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Abgründig (German Edition)

Abgründig (German Edition)

Titel: Abgründig (German Edition)
Autoren: Arno Strobel
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uns aus und machen eine Bergtour, während die Kinder hier im Camp bleiben.«
    »Du willst einfach abhauen?« Tim sah zu Sebastian, Janik und Fabian. »Und ihr wollt da mitmachen?«
    »Klar, warum denn nicht?«, sagte Sebastian und stellte sich demonstrativ hinter Ralf.
    »Und was ist, wenn die uns am nächsten Tag alle nach Hause schicken?«
    Ralf winkte ab. »Ach, Quatsch, das machen die nicht. Dann müssten die erst mal erklären, wie eine ganze Gruppe klammheimlich verschwinden konnte.«
    »Außerdem, du weißt doch: No risk, no fun«, setzte Janik schmunzelnd hinzu.
    Tim hatte seine Zweifel. »Ich war noch nie in den Bergen, vom Klettern habe ich keine Ahnung. Ich fände es gut, erst mal klein anzufangen.«
    Ralfs Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Ich hab dir doch heute Morgen schon gesagt: Halte dich an mich, dann kann dir nichts passieren.«
    Tim sah zu Denis, dessen Gesicht ebenso ausdruckslos war wie zuvor. »Was ist mit dir? Machst du da mit?«
    Langsam, fast wie in Zeitlupe, schob Denis seinen Stuhl zurück, stand auf und sah von Ralf zu Tim. »Wobei? Aus dem Camp weglaufen? Großes Abenteuer und so?« Er stieß ein humorloses Lachen aus. »Mann, ihr habt Probleme …« Er wandte sich ab, legte sich auf sein Bett und zeigte ihnen wieder den Rücken.
    »Genau, das sehe ich …«, setzte Tim an, wurde aber von Ralf unterbrochen.
    Er hob die Hand und sagte: »Nein, warte. Lass uns heute Abend darüber reden, wenn die Mädels dabei sind. Ich denke, die sind für ein kleines Bergabenteuer zu haben und machen sich nicht gleich vor Angst in die Hosen.«
    Tim lugte zu Fabian, doch der wich seinem Blick aus.
    »Also gut«, sagte er, wieder an Ralf gewandt. »Besprechen wir es heute Abend. Aber ich kann dir jetzt schon sagen, dass das nichts ändern wird.«
    »Die kleine Lena kommt vielleicht auch mit«, sagte Sebastian. »Das wirst du dir doch nicht entgehen lassen, Timmi?«
    »Tu mir den Gefallen und nenn mich nicht Timmi, ja? Außerdem ist es mir egal, ob die Mädchen mitmachen.«
    Im nächsten Moment musste er sich allerdings selbst eingestehen, dass das nicht stimmte und Sebastian in diesem Punkt recht hatte.

4
    Um Viertel nach sieben waren sie vom Abendessen zurück und wenig später kamen die Mädchen herüber. Sie waren nur zu dritt. Sarah, mit fünfzehn die Jüngste, hatte eine Freundin in der anderen Mädchenunterkunft gefunden und verbrachte ihre Zeit nur noch mit ihr. Denis war nach dem Essen verschwunden, und niemand wusste, wo er gerade steckte.
    Janik und Ralf hatten die Cola- und Orangensaftflaschen auf der Tischmitte aufgebaut und daneben einen Turm aus Plastikbechern gestellt. Währenddessen verteilte Lucas, den Ralf mitgebracht hatte, Tüten mit Knabbereien auf dem Tisch.
    Tims Herz machte einen Satz, als Lena sich gegen das Gestell des Bettes lehnte, auf dem er saß, sodass sie nur einen Meter von ihm entfernt war.
    Als Ralf an Janiks Schrank trat und mit einer Flasche weißen Rum zurückkam, sahen die Mädchen sich mit großen Augen an.
    Janik ließ geräuschvoll eine Hand auf die Tischplatte fallen und sagte: »Endlich gibt’s was Anständiges zu trinken.«
    Das sah Tim anders. Er fand es ziemlich unverschämt von Ralf, dieses Zeug in ihrer Unterkunft zu deponieren. »Leute, was soll denn der Mist? Wenn die Betreuer was davon mitbekommen, schmeißen die uns raus. Alkohol ist im Camp strikt verboten.«
    »Wie bist du denn drauf?« Sebastian griff sich demonstrativ die Rumflasche und goss seinen Becher zu einem Viertel damit voll. »Nun mach dir mal nicht ins Hemd. Wie sollen die das denn merken?«
    Er stellte die Flasche zurück und füllte den Becher mit Cola auf. »Außerdem hat die Flasche ja nicht in deinem Schrank gestanden, was regst du dich also auf? Trink lieber was.«
    »Nein danke.«
    »Du trinkst keinen Alkohol?«
    »Nicht in einem Jugendcamp, in dem er strikt verboten ist.«
    Tim dachte daran, dass es noch einen weiteren Grund gab, warum er keinen hochprozentigen Alkohol trinken wollte: Er wusste, wozu das führen konnte, und davor hatte er Angst. Hier war das so ziemlich das Letzte, was er brauchen konnte …
    »Wie auch immer, das kann ja jeder für sich entscheiden«, mischte Ralf sich ein. »Also Mädels, was möchtet ihr trinken?«
    Alle drei entschieden sich für Orangensaft, Tim und Fabian begnügten sich mit Cola. Nachdem alle mit Getränken versorgt waren, kam Ralf schnell zum Thema. »Was haltet ihr denn so vom Programm der nächsten Tage?«, wandte er sich an
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