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52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona

Titel: 52 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 04 - Arizona
Autoren: Karl May
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mich hoffen, daß wir bald etwas von Adler sehen oder wenigstens hören werden.“
    „Mein Gott! Welch ein Zufall!“
    „Es ist kein Zufall. Es thront über der Erde ein gerechter Gott, der die Gedanken und Füße der Menschen leitet. Er ist es, der diesen Schurken in unsere Hand gegeben hat. Jetzt aber weiter. Einen Raum für die anderen.“
    Wilkins schloß einige Türen auf, und Steinbach trat in die Gewölbe. Sie waren weit über Mannshöhe und boten nichts als die nackten Mauern. Auch der Boden bestand aus starken Steinen. Beim Schein des Lichts gewahrte Steinbach in der Mitte der Decke ein Loch. Er erkundigte sich:
    „Dient dieses Loch der Ventilation?“
    „Ja, es hat aber auch noch einen anderen Zweck. Es führt nämlich in ein kleines Parterregemach und ist dort durch einen Stein verdeckt. Hebt man denselben auf und legt das Ohr an das Loch, so hört man jedes Wort, das hier gesprochen und selbst nur geflüstert wird.“
    „Das ist von großem Vorteil für uns. Wir können da leicht erfahren, was sie uns verschweigen wollen. Eigentlich wollte ich Newton allein sprechen, aber es kommt mir darauf an, zu erfahren, wo und wie ich Walker, der ihn geschickt hat, finden kann. Stecken wir ihn mit den anderen zusammen, so werden sie davon sprechen, und wir hören es. Also mag er mit ihnen hier eingeschlossen werden. Damit sie nicht erraten können, wo sie sich befinden, führen wir sie mit verbundenen Augen hierher. Aber da muß auch bereits ein Lauscher oben am Loch liegen.“
    „Wer?“
    „Hm! Es gilt heute, zu handeln. Zum Lauschen können wir nur einen nehmen, der zu entbehren ist.“
    „Den Förster oder seinen Sohn?“
    „Nein. Beide sind des Englischen nicht recht mächtig und übrigens hier unbekannt. Die Gefangenen werden Namen bringen und über Verhältnisse sprechen, die zu verstehen man Westmann sein muß. Ich werde den langen Tim an das Loch postieren.“
    Sie begaben sich wieder nach oben. Dort fanden sie den dicken Sam noch dabei, die Gefangenen auszufragen. Er wollte soeben wissen, wo sie ihre Pferde stehen hätten. Sie sagten es ihm jedoch nicht.
    „Mögen sie schweigen“, meinte der Häuptling. „Die ‚Starke Hand‘ ist hinter ihnen her und weiß alles. Sie haben einen Mann mit den Pferden bei den vier Pferden zurückgelassen, die jenseits des Felsenrandes stehen. Ich werde sie holen, und der ‚Dicke Bauch‘ und die beiden Itseh werden mich begleiten.“
    „Itseh? Was bedeutet das?“ fragte Sam.
    „Es bedeutet soviel wie Hölzer“, antwortete Steinbach lachend.
    „Hölzer? Wen meint er damit?“
    „Natürlich Jim und Tim.“
    „Sapperment! Darauf könnt ihr euch viel einbilden, ihr zwei. Also Hölzer seid ihr! Hm! Nicht übel! Gut, wir gehen mit.“
    „Tim wird hierbleiben, ich brauche ihn.“
    „Wozu? Ihr spielt wirklich den Kommandanten, Master Steinbach. Übrigens, wie kommt Ihr denn dazu, zu wissen, was Itseh und Entschar-til bedeutet? Ich wußte es nicht, trotzdem ich mich gut auf Indianerdialekte verstehe, und Ihr als Neuling wißt es. Das kann ich nicht begreifen.“
    „Es hat mir einmal davon geträumt.“
    „So! Also ein altes Traumbuch seid Ihr? Na, meinetwegen. Jetzt aber fort mit den Gefangenen.“
    Tim wurde an seinen Posten plaziert. Er entfernte den Stein, legte sich lang ausgestreckt auf den Boden hin und hielt das Ohr an das Loch. Dann wurden die Bushwhackers in das Gewölbe geschafft und dort eingeschlossen.
    Als diejenigen, die dies besorgt hatten, nach oben zurückkehrten, fanden sie Almy, die ‚Taube des Urwalds‘, ihrer wartend. Diese war gewöhnt, bereits früh am Abend die Ruhe zu suchen. Sie hatte dies auch heute getan, war aber durch das in der Einsamkeit der Mission ungewöhnliche Geräusch wieder geweckt worden. Jetzt wollte sie sich nach der Ursache desselben erkundigen. Wohl hatte sie erfahren, daß der ‚Rote Burkers‘ mit seinen Bushwhackers kommen wolle, aber, gerade wie die anderen, nicht geglaubt, daß dies bereits heute geschehen werde. Darum war sie ganz sorglos zur Ruhe gegangen und zeigte sich nun nicht wenig erstaunt, als sie erfuhr, was geschehen sei.
    Nun sollten die Pferde der Gefangenen geholt werden. An Tims Stelle ging Steinbach mit. Es dauerte nicht lange, so brachte man die Tiere und den Mann dazu, der bei ihnen zurückgelassen worden war. Er wurde natürlich sogleich zu den anderen gesperrt.
    Nach der Gefangennahme des roten Burkers und seiner Spießgesellen glaubte Wilkins bereits alle Gefahr vorüber. Er erschrak daher
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