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Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen

Titel: Accidental Witch 02 - Hexen sind auch nur Menschen
Autoren: Annette Blair
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Großmutter hart auf die Schulter.
    „Autsch! Was soll das?“, fragte er ärgerlich und wandte sich um.
    „Ohne Eisbahn kein Training“, erwiderte Travis und lenkte Jasons Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Es ist kein Geld dafür da, meint Schwester Margaret.“
    Eine nichtssagende Entschuldigung erstarb Jason auf den Lippen, als der Junge ihm mit seinen kleinen, aber eisenharten Armen um den Hals fiel. „Nehmen Sie mich mit“, flüsterte Travis mit erstickter Stimme und sehr verzweifelt. „Ich möchte so gern adoptiert werden. Sie brauchen mir auch nicht Hockey beizubringen.“
    Völlig verwirrt umarmte Jason den kleinen, dünnen Körper unwillkürlich, um sein Gleichgewicht zu halten. Und als er diesen zerbrechlichen Körper in seinen muskulösen Armen spürte, überkam ihn sofort das Bedürfnis, den kleinen Kerl zu beschützen. Sein Stock fiel klappernd zu Boden, aber das war egal, denn der Würgegriff des Jungen bewahrte ihn davor, auf die Nase zu fallen — sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch im übertragenen.
    Eine alte Nonne kam herbeigeeilt und läutete mit einer Handglocke. „Bitte entschuldigen Sie ... es tut mir sehr leid“, rief sie, während sich der Schulhof bereits zu leeren begann. Sie packte Travis bei den Schultern und zerrte ihn aus Jasons Armen. „Nehmen Sie es ihm nicht übel“, bat sie. „Er fragt jeden, ob er ihn nicht mitnehmen kann.“
    Chilton reichte Jason seinen Stock.
    Er hat einen Namen und heißt Travis!, hätte Jason der Nonne am liebsten nachgerufen, als er sich erhob und zusehen musste, wie sie den Jungen hinter sich herzog. Seine grünen Augen waren weit geöffnet, und flehend sah er sich immer wieder nach Jason um.
    Die Träume und Hoffnungen hatten plötzlich ein Gesicht -schmutzig, voller Sommersprossen und ungefähr sechs Jahre alt.
    Kurz darauf ließ sich Jason neben seiner Großmutter auf den Rücksitz der Limousine fallen und holte erst einmal tief Luft. „Verfluchte Sch...“
    „Achte auf deine Ausdrucksweise!“
    „Ich treibe mich in Umkleidekabinen herum, Gram“, erwiderte Jason, während er das Bein ausstreckte und sein Knie rieb. „Glaub mir, ich achte wirklich darauf, was ich sage. Hast du ihn dafür bezahlt, dass er das macht?“
    „Sei kein Idiot und lass dich nicht von ihm beeindrucken. Du hast gehört, was Schwester Estelle gesagt hat. Travis bittet jeden, ihn zu adoptieren ... Offenbar wünscht er sich genauso sehr Eltern, wie du dir gewünscht hast, Hockey zu spielen.“
    „Was soll denn das jetzt wieder heißen?“
    Gram schüttelte den Kopf. „Was Jungen wie Travis geben können, ist mit Geld nicht zu bezahlen. Man nennt es Liebe. Und genau das bereitet dir Angst, nicht wahr?“
    Ungläubig sah Jason sie an. „Was soll mir Angst bereiten? Liebe? Na, ganz bestimmt nicht.“
    „Möglicherweise nicht. Möglicherweise hast du sie noch gar nicht kennengelernt. Wer könnte dir das vorwerfen - bei deinen Eltern. Außerdem hast du während dieser absurden PromiRealityshow Der beste Küsser von Amerika zu viele Sternchen und Models abgeknutscht.“
    „Mir war nicht klar gewesen, dass ich mich laut Vertrag zum Äffen machen musste. Du weißt genau, dass ich mich aus dieser Show nicht mehr rausziehen konnte, nachdem man eine Werbesendung für die Wizards daraus gemacht hatte. Ein für alle Mal, Gram, verschone mich damit. Ich habe das Preisgeld doch der Stiftung gespendet.“
    „Ja, und dafür sind wir auch dankbar. Aber es war nicht genug.“ „Aha ... jetzt kommt es“, bemerkte Jason erleichtert. „Komm raus mit deinen finsteren Machenschaften und lass es uns hinter uns bringen. Du raubst mir den letzten Nerv.“
    „Machenschaften? Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.“ Seine Großmutter öffnete eine von Hand gravierte ovale Puderdose aus vierundzwanzigkarätigem Gold - ein Geschenk ihres Gatten, der wieder einmal sein schlechtes Gewissen hatte beruhigen wollen - und tat so, als würde sie mithilfe des kleinen Spiegels ihr Haar richten.
    Im Stillen bewunderte Jason sie für diese unschuldig wirkende Geste. „Gram, niemand ist geschickter, wenn es um Machenschaften und Winkelzüge geht, als du.“
    „Abgesehen von dir vielleicht.“
    „Nun ja, ich habe es schließlich von einem Meister seines Fachs gelernt.“
    „Von deinem Großvater?“
    „Ja, genau.“ Jason wusste, woher er seinen Frauenverschleiß hatte. Seine Begabung für geschickte Winkelzüge allerdings kam direkt von Gram.
    „Jetzt sag es doch endlich ganz direkt,
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