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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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Nashiva, Weib, nashiva !«
    »Ja doch!« sagte die Frau und fing an, die Bündel zu packen.
     
    In Camargo im Staate Chihuahua in Mexiko verkaufte ein Autoschlosser sein Geschäft (eine wacklige Werkbank unter einem schattenspendenden Baum) für hundert Dollar und befahl seiner Frau zu packen – sie gingen weg, sagte er.
    »Weg von hier, wo das Geschäft so gut geht?« fragte sie.
    »Ich habe nur einen Wagen zu reparieren, und den krieg ich nicht hin«, sagte der Mann.
    »Aber wenn du den Wagen lange genug behältst, dann wird der Mann bezahlen, bloß damit du ihn wieder zusammenbaust, auch wenn du ihn nicht repariert hast. So hast du’s doch auch letztesmal gemacht. Und dann hast du doch noch ein Pferd zu beschlagen.«
    »Ich habe Angst vor diesem Pferd. Auf jeden Fall ist es wieder da. Los, wir hauen ab!«
    »Weißt du sicher, daß wir es finden können?«
    »Sicher weiß ich natürlich gar nichts. Wir werden in unserem Planwagen fahren, und unser krankes Pferd wird uns ziehen.«
    »Warum sollen wir mit dem Planwagen fahren? Wir haben doch sowas wie ein Auto?«
    »Ich weiß nicht warum. Aber wir fahren im Planwagen, und ich werde das große alte Hufeisen ans Spritzbrett nageln.«
    Auf einem Rummelplatz in Nebraska steckte ein Lazadives den Kopf aus dem Zelt und schnüffelte in der Luft.
    »Es ist wieder da«, sagte er, »ich habe immer gesagt, daß wir es merken würden. Sind noch mehr Romani hier?«
    »Ich habe selbst ein bißchen rart in mir«, sagte ein Kumpel. »Dieser narvelengero dives ist ja sowieso nur ein Zweigroschengeschäft.
    Wir sagen dem Boß, er soll es sich in den eher stecken, und dann hauen wir ab.«
     
    In Tulsa im Staate Oklahoma kündigte ein Gebrauchtwagenhändler namens Gipsy Red den allertollsten Ausverkauf an: »Alles umsonst! Ich geh weg von hier! Holt euch die Papiere und fahrt los! Neun fast neue Schlitten und dreißig noch ganz gute! Alle umsonst!«
    »Denken Sie, wir sind verrückt?« fragten die Leute. »Da ist doch bestimmt ein Haken dabei.«
    Red legte die Papiere vor jeden Wagen und tat einen Ziegelstein obendrauf. Er stieg in das schlechteste Auto des ganzen Lagers und fuhr weg – für immer.
    »Alle umsonst!« schrie er nochmal, als er losfuhr. »Nehmt die Papiere und fahrt die Schlitten weg!«
    Sie stehen immer noch da. Denken Sie, die Leute sind so dumm, daß sie auf was reinfallen, bei dem möglicherweise ein Haken ist?
     
    In Galvestone fragte eine Kellnerin namens Margaret bei den Seeleuten herum, wie sie am besten eine Passage nach Karachi bekommen könnte.
    »Warum ausgerechnet Karachi?« fragte ein Matrose.
    »Ich dachte, das wäre der nächste große Hafen«, sagte sie. »Es ist wieder da, weißt du.«
    »Irgendwie habe ich heute morgen auch gespürt, daß es wieder da ist«, sagte er. »Ich bin selber chal. Sicher, wir finden schon einen Pott, der dahin geht.«
     
    Lazadives, Dukkerin-Frauen, Kakki-boskros, Hegedusies, Clowns, Agenten, Grafen von Condom, Herzöge von Klein-Ägypten in tausend Städten und Dörfern parvellten ihren Brassel zusammen und machten sich reisefertig.
    In allen Ländern faßten einzelne Männer und ganze Familien plötzliche Entschlüsse. Athinganoi sammelten sich in den Hügeln oberhalb Salonikis in Griechenland; ihre Brüder aus Serbien, Albanien und vom Rhodope-Gebirge in Bulgarien stießen zu ihnen. Norditalienische Zingaris sammelten sich bei Pavia und zogen nach Genua, um zu Schiff zu gehen. Portugiesische Boemios zogen nach Porto und Lissabon. Die Gitanos aus Andalusien und ganz Süd-Spanien kamen nach Sanlucar und Malaga. Zigeuner aus Thüringen und Jenisch aus Hannover strömten nach Hamburg, um Schiffspassage zu finden. Gioboga und ihre mischblütigen Vettern, die Sheltas aus jedem cnoc und coill Irlands fanden Schiffe in Dublin, Limerick und Bantry.
    Die Tsigani aus dem Südosten Europas begannen, auf dem Landwege nach Osten zu ziehen. Die Menschen fuhren von zweihundert Häfen aller Erdteile und über tausend zum Teil längst vergessene Landstraßen.
    Balauros, Kalo, Nanusch, Melelo, Tsiganis, Moros, Romani, Flamencos, Cicaras – das vielnamige Volk fuhr zu Tausenden. Die Romani rai war unterwegs. Die zwei Millionen Zigeuner der Welt gingen nach Hause.
     
    Im Institut konferierte der Professor Gregor Smirnow mit seinen Kollegen und Freunden. »Sie erinnern sich an die Arbeit, die ich vor einigen Jahren veröffentlicht habe«, sagte er, »in der ich die Hypothese aufstellte, daß vor mehr als tausend Jahren Raumwesen auf
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