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Absolute Hingabe

Absolute Hingabe

Titel: Absolute Hingabe
Autoren: Jazz Winter
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er kümmerte sich nicht darum. Mit dem Koffer in der Hand schlich er leise nach unten, lauschte und schmunzelte. Die Geräusche aus dem Zimmer klangen eindeutig. Kopfschüttelnd verließ Cedric das Haus des besten Freundes und fuhr zum Flughafen. Kurz bevor er eincheckte, meldete sich sein Handy. Eine SMS von Ruben.
    Er ist ihr verdammter Lustsklave! Ich habe eine Domse geheiratet.
    Das herzhafte Lachen aus Cedrics Kehle irritierte die freundlich lächelnde Flugbegleiterin, die sein Handgepäck prüfte.
    „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Flug, Mister Seymour.“
    „Vielen Dank.“
    Tränen lachend suchte er seinen Sitzplatz und machte es sich gemütlich. Er dachte an Emma, schloss die Augen und hoffte, sie würde noch immer dasselbe empfinden, wenn ein wenig Zeit vergangen war.
     
    Als sie aufwachte, war das Bett neben ihr schon kalt, und auch das Halsband lag nicht mehr an seinem Platz. Es zu tragen, fehlte ihr. Emma lag flach auf dem Rücken und starrte gegen die Decke. Sie fühlte sich nicht danach, aufzustehen, sich anzuziehen und zur Arbeit zu gehen. Alles wirkte falsch. Mit Schwung zwang sie sich aus dem Bett und öffnete den Kleiderschrank. Es war seltsam, wieder Hosen zu tragen. Die Unterwäsche engte sie ein und zwickte. Emma schüttelte den Kopf, zog sich die Bluse an, und ein süßer Schauer rieselte über ihren Rücken, als sie die Wunden spürte. Bevor Emma die Knöpfe schloss, lockerte sie den weißen Stoff, bis er über ihre Schulter fiel, und drehte sich vor dem Spiegel den Rücken zu. Ein schaurig schönes Muster an Striemen, die sich dunkel gefärbt hatten, zierte ihre Rückseite. Wärme erfüllte sie, weil sie an Cedric denken musste. Das seichte Brennen besaß ein Gefühl, als würde er sie berühren. Allerdings würden die Spuren, die er auf ihrer Haut zurückgelassen hatte, irgendwann verblassen und heilen. Schon jetzt bedauerte sie es, wünschte, diese Male würden niemals vergehen. Emma schloss die Bluse auf dem Weg in die Küche und schenkte Kaffee in die für Joe bestimmte Thermotasse. Das Sandwich schnitt sie in zwei Hälften und packte es ein. Auf dem Weg zur Arbeit blieb sie an der Ecke stehen, an der er sonst immer saß. Doch dieses Mal wartete er nicht auf sie. Ihr Herz schlug schneller. War ihm etwas zugestoßen? Verwirrt sah Emma sich um. Sie hoffte, ihn in  dem Strom von Menschen, der an ihr vorüberzog, zu entdecken. Jeden Morgen saß Joe genau hier, mit einer Büchse, um ein wenig für Essen zu sammeln. Das Einzige, was noch da stand, war der leere Hocker. Emma hockte sich hin, betrachtete die Leute, lauschte den Geräuschen der Straße, und wieder überkam sie das Gefühl, wie falsch das alles war.
    Sie ließ das Sandwich zurück und hoffte, dass Joe sich einfach nur verspätet hatte. Im Büro kamen ihr die Gesichter fremd vor, die sie seit zwei Jahren kannte. Donna musterte sie, runzelte ihre Stirn und folgte ihr ohne eine Begrüßung.
    „Schätzchen, du siehst aber nicht gut aus.“
    „Es ist alles okay.“
    Emma klang kühler als gewollt, doch sie schaffte es nicht, mehr zu sagen. Donna verzog sich hinter ihrer Arbeitsplatzwand. Wie hatte Emmas Alltag eigentlich ausgesehen, bevor sie Cedric getroffen hatte? Ihre tägliche Routine kannte sie, doch irgendetwas schien nicht daran interessiert zu sein, dass sie in ihr altes Leben zurückfand. Ständig tauchten Bilder vor ihrem inneren Auge auf und ständig schien Cedric ihre Gedanken zu beherrschen. Emma erinnerte sich an das wohlige Gefühl, auf diesem Stuhl zu sitzen, den rauen Stoff unter ihrem blanken Hintern zu spüren, das Halsband zu tragen und Cedric in jedem Moment so zu erleben, dass sie es kaum erwarten konnte, ihn wiederzusehen. Heute würde er nicht auf sie warten oder sie treffen. Er saß in einem Flugzeug auf dem Weg nach Hause. Als ob Emma die Entfernung spüren konnte, schien sein Einfluss zu verblassen. Sie rieb ihren Rücken an der Stuhllehne, nur um das Brennen der Spuren seiner Peitsche wieder zu empfinden.
    Die Kollegen um sie herum bewegten sich im Zeitraffer, während Emma sich in einem Nimbus aus Leere, Sehnsucht und Überflüssigkeit gefangen sah. War sie krank? Hatte sie die Verstand verloren? Als Emma das nächste Mal auf die Uhr sah, war es später Nachmittag, und sie konnte sich nicht daran erinnern, die Briefe in ihrer Ablage geschrieben zu haben. Als wäre sie eine Maschine, die nur noch funktionierte. Sie fühlte sich grauenvoll, betäubt und unwirklich.
    Panisch verließ sie das Büro und
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