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Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen

Titel: Accidental Witch 03 - Hexe Wider Willen
Autoren: Annette Blair
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die Schwanenhalslampe vom Nachttisch auf den Schrank, während Vickie wieder auf die offene Tür zuging und hineinspähte. „Das ist das schönste Einhorn, das ich jemals gesehen habe.“
    „Es wirkt so lebendig“, meinte Kira.
    „Es sieht toll aus.“  Und sehr vertraut,  dachte Vickie. Sie berührte das goldene, gedrehte Horn, die honigfarbene Mähne und den winzigen Drachen, der sich hinter dem Sattel zusammengerollt zu haben schien. Und sie wusste, sie berührte es nicht zum ersten Mal.
    „Der Drache sieht ziemlich zahm aus. Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte Mel, während sie einen Stuhl vor die Schranktür stellte, um sie offen zu halten.
    Vickie fuhr mit den Fingern über die mit Edelsteinen besetzten Sternchen im Zaumzeug des Einhorns. „Es muss handgeschnitzt sein, aber ich glaube, die Kufen sind nachträglich angebracht worden. An dem Loch in der Mitte sind Metallspuren zu sehen. Wahrscheinlich hat es mal auf einem Karussell gestanden. Könnt ihr es euch nicht auch in dem Erkerfenster meines Ladens vorstellen?“
    „Auf diese Weise würde
    Unsterbliche Klassiker
    zumindest ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen“, sagte Mel. „Siehst du, dein Schicksal ist ein ziemlich zahmes altes Einhorn.“
    Vickie sog tief die Luft ein. „Riechst du auch den Duft nach Lilien?“
     „Zedern“, erwiderte Mel. „Ich rieche Zedern.“
    Vickie löste das geflammte Seidenband, das um den Hals des Einhorns gebunden war, und entdeckte den Briefumschlag, der daran befestigt war. 
    „Mach ihn schon auf“, drängte Kira.
     „Ja doch“, entgegnete Vickie und zog eine Tarotkarte aus dem Umschlag, der aus Pergamentpapier gefaltet worden war.
     „Ist das nicht eine der Tarotkarten deiner Oma?“, fragte Kira. „Lili hat Omas Karten mit der Hand gedruckt. Es ist schon seit Jahren in Familienbesitz. Das hier ist die Karte der Hohepriesterin, die immer fehlte.“
     „Du meinst also, dass sie gar kein vollständiges Spiel genommen hat, wenn sie aus den Karten gelesen hat? Oh, entschuldige, das sollte keine Kritik sein.“
     „Ich habe sie einmal gefragt, ob man auch mit einem unvollständigen Spiel arbeiten könne. Sie hat geantwortet, dass man trotzdem immer das richtige Ergebnis bekommt. Alles geschieht zu seiner Zeit.“ 
    „In mystischer Hinsicht ergibt das durchaus einen Sinn“, erklärte Mel. „Was bedeutet die Karte der Hohepriesterin eigentlich?“
      Vickie war etwas schwindelig. „Ich würde sagen, das Tor zu den Träumen.“
    „Selbst mir wird es unheimlich“, sagte Kira, „wenn ich höre, was deine Oma gesagt hat. Instinktiv würde ich es so verstehen, dass sich dein Schicksal zu gegebener Zeit erfüllt.“
    Vickie schüttelte den Kopf. „Mädels, ich …“
    „Warte mal!“, unterbrach Kira sie. „Du hast Lilis Schrank aufbekommen. Also bist du eine Hexe.“
    „Das kann ich mir nicht vorstellen, nur wenn ich an die Karte der Hohepriesterin denke, muss ich gestehen, dass ich das Einhorn schon einmal gesehen habe. Ihr werdet mich jetzt für verrückt erklären, aber ich habe von ihm geträumt.“ Wie ich auf dem Karussell einen Mann geküsst habe, der einen Kilt trägt. Vickie überlief ein Schauer.
    Kira führte einen kleinen Freudentanz auf, wobei sie mit dem Zauberstab herumwedelte und ihr die Hand zum High Five hinhielt. „Willkommen in meiner Welt. Da wir gerade von Träumen sprechen – deine sind prophetisch.“
    „Moment mal“, entgegnete Mel. „Ich möchte dir nicht zu nahe treten, Kira, aber könnte es nicht sein, Vic, dass du von einem anderen Einhorn geträumt hast?“
    Vickie strich mit der Hand über die Figur. „Was glaubt ihr wohl, wie viele Einhörner es gibt, hinter deren Sattel sich ein Drache zusammengerollt hat, die Lilien um den Hals tragen und über deren Augen mein Sternzeichen Wassermann eingeritzt ist?“
    Kira schmunzelte. „Also … Magie!“
    „Meine Güte“, sagte Vickie und stemmte die Hände in die Hüfte. „Das glaubt ihr doch nicht ernsthaft.“
    „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden“, sagte Kira. „Wir testen dich.“
    Mel rollte sich auf Vickies Bett zusammen. „Falls du mich Schweben lassen willst, dann wecke mich bitte nicht. Das Baby hat mich die ganze Nacht wach gehalten.“
    Vickie grinste, und Kira hob eine Augenbraue. „Das hier ist eine total ernste Angelegenheit,  Miss  Vickie!“
    „Ernst! Das stimmt! Hab schon verstanden.“
    Mel kicherte.
    Kira runzelte die Stirn. „Als du sechs warst, wolltest du unbedingt
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