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Abgründig (German Edition)

Abgründig (German Edition)

Titel: Abgründig (German Edition)
Autoren: Arno Strobel
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Zähneputzen, eine halbe Stunde später lagen alle in ihren Betten. Nur Denis fehlte noch immer, wie Tim mit einem Blick auf sein Bett feststellte, bevor er sich zum Schlafen umdrehte.
    Er hoffte, die Nacht würde ohne Komplikationen verlaufen, und dabei dachte er nicht an Denis …
    Am Morgen sah Tim sich gleich nach dem Aufwachen in seinem Bett um, schlug die Decke zurück und betrachtete seine Füße. Erleichtert registrierte er, dass alles in Ordnung zu sein schien.
    Auch Denis lag in seinem Bett und niemand hatte Lust ihn zu fragen, wo er gewesen war.
    Der Tag begann nach dem Frühstück zunächst noch recht interessant mit einer kleinen Wanderung rund um Grainau, bei der sie in fünf Gruppen aufgeteilt wurden, die jeweils mit einem Betreuer loszogen.
    Tim schaffte es, in Lenas Gruppe zu landen, zu der auch Jenny und Denis gehörten.
    Ralf war unter anderem gemeinsam mit Janik, Julia, Fabian, Sebastian und Lucas unterwegs.
    Sie legten etwa sechs Kilometer zurück und bekamen dabei einen Eindruck von der Gegend rund um Grainau. Der Weg führte sie an einer Reihe Gärten vorbei, knickte kurz dahinter ab und verlief ein Stück weit bergauf in den Wald. Über schmale Trampelpfade ging es steil in die Höhe, bis sie den Wald verließen und durch eine breite Wiese wieder bergab streiften.
    Tim und Lena waren während der ganzen Zeit nie allein, meist lief Jenny neben ihnen, hier und da auch Jugendliche aus den anderen Unterkünften. Sie erzählten sich gegenseitig von Schule, Freundinnen und Freunden und was sie in ihrer Freizeit unternahmen. Denis schlenderte meist allein ein gutes Stück hinter der Gruppe her. Eine Weile blieben sie an einem kleinen alten Friedhof mit verwitterten Holzkreuzen stehen, deren Inschriften kaum noch lesbar waren, bevor sie sich schließlich in einem großen Bogen auf den Rückweg machten.
    Nachdem sie von dem kleinen Friedhof aufgebrochen waren, ließ Tim sich zurückfallen, um auf Denis zu warten. Als der ihn erreicht hatte, nickte Tim ihm schlicht zu, sagte: »Hi«, und ging neben ihm her.
    Erst fünf Minuten später schaute Tim schließlich zu Denis hinüber und fragte: »Verrätst du mir, warum du dich aus allem ausschließt? Ich meine, was macht es für einen Sinn, in ein Feriencamp zu fahren und sich dann aus allem auszuklinken?«
    Es verging einige Zeit, bis Denis antwortete: »Vielleicht hab ich einfach keinen Bock auf diesen Campmist?«
    »Warum bist du dann hier? Gestern Abend warst du auch der Einzige aus unserer Hütte, der nicht mitgefeiert hat. Wo warst du denn den ganzen Abend?«
    Nun blieb Denis stehen und sah Tim zum ersten Mal direkt an. »Das geht dich ’nen Scheiß an, Alter.«
    Tim war von Denis’ Reaktion überrascht. Er hatte es nur gut gemeint und Denis verhielt sich wie der letzte Idiot. Er spürte, wie Ärger in ihm aufstieg, sagte knapp: »Dann eben nicht«, und beschleunigte seine Schritte, bis er Lena und Jenny wieder eingeholt hatte.
    Als sie wieder im Camp ankamen, war es Zeit für das Mittagessen. Danach hatten sie eine halbe Stunde Pause, bevor sie sich mit ihrer Ausrüstung an den Kletterwänden trafen. Dort geschah dann tatsächlich ziemlich genau das, was Ralf vorausgesagt hatte. Sie verbrachten den ganzen Nachmittag damit, angeseilt und mit Helm auf dem Kopf, immer und immer wieder die kleinen Kletterwände hochzugehen. Dabei sicherten sie sich gegenseitig, wechselten die Partner und begannen von vorn.
    Die erste Stunde fand Tim noch recht spannend, weil er viele neue Dinge kennenlernte, doch dann wurde es selbst ihm langweilig.
    Ralf und die anderen ihrer Gruppe meckerten schon eine ganze Weile herum. Sie versuchten, die Betreuer dazu zu bewegen, nur mit den Kleinen und denjenigen weiterzumachen, die Spaß an den kleinen Wänden hatten, blieben damit aber erfolglos. Die Betreuer waren selbst noch sehr jung und wagten es nicht, eigenmächtig Entscheidungen zu treffen.
    Als sie gegen fünf schließlich zu ihren Hütten trotteten, sagte Ralf zu Tim: »Toller Tag, oder?«
    »Ist ja schon gut, du hattest recht. Trotzdem halte ich nichts davon, einfach abzuhauen.«
    »Also ich denke, ich werde mitkommen«, meinte Lena schräg hinter ihm. »Auf so was wie heute Nachmittag habe ich auch keine Lust mehr.«
    Am Abend beschlossen sie, sich am nächsten Morgen um fünf Uhr früh zwischen den Unterkünften der Jungs zu treffen und von dort aus aufzubrechen.
    Alle außer Denis erklärten, sie wollten mitkommen. Auch Tim.
    Beim Abendessen belegten sie sich Brote
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