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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer
Autoren: Cabot Meg
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besseren Grund geben? Gott, wie romantisch …
    Oh, Moment, der Typ mit dem Handy ist derselbe Kerl, der eben vor mir an der Kasse im Duty Free Shop stand! Der die Augen verdreht hat, weil ich so viel Wasser gekauft habe.
Offenbar hat er nicht die aktuelle Ausgabe von Shape gelesen. Darin steht nämlich, dass man im Flugzeug viel Flüssigkeit verliert und dass man umgerechnet das halbe Körpergewicht in Wasser trinken sollte während eines Flugs, um einen Jetlag zu vermeiden.
    Okay, an Bord bekommt man Wasser, aber ist es auch gutes? Ich meine, so gut wie Aquafina? Wahrscheinlich nicht. Ich habe diese Verbrauchersendung auf Channel 4 gesehen, in der sie Wasser aus einem Flugzeug im Labor untersucht haben, und es war voller Mikroben! Okay, das Wasser stammte aus dem Hahn in der Bordtoilette, das wohl niemand freiwillig trinken würde, aber trotzdem.
    MEINE Eltern würden mich sicher umbringen, Holly, wenn ich tun würde, was du tust. Durchbrennen, meine ich. Und dann noch ausgerechnet nach Italien. Aber das sieht dir mal wieder total ähnlich, Holly. Gott, du hast so ein Glück. Mark ist so … bodenständig. Mark, ich weiß, ich habe es dir anfangs mit deinem Science-Fiction-Fimmel und so schwer gemacht, aber im Ernst, würde ich einen Mann kennenlernen wie …
    O mein Gott! Der Kerl hätte fast sein Handy nach einem dieser kleinen Shuttle-Züge geworfen, die die älteren Leute zu den Gates bringen! Und das nur, weil der Fahrer diesen Rückwärtsgangpiepton ausgelöst hat, um dem Kerl zu signalisieren, dass er im Weg steht. Gott, zwickt den etwas im Slip? Obwohl er nicht aussieht wie ein Slipträger. Eher wie ein Feinripp- oder vielleicht auch Boxershortsträger.
    O nein. Wie kann ich Holly und Mark dieses Tagebuch geben, wenn ich darin Überlegungen über die Unterwäsche von irgendeinem x-beliebigen Kerl anstelle???
    Aber was soll ich den beiden dann schenken? Bestimmt keine Kerzenhalter oder so etwas. Hier geht es um HOLLY. Also brauche ich etwas BESONDERES.

    Na gut, das mit der Unterwäsche war ein Ausrutscher. Es macht euch doch nichts aus, Leute, oder? Ich meine, ist ja nur Unterwäsche.
    Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Mark. Supersüß, auch wenn er dich immer zu diesen Star-Trek-Next-Generation-Serienmarathons zwingt, Holl. Und so vernünftig, mit seiner Gesundheitskolumne. Was mich daran erinnert, dass ich ihm mal diesen Leberfleck auf meinem Ellenbogen zeigen muss. Gott, Holly, du hast so ein Glück, du kannst jederzeit gratis deine Leberflecke untersuchen lassen. Warum finde ich keinen Mann mit so einer nützlichen Fähigkeit? Das Einzige, was Malcolm kann, ist, mich bei Vice City zu schlagen. Und wofür ist das gut? Kann ein High Score bei Vice City vor einem lebensgefährlichen Karzinom retten? Nein.
    Okay, das kann ich jetzt endgültig knicken mit dem Geschenk für Holly und Mark. Was stimmt nicht mit mir?
    Der Kerl mit dem Handy hat einfach aufgelegt, mit wem auch immer er gesprochen hat. Ich hörte ihn nur noch schreien »Das ist unverzeihlich!«, aber mehr konnte ich nicht verstehen, weil die hier CNN so laut aufgedreht haben. Jetzt hat er sein BlackBerry herausgeholt. Er tippt wild darauf herum. Ich werde nie fähig sein, so schnell auf meinem zu tippen.
    Aber vielleicht ist das ja gut so. Der Kerl mit dem Handy ist ein klassisches Beispiel für eine Typ A Persönlichkeit, wie in der letzten Shape beschrieben. Ich kann FÖRMLICH sehen, wie sein Blutdruck in die Höhe schießt. Ich hoffe, er bekommt keinen Schlaganfall im Flieger. Obwohl es mir nichts ausmachen würde, ihm eine Mund-zu-Mund-Beatmung zugeben.
    O mein Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das gerade geschrieben habe.
    Aber er ist wirklich süß. Ich meine, wenn man auf große, kantige, aschblonde Drei-Tage-Bart-Typen mit durchdringenden
blauen Augen steht, die wissen, wie man ein BlackBerry benutzt.
    Okay. Jetzt kann ich es mir definitiv abschminken, Holly und Mark das Tagebuch zur Hochzeit zu schenken.
    Oh, Moment, ich kann ja einfach die Seiten mit meinen Kommentaren über den Handyfreak herausreißen. Oder sie mit einem Filzstift schwärzen. Oder vielleicht sollte ich Holly und Mark stattdessen einfach einen hübschen Bilderrahmen von Tiffany kaufen. Aber das ist irgendwie ein lasches Hochzeitsgeschenk für jemanden, der einem so oft die Haare aus dem Gesicht gehalten hat, wenn man vom Tequila kotzen musste.
    Obwohl ich mich natürlich oft genug revanchiert habe, wie erst neulich, Freitagabend, als das ganze Feuilleton ihren
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