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Abnehmen ohne Jojo-Effekt

Abnehmen ohne Jojo-Effekt

Titel: Abnehmen ohne Jojo-Effekt
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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Alter schon kalt und trocken geworden ist und dazu neigt, demnächst zu Staub zerfallen zu wollen. Stellen wir uns vor, dass dieser Mensch jeden Morgen Latwerge und damit etwas Feuchtes und Warmes zu sich nimmt und wir können uns vorstellen, dass er sich besser fühlen wird, da die Elemente nun in ihm besser gemischt sind, stärker in Harmonie treten, selbst wenn man natürlich aus einem älteren Menschen keinen jungen mehr machen kann.
     
    Die Aufgabe der Medizin kann es ja nicht sein, die Natur zu übertölpeln zu versuchen. Egal, was wir dabei anstellen: Wir werden immer lebende Wesen bleiben, die sich durch Zauberkraft aus toten Materialien zusammensetzen, sich entfalten, blühen und Früchte bringen und dann wieder verwelken. Was die Medizin kann, ist die Entfaltung und das fruchtbar werden zu fördern und das Verwelken zu verlangsamen. Wollen wir das aber tun, dann müssen wir versuchen, Heilmittel, die uns aus der Vergangenheit erreichen, genau zu verstehen, und unsere Kenntnisse zu vertiefen. Denn was Medizin bedeutet, haben wir in fünfhundert Jahren des Forschens und großer technischer Fortschritte noch nicht verstanden. Wahrscheinlich werden noch hundert oder fünfhundert Jahre vergehen müssen, bis wir zu dem aufschließen, was ein Hippokrates oder Galen wusste.
     
    Nehmen wir also noch einmal die Bruchstücke der Vergangenheit in die Hand und betrachten wir sie am Beispiel der Latwerge. Was wissen wir noch über sie? Das Wort Latwerge soll vom Lateinischen Electuarium abgewandelt sein, ein Begriff für einen steifen Brei, der zur medizinischen Einnahme gedacht war. Die Ärzte des Altertums werden viel gekocht haben. Im Prinzip kann man jedes Lebewesen oder jeden Teil eines Lebewesens zur Latwerge machen, indem man es oder ihn in einen Kochtopf gibt und so lange köcheln lässt, bis ein brauner Brei daraus entstanden ist. Man nimmt das trockene und warme Element des Feuers und das kühle und feuchte Element des Wassers, erhitzt dieses, bringt dieses zum Köcheln und hat etwas Warmes und Feuchtes, das das Element Luft an sich verkörpert.
    Kochen ist also Luftzufuhr im doppelten Sinn. Einerseits, auf einer chemisch-physikalischen Ebene, haben wir die Oxidation, also die Durchwirkung von Stoffen mit Sauerstoff, das ja bei uns auch über die Lunge das Lebenselixier schlechthin wird. Aber es ich auch das Element Luft, mit dem sich Körper beschicken lassen. Wer Nahrungsmittel kocht, reicht sie mit dem Element Luft an und vollzieht nach, was auch Gott bei der Schöpfung mit den kalten und trocan noch Q trocan nkenen Mineralien gemacht hat. Medizinisch gesehen ist Kochen also gut. Wer es aber übertreibt, überfordert die Aufnahmefähigkeit der dabei behandelten Gewebe. Verbrennt man Nahrungsmittel, treibt man ihnen die belebende Wirkung aus und schafft totes Material, das auch Tod bringt, also vererdet. Die Kunst des Kochens liegt also darin, möglichst langsam und vorsichtig zu Erwärmen. Spitzenköche wissen, dass im sachten Köcheln auch das Geheimnis wohlschmeckender Speisen liegt.
     
    Die Latwerge stellt sich in dem Zusammenhang als Gipfel der Kochkunst dar. Denn nur dann, wenn man das „Köcheln“ perfektioniert, schmeckt sie auch gut. Tut sie das aber, dann wird sie zur Arznei. Und das gilt sicherlich für alle Latwergen. Vor allem aber für jene, die reife Früchte einkochen, die ja an sich das Element Luft verkörpern und durch eine weitere „Verluftung“ noch intensiver das Lebensgeheimnis speichern.
     
    Wer in mehrere hundert Jahre alten medizinischen Rezeptbüchern blättert, wird schnell feststellen, dass die Latwerge als Arznei in ihnen einen großen Platz einnimmt. Prinzipiell wurde zwischen dem Electuarium aromaticum und dem Electuarium lenitivum unterschieden, also der würzigen und der sanften Latwerge. Lenis heißt sanft, wenn man aber im alten Raum ausdrücken wollte, dass etwas abführend wirken sollte, nannte man es ein Lenitivum. Sanft und abführend, also Wasser aus dem Körper austreibend ist also medizinisch gesehen das Gleiche. In der Sprache der Elemente ist sanft und abführend luftig, nämlich Wärme und Feuchtigkeit zuführend. Dadurch kommt es nämlich zu einer Erwärmung des Körpers, die sich auch durch eine Verflüssigung der Darmausscheidungen ausdrücken kann. Denn die Stuhlverstopfung im Alters, diese Form der „Vererdung“, bei der sich im Körper sogar Kotsteine bilden können, ist eben nicht normal, sondern Ausdruck eines Mangels am feuchtwarmen Element Luft
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