der Konvektionskreislauf
     möglichst klein bleibt.
    Ideal wäre ein Vakuum zwischen den Scheiben, doch
     für derartige Fensterscheiben wären die Produktionskosten enorm. Durch das Vakuum in
     der Thermoskanne gibt es im Innenraum keine Luftmoleküle und somit auch keinen
     Wärmetransport zwischen der Innen- und der Außenwand. Ein Vakuum ist daher der beste
     Isolator überhaupt. 4
    Und an noch einen Punkt hat man gedacht: Auffällig bei der
     Isolierkanne ist die verspiegelte Oberfläche, und auch sie hat ihren Grund: Jeder
     heiße Körper gibt nicht nur Wärme über den direkten Kontakt mit der Umgebungsluft
     ab, sondern auch einen Teil seiner Energie in Form von Wärmestrahlung. Jeder kennt
     das Phänomen: Der heiße Ofen strahlt auch, wenn man ihn nicht direkt anfasst. Die
     Innenverspiegelungmacht die Kanne zu einem Gefängnis für die
     Wärmestrahlung. Weltraumsonden sind genau aus diesem Grund oft mit einer
     reflektierenden Folie umgeben, denn ansonsten würde die Sonnenstrahlung die
     Satelliten extrem aufheizen. Mithilfe einer Wärmebildkamera erkennt man den
     spektakulären Unterschied: Die Glaskanne strahlt, wohingegen die Isolierkanne außen
     kalt ist.
    Natürlich muss man die Kanne auch fest verschließen, denn
     sonst entsteht ein weiteres Leck für die Wärme. Das Prinzip der Isolierkanne wurde
     bereits im 19. Jahrhundert vom schottischen Physiker James Dewar entwickelt. Erst
     mithilfe des »Dewar-Gefäßes« war es möglich, eiskalte flüssige Luft zu lagern. Heute
     gibt es solche Gefäße in jedem Labor und in jeder Küche: mit Doppelwand, Vakuum und
     verspiegelter Oberfläche. Die Physik dahinter ist aber kein kalter Kaffee!
    [Menü]
    Warum tränen die Augen beim Zwiebelschneiden?

    8 Das Internet ist eine Fundgrube an Tipps und
     Ideen.
    Auf jede Frage scheint das Netz eine Antwort zu haben.
     Befragt man das elektronische Orakel, was man gegen das Augenbrennen beim
     Zwiebelschälen tun kann, wird man mit einer Vielzahl von Lösungen belohnt: Da
     schälen manche mit Taucherbrille, andere unter der laufenden Dunstabzugshaube, und
     wiederum andere behalten während des Schälens einen Schluck Wasser im Mund. Da wird
     die Zwiebel gekühlt und dann unter fließendem Wasser geschält oder in warmem Wasser
     eingeweicht. Eine Dame beschreibt ein garantiert wirkungsvolles Rezept gegen ihr
     Augenbrennen: Sie lässt ihren Mann schälen!
    Doch wie kommt es überhaupt zum Brennen der Augen?
     Ungeschnittene Zwiebeln sind harmlos, doch sobald man die Zwiebel anschneidet,
     scheint sie sich mit einem beißendenDuft zu wehren. Was wir hier
     erleben, ist ein effektiver Schutzmechanismus der Natur. Pflanzen setzen sich mit
     ausgeklügelten Strategien gegen Parasiten und Pilze zur Wehr, und ihre Waffen
     reichen von Bitterstoffen und Düften bis hin zum Gift.
    In den Zwiebelzellen befinden sich zwei Inhaltsstoffe, die
     normalerweise nicht miteinander in Berührung kommen: zum einen die geruchlose
     schwefelhaltige Aminosäure Alliin. Sie befindet sich in den äußeren Zellschichten.
     Im Zellinnern versteckt sich zum anderen das Enzym Alliinase. Beim Schneiden der
     Zwiebel kommen die beiden Substanzen in Kontakt und reagieren. Das Enzym wirkt wie
     eine chemische Schere und spaltet das
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