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Aber bitte fuer immer

Aber bitte fuer immer

Titel: Aber bitte fuer immer
Autoren: Cabot Meg
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hat, ihn zu bekommen. Was soll das mit den Warteschlangen hier? Ich meine, ernsthaft, könnten die nicht mehr Zollschalter aufmachen als nur den einen? Vor uns in der Schlange standen bestimmt um die dreihundert Leute. So etwas würde es in den USA NIEMALS geben. Ich meine, Amerikaner würden sich das nicht gefallen lassen.
    So hatte ich zumindest die Gelegenheit, mich umzuschauen und sofort zu erkennen, dass ich die falschen Schuhe anhatte für dieses Land. NIEMAND hier trägt Sandalen von Steve Madden. NIEMAND. Die Italienerinnen tragen zwar auch Sandalen, aber mit frechen Spitzen vorn und winzigen Absätzen. Außerdem tragen sie alle lange Hosen, aber nicht Jeans wie Holly und ich, und einen Kaschmirschal, der lässig über die Schulter geworfen wird, obwohl der Wetterbericht vierundzwanzig Grad für die nächsten paar Tage angekündigt hat.
    Was hat es also damit auf sich?
    Außerdem war es ein bisschen befremdend, als der Zollbeamte mich fragte »Und wo werden Sie wohnen in Italien?«, und ich antwortete »Le Marche«, in der Hoffnung, es richtig ausgesprochen zu haben, woraufhin der Mann das Gesicht verzog und erwiderte »Was wollen Sie denn DA?«
    Offen gesagt bezweifle ich, dass er mir mit seinem Kommentar über unser Ziel ohne Verzögerung und Behinderung
die Einreise in sein Land gewährte, obwohl in meinem Pass etwas anderes steht.
    Außerdem hat er Unrecht. Holly hat immer gesagt, das Haus ihres Onkels stehe in der schönsten Gegend Italiens. Okay, laut meines Reiseführers ist Le Marche nicht sehr bekannt. Aber Hollys Onkel schien es dort gut genug zu gefallen, um eine Million für eine alte Villa aus dem 16. Jahrhundert auszugeben.
    Was soll einem daran nicht gefallen? »Le Marche liegt an der Ostküste von Mittelitalien, ist durchzogen vom Apennin (bekannt für seine kahlen Gebirgsspitzen und seine spektakulären Schluchten), der eine natürliche Grenze bildet zu Umbrien und der Toskana. Die Gebiete in Küstennähe sind berühmt für ihre fruchtbare, grüne Hügellandschaft und ihre historischen Kleinstädte.«
    So steht es zumindest in meinem Reiseführer.
    Okay, mag sein, dass die Gegend nicht superbeliebt ist außer bei Italienern (abgesehen von dem Zollbeamten). Aber mein Reiseführer schwärmt vor allem von ihrer unberührten Schönheit …
    Egal. Warum ist meine Tasche eigentlich immer die letzte auf dem verdammten Gepäckband? Und warum lacht Cal sich bei ihrem Anblick schlapp? Meine Tasche ist nicht zum Lachen. Okay, ich habe den Kopf von WONDERCAT daraufgemalt. Aber nur, weil es eine schwarze Reisetasche auf Rollen ist und es circa fünf Milliarden andere schwarze Reisetaschen auf Rollen gibt. Wenigstens kann ich so meine von den anderen aus einer Entfernung von hundert Metern unterscheiden.
    Außerdem ist meine Tasche klein. Ich meine, ich musste ja auch kein Brautkleid darin unterbringen. Nur weil ER mit einem kleinen Rucksack auskommt, dieser Mr. Jetset-Weltreisende, braucht er sich nicht über mich lustig zu machen!

    Oh, da ist der Taxistand, ENDLICH. Ich kann es kaum erwarten, ins Hotel zu kommen und mich auszuruhen. Auch wenn es hier erst zehn Uhr morgens ist. Ich bin so MÜDE …
    Was ist das für ein ständiges Piepen, das aus meiner Tasche kommt? Nicht nur aus meiner … Bei allen piept es!

    Von: Claire Harris
An: Jane Harris
Betreff: Du
    Ich hoffe, dieses Ding hier funktioniert! Du hast gesagt, du kannst in Italien E-Mails empfangen, hoffentlich kommt die hier an.
    Bei uns ist alles okay, mach dir keine Sorgen. Nun ja, dein Vater hat wieder im Häcksler festgesteckt, aber er trug seine Schutzhandschuhe. So ist nur eine Klinge abgebrochen, aber seine Finger sind noch alle dran. Er ist manchmal so vergesslich!
     
    Egal, ich weiß ja, ich darf nicht mit Hollys Mutter über die heimliche Hochzeit sprechen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, ich habe kein Sterbenswörtchen verraten, obwohl ich Marie gestern Abend im Bücherclub gesehen habe und sie den Tränen nahe war, als wir über die Szene diskutierten, in der das Paar im Buch heiratet – übrigens wieder ein gutes von diesem netten Mann, der Zeit im Wind geschrieben hat … Ein großes Talent. Aber warum lässt er seine Figuren immer am Schluss sterben?
     
    Als wir fragten, was los sei, sagte die arme Marie, sie habe sich immer nur gewünscht, dass Holly in festen Händen ist. Du weißt ja selbst, dass Holly früher ihre Haare lila färbte und Piercings trug und mit den
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